„Wir verlieren mit Barbara Stamm eine entschiedene und starke Frau. Noch in der vergangenen Woche konnte ich ihr am Krankenbett einen letzten Besuch abstatten und Abschied nehmen.

Ich bin ihr zutiefst dankbar für Ihr christliches Lebenszeugnis. Sie war eine herausragende Persönlichkeit, eine bedeutende Politikerin aber vor allem eine gläubige Frau im Dienst der Nächstenliebe.

In all ihrem Handeln wurde stets sichtbar, dass sie wie kaum eine andere die Bedeutung des C im Namen ihrer Partei ernst nahm.

Um die Kirche von Würzburg hat Barbara Stamm sich vor allem in ihren caritativen Ämtern größte Verdienste erworben. Als Ehrenvorsitzende des Diözesan-Caritasverbands war sie über viele Jahre eine allseits hoch geschätzte und geachtete Persönlichkeit und eine immense Unterstützung.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas konnten immer darauf vertrauen, dass Barbara Stamm sie und ihre Arbeit mit all ihren Möglichkeiten unterstützen würde. Exemplarisch sichtbar wurde das in ihrem Einsatz für die katholische Schwangerschaftskonfliktberatung.

Dabei nutzte Barbara Stamm das hohe Gewicht ihres Wortes, welches Sie sich in Jahrzehnten unermüdlicher Tätigkeit erarbeitet hatte. Freimütig setzte sie es ein, um dem Nächsten, vor allem in ihrer unterfränkischen Heimat, zu dienen. In ihrem politischen wie persönlichen Handeln hat sie damit das Motto der Caritas zum Motto ihres eigenen Lebens gemacht: Not sehen und handeln.

Sicher war es auch ihrer eigenen Lebensgeschichte geschuldet, dass sie anderen helfen wollte, Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden, um allen Menschen Lebenschancen zu ermöglichen. Dafür setzte sich Barbara Stamm mit all ihrer Kraft ein, oft auch über die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit hinaus.

Für ihre Leistungen und Verdienste wurde Barbara Stamm von Gesellschaft und Kirche vielfach ausgezeichnet. Zuletzt durfte ich ihr anlässlich ihres 75. Geburtstages im Auftrag des Papstes den Päpstlichen Gregorius-Orden verleihen. Sie nahm diese wie viele weitere Ehrungen in Demut als äußeres Zeichen eines dienstbereiten Lebens entgegen.

Mit ihrem Ehemann und ihren Kindern trauere ich um eine warmherzige und liebevolle Ehefrau und Mutter. Stellvertretend für alle, denen Barbara Stamm in ihrem Leben Gutes getan hat, will ich an ihrem Todestag Dank sagen. Sie gibt nun ihr Leben in die Hände dessen zurück, der sie geschaffen hat, auf den hin sie gelebt und zu dem sie gebetet hat. Möge der Herr ihren großherzigen Dienste reich entlohnen und sie nun die Fülle der göttlichen Liebe spüren lassen.“