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Einblicke in eine fremde Kultur

Rund 400 Besucher beim „Amazonas-Erlebnistag“ im Martinushaus – Buntes Programm mit Workshops, Filmen und Tanzvorführungen – Konzert mit „Vozes do Brasil“

Aschaffenburg (POW) „Es war ein bunter und quirliger Tag. Die Mischung aus Mitmachangeboten, Vorführungen und Informationen ist gut bei den Leuten angekommen“, fasst Rektorin Dr. Ursula Silber den „Amazonas-Erlebnistag“ im Martinushaus zusammen. Rund 400 Besucher nutzten am Samstag, 5. Oktober, die Möglichkeit, sich ein Bild von der Region zu machen, die in diesem Sommer wegen der verheerenden Waldbrände in den Schlagzeilen war. Der Tag stand unter dem Motto „AB in den Regenwald“.

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Anlass für die vom Martinusforum und dem Weltladen Aschaffenburg gemeinsam verantwortete Veranstaltung war der Start der Amazonassynode in Rom am Sonntag, 6. Oktober. Über das Anliegen dieser Zusammenkunft informierte Pastoralreferent Dr. Stefan Silber in einem Vortrag. Neben der Diskussion um die besondere Situation der Seelsorge in dieser Region gehe es dort vor allem um die Frage, was Christen tun können, um den Regenwald zu erhalten und zu schützen. In zwei weiteren Vorträgen ging es dann mit den Themen Palmöl und Kakao sehr konkret um Möglichkeiten, etwas gegen die immer weiter fortschreitende Abholzung des Regenwalds zu tun. Den nachhaltig angebauten Kakao des Projekts Perù Puru konnten die Besucher im Foyer am Weltladenstand auch gleich probieren und sich dabei über fairen Handel informieren. Gleich gegenüber führte ein Pfad durch einen Dschungel voller Grünpflanzen. In dessen Mitte war man eingeladen, auf einer großen Erdkugel Wünsche für die Schöpfung zu hinterlassen. Auf einem anderen Weg im Innenhof des Hauses sollte man großen, bunten Fußspuren folgen. Darauf waren Fragen gedruckt, anhand derer man seine eigene CO2-Bilanz überprüfen konnte. Das führte zu dem einen oder anderen Aha-Erlebnis.

Zum Mitmachen luden Workshops ein, bei denen man zum Beispiel aus der Samenschale der Tucuma-Palme Ringe schnitzen oder aus anderen Materialien kleine Handtrommeln und Indiacas basteln konnte. Mitarbeiter der Stadtbibliothek hatten eine Vorleseecke eingerichtet, bei der es Dschungelgeschichten zu hören gab. Über die Folgen des Abbaus des Aluminiumerzes Bauxit im Regenwald informierten Ehrenamtliche aus der Pfarreiengemeinschaft „Sieben Sterne im Hammelburger Land, Hammelburg“. Sie haben einen Alu-Fastenkalender entwickelt und zeigten, wie man Bienenwachstücher als Alternative zu Plastik- und Alufolien herstellen kann. In einem weiteren Raum waren die Besucher eingeladen, die brasilianische Partnerdiözese Óbidos kennenzulernen. Seit 2012 tauschen sich das Bistum am Main und das Bistum am Amazonas miteinander aus, pflegen Kontakte und organisieren gegenseitige Besuche.

Mit allen Sinnen die Amazonasregion genießen konnten die Besucher bei brasilianischem Fingerfood und einem Eintopfgericht, aber auch bei den vielen Vorführungen, die über den Tag verteilt zum Zuschauen und Zuhören einluden. Die Capoeira-Gruppe des Turnvereins 1860 Aschaffenburg vereinte bei ihrem Auftritt Akrobatik mit geschmeidigen Bewegungen und der dazugehörigen mitreißenden Musik. Die Hösbacher Kindertanzgruppe der Brasilianerin Sylvia Hefter begeisterte die Zuschauer mit Samba-Tänzen, natürlich in der dazugehörigen Kleidung. Der Kinderchor Nilkheim-Leider mit Chorleiterin Christiane Michaeli nahm seine Zuhörer mit auf eine musikalische Reise nach Südamerika. Unterstützt von Ina Reinmann am Klavier und Victor de Rezende-Walter am Cajon sangen sie auch davon, wie wichtig es ist, dass die Menschen offen aufeinander zugehen.

Schlusspunkt der vielseitigen Veranstaltung war das Konzert des Kölner Chors „Vozes do Brasil“. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, brasilianische Chormusik zu verbreiten und so eine Brücke zwischen den Kulturen zu schaffen. Das tat er an diesem Abend mit seinem aktuellen Programm, das „Arcorde Brasil – Wach auf, Brasilien“ heißt. Auch wenn viele der aufgeführten Lieder aus den 1960er und 1970er Jahren stammen, spiegelten sie laut Chorleiter Jean Kleeb doch auch die aktuelle politische Situation des Landes wieder. Die ist, wie damals zu Zeiten der Militärdiktatur, geprägt von Unsicherheit und Spaltung. Die 22 Sänger begeisterten die Zuschauer mit einer facettenreichen Darbietung und Rhythmen vom Calypso bis Samba.

bv (POW)

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