Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Eine geradlinige Kämpferin mit Führungsstärke

Pastoralreferentin Christine Endres, langjährige Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral, in den Ruhestand verabschiedet

Würzburg (POW) Dankbarkeit und Wertschätzung waren der Grundtenor: Bei einer Feierstunde in der Jugendkirche des Kilianeums in Würzburg ist am Mittwoch, 28. Mai, Pastoralreferentin Christine Endres, Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral in der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Würzburg, in den Ruhestand verabschiedet worden. Domkapitular Albin Krämer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge sowie Bischofsvikar für den Katholikentag, überreichte Endres die von Bischof Dr. Franz Jung unterzeichnete Entpflichtungsurkunde. Darin dankte dieser ihr für die langjährigen guten und engagierten Dienste. Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten, Verwandte und Freunde spendeten der Verabschiedeten am Ende der Veranstaltung lange stehenden Applaus.

Krämer erklärte, er schätze an Endres ihre klaren Vorstellungen, ihren Einsatz für die Menschen, für die sie verantwortlich ist, und ihre Offenheit dafür, miteinander gute Lösungen für Herausforderungen zu finden. „Es war immer ein gutes Miteinander auf Augenhöhe“, erklärte er. Für die neue Lebensphase wünschte Krämer Endres, dass es ihr gelinge, gut loszulassen und ebenso gut im neuen Alltag anzukommen. „Ich wünsche Dir die Osterfreude, die wir nicht nur aktuell feiern. Wir dürfen uns getragen wissen vom treuen Gott, der sich uns Menschen immer wieder neu zuwendet.“ Krämers Stellvertreter Ordinariatsrat Bernhard Lutz überreichte Endres eine Orchidee. Diese passe perfekt zu ihr, denn sie beanspruche wenig Ressourcen und bringe gleichzeitig spektakuläre Blüten hervor.

Einen kompakten Überblick über die 38 Dienstjahre „voller Energie, Leidenschaft und Herzblut“ von Endres beim Bistum Würzburg gab Johannes Reuter, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Personal sowie Diözesanreferent für die Pastoralreferent(inn)en und -assistent(inn)en. Endres wuchs in Stockheim (Landkreis Rhön-Grabfeld) auf. Nach dem Abitur in Mellrichstadt 1981 studierte sie in Würzburg Diplom-Theologie. Ab 1986 habe sie ihr Pastoralpraktikum in Knetzgau (Landkreis Haßberge) absolviert, ehe sie 1987 als Pastoralassistentin in Geiselbach am Untermain begann. 1995 wechselte Endres nach Alzenau, 1998 nach Gerbrunn. Zusätzlich engagierte sie sich von 1997 bis 2005 in der Mitarbeitervertretung (MAV) und war von 2001 bis 2005 Gesamtsprecherin ihrer Berufsgruppe. Von 2006 bis 2013 wirkte Endres in der Kur- und Gästeseelsorge in Bad Brückenau. Seither war sie Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral. „Du hast Deine Visionen eingebracht, trotz eingeschränkter Ressourcen. Du sprachst einmal davon, dass Du Dein Hobby zum Beruf gemacht hättest. Ich würde sagen: Man konnte spüren, dass Deine Verliebtheit in den Beruf zu einer echten Liebe geworden ist.“ Grundanliegen sei Endres gewesen, dass die Kirche den Menschen dienen müsse – „modern, zugewandt und zukunftsfähig“. Dazu habe sie mit ihrem Gestaltungswillen und ihrer Leitungskompetenz einen wesentlichen Beitrag geleistet, betonte Reuter.

