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Eine Kinderbibel als Einstiegslektüre

Melanie Möller aus Bad Neustadt will sich in der Osterzeit taufen lassen – „Man muss sich schon bewusst sein, was dieser Schritt bedeutet“

Bad Neustadt (POW) Mit Weihnachten verbinden viele Menschen schöne Erinnerungen. Für Melanie Möller aus Bad Neustadt wurde das Weihnachtsfest 2008 zu einem besonderen Erlebnis: Sie feierte zum ersten Mal mit der Familie ihres zukünftigen Mannes und besuchte zum ersten Mal den Weihnachtsgottesdienst. Im Sommer wollen sie heiraten. Doch zuvor will sich Melanie Möller in der Osterzeit taufen lassen. „Wenn ich heirate, dann will ich kirchlich heiraten. Ich möchte diesen Lebensabschnitt mit Gottes Hilfe beschreiten“, sagt die 30-Jährige. Sie ist eine von insgesamt 13 Erwachsenen im Bistum Würzburg, die sich an Ostern oder in der Osterzeit taufen lassen wollen.

Melanie Möller kommt aus Gera in Thüringen. In ihrer Jugend sei sie weder mit der katholischen noch der evangelischen Kirche in Kontakt gekommen, erzählt sie. „Man hat sich schon mal über Gott unterhalten“, beschreibt sie den Umgang mit dem Thema Religion im Osten Deutschlands. Im Ethikunterricht in der Schule etwa sei das Thema behandelt worden. Und manchmal habe sie mit ihrem Großvater, der von Beruf Philosoph war, über Glaube und Religion gesprochen.

Ganz anders ihr künftiger Mann. Seine Familie stammt aus Hohenroth bei Bad Neustadt. „Er ist katholisch erzogen. Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler kennt ihn, seit er ein kleiner Junge war“, erzählt Melanie Möller. Sein Studium hatte er in Schmalkalden absolviert, dort haben sie sich auch kennengelernt. Und schon an Weihnachten nahm er sie mit zu seiner Familie. „Weihnachten wurde anders gefeiert als bei uns“, beschreibt sie ihren damaligen Eindruck. Was zum Teil aber auch daran gelegen habe, dass ihre eigene Familie nicht an einem Ort, sondern über Deutschland verstreut lebe. „Es wurde gesungen, man saß gemütlich beisammen und ging auch in die Kirche. Es war ein schöner Ablauf, und es war ein starkes Gemeinschaftsgefühl spürbar. Es war wunderschön.“

Sie begann, ihren Freund in die Kirche zu begleiten. „Ich habe mich gleich wohlgefühlt“, sagt sie. Die Gemeinde habe sie mit offenen Armen empfangen. Das Gemeinschaftsgefühl, das soziale Engagement, das Gebot der Nächstenliebe – das seien einige der Dinge, die sie am katholischen Glauben sehr beeindruckt hätten. Mit ihrem Freund und seiner Familie diskutierte sie über Gott. „Der Gedanke, dass ich mich taufen lasse, war schon länger da“, sagt sie. „Aber ich habe das gut überlegt. Man muss sich schon bewusst sein, was dieser Schritt bedeutet. Man muss es wirklich wollen.“

Für die Familie ihres Freundes sei es nie ein Thema gewesen, dass sie keiner Konfession angehörte. Umso größer muss die Überraschung gewesen sein, als Melanie Möller kurz nach der Verlobung im Mai 2014 ankündigte, dass sie sich vor der Hochzeit taufen lassen wolle. „Seine Eltern haben sich total gefreut und helfen mir auch bei allen Fragen.“ Ihre eigene Familie sei überrascht gewesen. „Aber sie akzeptieren meine Entscheidung. Sie sind vollkommen aufgeschlossen.“

Die Vorbereitungsgespräche mit Pfarrer Mergenthaler seien sehr hilfreich, sagt sie. Da sie derzeit die einzige Taufbewerberin in der Pfarreiengemeinschaft „Don Bosco – Am Salzforst, Hohenroth“ ist, begleitete ihr Verlobter sie zu den Gesprächen. „Es waren sehr schöne Gespräche. Pfarrer Mergenthaler gibt einem das beruhigende Gefühl, dass man sich nicht verstellen muss.“ So habe sich im Laufe der Vorbereitung ihr Entschluss immer mehr verfestigen können. Auch ihre künftigen Schwiegereltern hätten sie nach Kräften unterstützt. Von ihnen lieh sie auch ihr erstes katholisches „Fachbuch“ – eine Kinderbibel. „Ich musste ja erst einmal anfangen zu verstehen“, erzählt sie lachend.

In der Osterzeit soll die Taufe sein. Der genaue Termin steht zwar noch nicht fest, aber der Ort: die Kirche Mariä Geburt in Hohenroth, in der im Sommer auch die Trauung sein soll. „Und wenn wir einmal Kinder haben, werden sie kirchlich erzogen.“

sti (POW)

(1215/0284; E-Mail voraus)

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