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„Eine Moralpredigt der besonderen Art“

Stimmen zum Vortrag von Professor Dr. Harald Lesch beim Diözesanempfang 2019

Würzburg (POW) Professor Dr. Harald Lesch war Festredner beim Diözesanempfang am Montag, 21. Januar, in der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Im Anschluss hat die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats Würzburg Reaktionen der Gäste eingefangen.

Thomas Habermann, Landrat von Rhön-Grabfeld: „Es war ein wunderbarer Vortrag mit viel Entertainment, bei dem die Aufmerksamkeit bei allen wirklich auf die Spitze getrieben war. Wir haben uns nochmal Wahrheiten anhören müssen, die wichtig sind. Mitgenommen habe ich, dass unser ethischer Horizont eigentlich nicht mehr ausreicht, um die Geschwindigkeit unseres Tuns und Handelns zu überblicken. Außerdem müssen wir im Alltag immer daran denken, dass wir nicht mit der Natur leben, sondern uns als Teil der Natur verstehen. Die Grundaussage war wahrscheinlich: Die Ökonomie des Geldes beherrscht unser ganzes Dasein, unser ganzes Leben.“

Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Würzburg: „Ich nehme aus dem Vortrag die Handlungsaufforderung mit, die sich an jeden Einzelnen von uns richtet, also sowohl als Privatperson aber auch natürlich als Verantwortungsträger in Staat und Gesellschaft. Im Besonderen natürlich auch diese Anregung, ein paar mehr Feiertage im Jahr zu haben. Nicht im Sinne von Feiertagen, sondern im Sinne einfach mal ganz wenig oder null Ressourcen zu verbrauchen. Verbunden nicht nur mit der Fragestellung, wie viel Energie sparen wir, sondern geht es uns dann wirklich schlechter? Das sind die Impulse, die man am Jahresanfang auch braucht.“

Polizeidirektor Dr. Sven Schultheiß, Leiter der Bundespolizeiinspektion Würzburg: „Es hat mich sehr beeindruckt. Es war eine sehr analytische Situation, die die Fakten, die alle wissen, dargestellt hat. Die Umsetzung, die wir eigentlich selber verantworten, kam dann leider ein bisschen zu kurz. Das finde ich schade. Aber er hat es sehr gut vorgetragen und aufgeschlüsselt.“

Barbara Stamm, ehemalige bayerische Landtagspräsidentin: „Vor allem aus dem Schlussgedanken nehme ich eigentlich eine Situation mit, die wir schon einmal hatten, als wir sehr viel mehr über das Energiesparen gesprochen haben. Da redet man heute ja eigentlich überhaupt nicht mehr drüber. Auch im Zusammenhang mit dem Smartphone wird deutlich, wie viel Energie wir verbrauchen. Wir müssten das eigentlich zurückdrehen. Stellen Sie sich einmal vor, wie viel Energie wir sparen würden, wenn alle für einen Tag in der Woche das Handy ausschalten würden. Das ist unrealistisch. Aber man könnte ja den Gedanken stärker werden lassen, dass wir schon viel tun würden, wenn wir tatsächlich Energie sparen.“

Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen: „Als Franziskanerin ist mir die Bewahrung der Schöpfung ein ganz wichtiges Anliegen. Ich bin aber tief erschüttert über die Ausführungen von Professor Lesch, wie es im Grunde um unsere Schöpfung steht und wie wir uns da eigentlich verhalten. Der Vortrag war also eine Moralpredigt der besonderen Art. Ich glaube, nur der Humor hat es überhaupt erträglich gemacht, das auszuhalten, was wir da eigentlich tun, nämlich am eigenen Ast kräftig zu sägen. Mich macht das sehr nachdenklich und gleichzeitig bin ich bestärkt. Denn wir haben jetzt eine eigene Nachhaltigkeitsbeauftragte und durchlaufen gerade den EMAS-Prozess für unser Bildungshaus. Diesen Weg noch bewusster und stärker weiterzugehen, halte ich für ganz wichtig und dringend.“

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: „Ich fand den Vortrag beeindruckend, unterhaltsam, aber auch erschreckend.“

Professor Dr. Alfred Forchel, Präsident der Julius-Maximilians-Universität Würzburg: „Aus meiner Sicht war das ein toller Vortrag, der in einer mir vorher nicht vorstellbaren Mischung aus sachlichem Faktenwissen und humorvollen Teilen Dinge zusammengeführt hat und bestimmt auch den ein oder anderen zum Nachdenken bringt. Das hätte man auf eine andere Art und Weise gar nicht hinkriegen können.“

Dorothea Schömig, Diözesanvorsitzende des Kolpingwerks Würzburg: „Ich fand den Vortrag cool. Professor Lesch hat eine Art, komplizierte Dinge auf charmante, witzige Weise zum Thema zu machen und gut rüberzubringen. Eigentlich waren das ja Dinge, die wir alle schon lange wissen. Wir müssen nur anfangen zu handeln.“

Christina Lömmer, Diözesanvorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ): „Der Vortrag war sehr anregend und humorvoll. Ich glaube, er hat auf eine ganz besondere Art und Weise den Finger in die Wunde gelegt, damit wir erkennen, dass wir nicht nur für uns selber da sind, sondern im Miteinander leben, mit dieser Mitwelt. Geprägt hat mich besonders einer der letzten Sätze: Die Fahnen stehen auf Sturm. Wir müssen jetzt handeln, wir müssen jetzt aktiv sein und schauen, wie wir das gemeinsam packen und ins Gute wenden können.“

Abt Michael Reepen, Abtei Münsterschwarzach: „Ich fand die Art und Weise des Vortragens, wie man auf humorvolle Weise so ernste Dinge sagen kann und dass es einen betrifft, klasse und spannend. Also ich war betroffen.“

Lucia Stamm, stellvertretende Diözesanratsvorsitzende: „Den Vortrag fand ich sehr lebendig. Dennoch hat er mich sehr aufgewühlt und nachdenklich gemacht.“

Dr. Michael Wolf, Diözesanratsvorsitzender: „Der Vortrag war sehr gut. Ich bin auch Physiker, von daher hat Professor Lesch mir sehr aus dem Herzen gesprochen. Eine seiner Kernaussagen ist, dass man bei sich selber anfangen muss. Das nehme ich vor allem mit.“

Edmund Gumpert, ehemaliger Umweltbeauftragter im Bistum Würzburg: „Für mich war die Wiederholung wichtig, dass es gar nicht so sehr um noch mehr Wissen geht, sondern vor allem um das entsprechende Handeln. Wir können so nicht weitermachen, aber eine Veränderung ist nach wie vor noch möglich. Die Zeit dafür ist noch nicht vorüber. Ich habe sehr viel Ermutigung dabei gehört, keine Spur von Resignation. Man hofft natürlich, dass das, was Bischof Jung gesagt hat, nämlich die Bewahrung der Schöpfung bleibt für Kirche wichtig, in unserem Bistum in den nächsten Jahren auch Hand und Fuß bekommt.“

Schwester Rita-Maria Käß, Generaloberin der Ritaschwestern: „Mich hat der Vortrag erst einmal sehr ratlos gemacht, weil ich einfach das Gefühl hatte: Es stimmt, was er sagt. Aber wo ist da jetzt praktisch die Veränderung und wo ist sie bei mir oder bei uns in der Gemeinschaft? Mit der Frage gehe ich nach Hause. Aber ich bin sehr beeindruckt, weil er es wirklich auf den Punkt gebracht hat.“

Aufgezeichnet von Rebecca Hornung (POW)

(0419/0106; E-Mail voraus)

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