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Ein Reigen guter Wünsche

Langjähriger Diözesanjugendseelsorger Stephan Schwab im Kilianeum-Haus der Jugend feierlich verabschiedet

Würzburg (POW) Ein Diözesanjugendseelsorger ist ein Manager. Die Verwaltung frisst einen großen Teil seiner Zeit. Trotzdem erlebt er Reizvolles – Begegnungen, Gespräche, Erfolge. Diese Bilanz hat Stephan Schwab gezogen, der von 2018 bis 2023 Würzburger Diözesanjugendseelsorger war. Bei einer Feierstunde im Würzburger Kilianeum-Haus der Jugend wurde er am Donnerstag, 23. März, von Mitarbeitenden der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) verabschiedet.

Weggefährtinnen und -gefährten Schwabs aus dem kirchlichen wie nichtkirchlichen Bereich waren zu Gast im Café Dom@in des Kilianeums. Sie erlebten eine lockere Abfolge von Grußworten, Anekdoten, Geschenkübergaben und Umarmungen. Fotoprojektionen auf der Leinwand riefen Stationen in der rund fünfjährigen Amtszeit Schwabs in Erinnerung. Zu einer „Challenge“ lud Annika Herzog ein, Mitglied im Leitungsteam der Kirchlichen Jugendarbeit. Sie warf Fotoausschnitte an die Leinwand, und Schwab durfte erraten, was die vollständigen Bilder zeigten und wann sie entstanden waren. Judith Wünn und Florian Bauer, Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), ließen eine eigene Fotoshow folgen. Sie erinnerten insbesondere an Schwabs Einsatz für eine Vernetzung der Kirche mit queeren Gruppen. „Kirche darf kein Ort für Diskriminierung sein!!!“ – ein Schild mit dieser Aufschrift hielt Schwab auf einem Bild in die Kamera.

Jugendseelsorger Thorsten Kneuer von der kja Main-Rhön erinnerte an eine gemeinsame Tour mit Schwab auf dem schottischen Fernwanderweg West Highland Way. Ein einprägsames Erlebnis – „weil es gut war, mit dir unterwegs zu sein“. Sarah Lüder von der Mitarbeitervertretung des Bischöflichen Ordinariats trug einen Text mit meditativen Gedanken über die Zeit, das Loslassen und das Vertrauen vor.

Für die Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats würdigten Hauptabteilungsleiter Domkapitular Albin Krämer und sein Stellvertreter Pastoralreferent Bernhard Lutz die Arbeit von Schwab. Lutz hob Schwabs Bereitschaft zur Teamarbeit hervor sowie dessen Lebenserfahrung. Schwab, 1971 in Marktheidenfeld geboren und 2001 in Würzburg zum Priester geweiht, hatte in verschiedenen Bereichen Verantwortung getragen – als Leiter einer Pfarreiengemeinschaft, Krankenhauspfarrer sowie stellvertretender Hausoberer in einem Krankenhaus. 2018 wurde er Diözesanjugendseelsorger sowie Rector ecclesiae der Jugendkirche Würzburg. „Es ist eine Chance, wenn man mit anderen Perspektiven in einen anderen Bereich kommt“, unterstrich Lutz. Schwab habe Schwierigkeiten bewältigt wie eine Wiederbesetzungssperre, Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen der regionalen kja-Fachstellen. Dabei habe Schwab über die Kirche hinausgedacht, etwa durch die Organisation des Vielfaltsfestes 2022. Zu dem Fest hatte die Kirchliche Jugendarbeit queere Gruppen wie die Rosa Hilfe oder den Verein QueerPride eingeladen. Damit habe Schwab an alle das Signal ausgesandt: „Du bist willkommen, so wie du bist“, lobte Lutz.

Bei seiner Dankrede hob Schwab die Teamarbeit in der Jugendarbeit hervor. Er habe eine „hochmotivierte Truppe“ erlebt, „hochengagiert in allen Bereichen“. Zudem habe er gelernt, dass die kja so ordentlich aufgestellt sei wie das Management in einem Krankenhaus. „Ich war Vorgesetzter für andere und ich habe nicht immer alles richtig gemacht“, räumte der bisherige Diözesanjugendseelsorger selbstkritisch ein. Dafür bat er um Entschuldigung und fügte erklärend an: „Ich bin ein Hitzkopf und ich komme aus dem Spessart.“ Als sein persönliches Vermächtnis formulierte Schwab: „Vergesst nicht, dass es außerhalb der Kirche Gruppen gibt, die dieselben Werte wie wir teilen.“ Diese Gruppen mit der Kirche zusammenzubringen, sei ihm besonders wichtig.

Der Feierstunde folgte ein gemeinsames Abendessen der Gäste. Das Essen, darunter selbstgemachte gefüllte Nudeltaschen, hatte das Hauswirtschaftsteam des Kilianeums mit jungen Freiwilligen zubereitet.

Seit dem 1. Februar arbeitet Stephan Schwab als Seelsorger am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau in Aschaffenburg. Seine Nachfolge in der diözesanen Jugendarbeit wird aktuell geklärt. Vor der Feierstunde im Café Dom@in hatte Schwab einen Gottesdienst in der Jugendkirche zelebriert. Im Gottesdienst schrieben die Teilnehmenden auf Zettel, was ihnen heilig ist. Schwab schrieb: „Mir ist heilig – das Zusammensein mit Menschen und Gerechtigkeit für alle – dafür setze ich mich auch ein“.

ub (Würzburger katholisches Sonntagsblatt)

(1323/0378; E-Mail voraus)

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