Würzburg (POW) Mit einem dreitägigen Provinzfest haben die Salesianer Don Boscos gemeinsam mit mehr als 1000 Gästen von Freitag, 3. Juni, bis Sonntag, 5. Juni, in Würzburg die 100-jährige Präsenz ihrer Ordensgemeinschaft und des Don-Bosco-Werks in Deutschland gefeiert. Im Jahr 1916 hatte der Orden, der sich vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt, hier mit einem Lehrlingswohnheim seine erste Niederlassung in Deutschland gegründet, schreiben die Salesianer Don Boscos in einer Pressemitteilung. Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), hielt den Festvortrag bei der Festakademie am Freitagnachmittag in der Don-Bosco-Kirche.
Der Kardinal, ehemaliger Präsident von Caritas Internationalis und enger Berater von Papst Franziskus, gab einen Überblick über die Ausbreitung des Don-Bosco-Werks von Italien aus in andere Länder Europas. „Hier in Deutschland wurde vor 100 Jahren der grüne und dichtbelaubte Olivenbaum des Charismas Don Boscos mit missionarischer Glut eingepflanzt und mit apostolischer Geduld bewässert, bis er schließlich zu dem herangewachsen ist, was wir heute sehen und haben“, sagte Kardinal Maradiaga. Auch ein Jahrhundert später begeistere Don Bosco in Deutschland noch immer. „Dieses Fest und das gesamte Wirken in Deutschland zeigen, dass es viele Menschen gibt, die Don Bosco verehren, die sich dem salesianischen Werk verschreiben und einen Schritt nach vorne wagen, statt nur Beifall zu klatschen. Solange wir Salesianer zeigen, dass wir bei den Jugendlichen sind und die armen und bedürftigen Jugendlichen unsere vorrangige Option sind, wird uns die göttliche Vorsehung ihr unfehlbares Wirken spüren lassen.“ Dass sich der Kardinal im Kreis der deutschen Don-Bosco-Familie wohlfühlte, zeigte eine spontane musikalische Einlage. Zur Mitte der Festakademie griff er zum Saxofon und spielte mit der Würzburger Hausband Hits von Frank Sinatra.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm drückte in einem persönlich geprägten Grußwort ihre Verbundenheit mit den Salesianern und dem Don-Bosco-Werk aus. Weitere Grußworte sprachen Weihbischof Florian Wörner (Augsburg) als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, Abt Hermann-Josef Kugler, Vorsitzender der Deutschen Ordensobernkonferenz, und seine Stellvertreterin Schwester M. Regina Pröls, Würzburger Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Schwester Dr. Maria Maul, Provinzleiterin der Don-Bosco-Schwestern in Deutschland und Österreich, sowie Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands Würzburg.
Gespräche, Vorträge, Spiele, Mitmachaktionen und Musik gab es am Samstag, 4. Juni, beim Fest unter dem Motto „Weiter mit Don Bosco“ auf dem Gelände des Berufsbildungswerks der Caritas-Don Bosco gGmbH am Würzburger Schottenanger. Einrichtungen des Ordens präsentierten sich und ihre Arbeit. Viele Jugendliche aus den Einrichtungen, darunter auch eine große Zahl junger Flüchtlinge, feierten in familiärer Atmosphäre ein buntes Fest der Begegnung, das von einer gemeinsamen Schifffahrt auf dem Main abgerundet wurde. Am Abend spielte Don Ángel Fernández Artime, Generaloberer der Salesianer Don Boscos, auf der Gitarre spanische Volks- und Gute-Nacht-Lieder.
Das Jubiläumsfest endete mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 5. Juni, mit mehr als 1100 Menschen im Würzburger Kiliansdom. In seiner Predigt würdigte Generaloberer Artime den Einsatz der rund 2000 angestellten Mitarbeiter aus den Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Deutschland sowie das Engagement der Ehrenamtlichen und Förderer. „Schon Don Bosco selbst sagte, dass die Arbeit der Salesianer Don Boscos nicht möglich gewesen wäre ohne die Hilfe vieler Menschen mit guten Absichten. Ich bin davon überzeugt, gemeinsam schaffen wir es, auch 100 weitere Jahre für die jungen Menschen in Deutschland da zu sein“, sagte Artime. Denn nichts sei so wichtig, wie für die jungen Menschen da zu sein und sie wie Don Bosco in die Gesellschaft einzubinden: „Weiter mit Don Bosco!“
Die Salesianer Don Boscos (SDB) zählen mit rund 15.300 Mitgliedern in mehr als 130 Ländern nach eigenen Angaben zu den größten Männerorden der katholischen Kirche. Gegründet von dem italienischen Priester und Erzieher Johannes Bosco (1815-1888), setzt sich der Orden für junge Menschen ein. Zur Deutschen Provinz gehören rund 260 Ordensmitglieder, die sich an rund 30 Standorten in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz zusammen mit 2000 angestellten Mitarbeitern sowie vielen Ehrenamtlichen dafür einsetzen, dass das Leben junger Menschen gelingt.
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„Einen Schritt nach vorne wagen“