Weitere Bilder

„Wach, kritisch, konstruktiv, engagiert“ waren die Schlagworte, mit denen MAV-Vorsitzende Dorothea Weitz Endres charakterisierte.  „Du warst offen für Neues, hast Bestehendes hinterfragt, Veränderungen gestaltet, Verantwortung übernommen, bisweilen frustriert bei einem Thema auch mal das Handtuch geworfen und pointiert Dinge auf den Punkt gebracht.“ Die Zusammenarbeit zu unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Arbeitsgruppen habe Weitz immer wieder bereichert und Freude bereitet. „Wir hatten oft eine Wellenlänge, ähnliche Beobachtungen und gute Gespräche.“

Pastoralreferentin Wiltrud Stoer sprach Endres für das „Ermöglichen der Klinikseelsorge“ Dank aus. Ihrem Einsatz und Werben sei es zu verdanken, dass das diakonische Grundseminar mittlerweile ein im Bistum etabliertes Angebot sei. Ähnliches gelte für die ökumenische Rufbereitschaft für die Stadt Würzburg. Wegweisend seien zudem Endres Verdienste um die Vernetzung der Klinikseelsorge in den jeweiligen Raum hinein oder um das Einbinden qualifizierter Ehrenamtlicher in die Klinikseelsorge. Bei letztgenanntem Projekt sei das Bistum Würzburg bundesweit Vorreiter. Wo es darum gegangen sei, für die Klinikseelsorge einen Konflikt auszutragen, habe sich Endres nie davor gescheut.

„Wir hätten keine bessere Chefin haben können“, erklärte Pastoralreferent Wolfgang Scharl für die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL). Klar in der Kommunikation, entspannt und unkompliziert im Umgang, kreativ und pragmatisch, wenn es um Lösungen gegangen sei, und in der Sache kämpferisch und engagiert habe er sie stets erlebt. „Das hat uns für die tägliche Arbeit viel Sicherheit gegeben.“

Für die vielfältigen weiteren Bereiche der Abteilung Diakonische Pastoral sprach der langjährige Internetseelsorger Walter Lang der scheidenden Chefin große Anerkennung aus. „Du hast uns vertrauensvoll Verantwortung übergeben und bist immer konstruktiv für die Mitarbeitenden da gewesen. Bei Bedarf habe sie alle unkompliziert und schnell unterstützt. Dabei habe sie nicht zuletzt auch die Frauen in der Kirche im Blick gehabt. Im besten Sinn sei Endres eine „Presbyterin“ für den Bereich der Diakonischen Pastoral gewesen. Dr. Jürgen Lohmayer, Leiter der Abteilung „Glaube und Leben“, sowie Pastoralreferentin Lucia Lang-Rachor, Leiterin der Abteilung Erwachsenenpastoral, würdigten stellvertretend für die weiteren Abteilungsleitungen der Hauptabteilung mit einem Rosenstock der Sorte „Ulmer Münster“ ihre scheidende Kollegin. Wie Endres sei auch die Pflanze für ihre Standhaftigkeit und Geradlinigkeit sowie große Power bekannt.

„Ich bin über all die Jahre hinweg an jeder Stelle gern und immer am richtigen Platz gewesen“, erklärte Endres in ihrem Dankeswort. Sie habe jeden Einsatz als Antwort auf die damit verbundene Verantwortung verstanden. Der Satz „Was sich nicht fügt, ist Unfug“ sei für sie Motivation gewesen, Dinge vielleicht anders und länger zu versuchen, aber nichts zu erzwingen. Für die Diakonische Pastoral sei ihr Leitwort aus der Bibel entnommen: „Was willst Du, dass ich Dir tun soll?“ Dabei habe sie nicht zuletzt die „Option für die Armen“ im Blick gehabt – „was immer das heute bedeutet“. Sie habe außerdem gelernt, dass oft nur ein kleiner Impuls nötig sei, damit vieles in Bewegung komme. Sie selbst habe sich jeden Tag gefragt, wofür sie heute dankbar sein könne. „Denn nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich.“ Sie selbst habe ihren Dienst im Bistum mit dem Rückenwind des Zweiten Vatikanischen Konzils begonnen. „Seither hat sie viel geändert, manches auch zum Guten.“ Was bleibe, sei die Botschaft von einem bedingungslos liebenden Gott. „Du bist gesegnet und darfst ein Segen sein. Diese Veränderungshoffnung und diesen Zukunftsgestaltungsmut möchte ich Euch mit auf den Weg geben“, sagte Endres.

Musikalisch gestalteten Martina Bitz mit virtuosen Flötenstücken sowie Mitarbeitende von EFL und Klinikseelsorge mit einer auf Endres umgetexteten Version von „So schön war die Zeit“ die Feierstunde.

mh (POW)

(2325/0561; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet