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Ein „verlässlicher Partner“ für Oberzell

Freundeskreis der Oberzeller Franziskanerinnen gegründet – Anmeldung möglich

Kloster Oberzell (POW) Engagement bündeln, Gleichgesinnte vernetzen und eine Plattform für die Verbundenheit mit den Oberzeller Franziskanerinnen schaffen: Das möchte der Oberzeller Freundeskreis, der am Samstag, 14. Dezember, im Rahmen einer adventlichen Feier in der Klosterkirche gegründet wurde. Das Datum wurde bewusst gewählt, denn der 14. Dezember ist auch der Geburtstag von Ordensgründerin Antonia Werr (1813-1868). Schwester Beatrix Barth leitete die Feier, für die musikalische Begleitung sorgten Kantor Johannes Grötzner an der Orgel und sein Sohn Sebastian Grötzner an der Geige, heißt es in einer Mitteilung des Klosters.

Der Abend begann mit dem Entzünden der dritten Kerze am Adventskranz, begleitet vom gemeinsamen Gesang „Wir sagen euch an den lieben Advent“. Barth erinnerte an Antonia Werr, deren Leben von der Hoffnung und der tiefen Überzeugung geprägt gewesen sei, dass Gottes Liebe besonders dort spürbar werde, wo Menschen in Not begleitet werden. Mit ihrer Hingabe und ihrem Mut habe sie für viele Frauen eine neue Perspektive geschaffen. Die Besucherinnen und Besucher konnten am Grab der Ordensgründerin eine Kerze entzünden und dabei eigene Anliegen in Stille vorbringen.

Im Anschluss leitete das Projektteam, welches die Konzeption für den Freundeskreis entwickelt hatte, zur feierlichen Gründung des Oberzeller Kreises über. Die Teammitglieder stellten die wesentlichen Ziele vor. Vieles sei heute nicht mehr möglich ohne die Menschen, die sich mit den Schwestern verbunden fühlen, mit anpacken und die Gemeinschaft mittragen. Der Oberzeller Kreis sehe sich als verlässlicher Partner für die Kongregation, wolle den Sendungsauftrag – Mädchen und Frauen in Not zu unterstützen – mittragen, Oberzell als spirituellen Ort erfahrbar machen und das Kloster Oberzell erhalten. Die Urkunde wurde am Altar unterzeichnet.

Nach der adventlichen Feier lud das Projektteam zu Austausch und Begegnung ins Mutterhaus ein. In den Gesprächen sei spürbar gewesen, wie sehr sich die anwesenden Menschen den Schwestern bereits verbunden fühlen oder sich ehrenamtlich für das Kloster engagieren. Einige nutzten die Gelegenheit und meldeten sich direkt für den Oberzeller Kreis an, um von Beginn an Teil dieses neuen Freundeskreises zu sein.

Mit dem Oberzeller Kreis würde ein neues Kapitel aufgeschlagen, das den Geist von Antonia Werr und ihren Sendungsauftrag in die Zukunft trage. Ihr unerschütterlicher Einsatz für Frauen in Not und ihre Vision von Gemeinschaft und Unterstützung inspirierten bis heute.

Infos und Anmeldemöglichkeit unter www.oberzell.de/oberzeller-kreis oder per E-Mail an verbunden@oberzell.de.

Hintergrund: Antonia Werr

Antonia Werr wurde am 14. Dezember 1813 in Würzburg geboren, am gleichen Tag wurde ihr Vater beerdigt. Als jüngstes von acht Kindern pflegte sie ihre Mutter bis zu deren Tod 1841. Die junge Würzburgerin war gläubig und wollte etwas bewegen. Sie erkannte aber, dass sie als Frau in der patriarchalen Kirche des 19. Jahrhunderts keine Rolle spielte. Sie ging nach Belgien, schloss sich den Schwestern vom guten Hirten an. Doch fühlte sie sich dort nicht am rechten Platz. 1846 kehrte Werr enttäuscht nach Würzburg zurück. Sie gab nicht auf, sondern wurde immer entschlossener, ihren eigenen Plan zu verwirklichen. 1855 gründete sie die „Rettungsanstalt“ in Oberzell und wurde zu einer Vorreiterin in der Resozialisierung haftentlassener Frauen. Diese Entschlossenheit wünschte sie sich auch von ihren Mitschwestern, die bis heute nach ihrem Vorbild dienen. Mit „fester, unverbrüchlicher Treue“ solle ihre Gemeinschaft an ihrem Namen festhalten, schrieb Werr in ihrem Testament. Sie verband franziskanische Spiritualität mit der Verehrung der Kindheit Jesu in der Menschwerdung Gottes.

(5124/1347; E-Mail voraus)

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