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Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft

Jubiläumsfeier bei der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft – Fünf Dienste blicken auf zehn- bis 50-jähriges Bestehen zurück – Bischof Jung und Dekan Slenczka: Jeder Mensch hat eine Würde

Würzburg (POW) Die ökumenische Christophorus-Gesellschaft vereint Einrichtungen und Dienste unter ihrem Dach, die Menschen in Krisensituationen unterstützen. Fünf davon haben nun ihr langes Bestehen gefeiert: Zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose (50 Jahre), Straffälligenhilfe (45 Jahre), Schuldnerberatung (35 Jahre), Insolvenzberatung (20 Jahre) und Schuldnerberatung in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg (zehn Jahre). Bei der Jubiläumsfeier am Mittwoch, 24. Juli, in zeitlicher Nähe zum Gedenktag des namensgebenden Heiligen, wurde der Einsatz für die ganze Gesellschaft, den die Mitarbeitenden leisten, besonders gewürdigt. Mehr als 100 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft kamen in das Würzburger Burkardushaus. Auch Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Justiz sowie sozialen Einrichtungen in Stadt und Landkreis Würzburg gratulierten Geschäftsführerin Nadja Fiedler und ihrem Team zu vielen Jahren erfolgreichem Engagement.

Bischof Dr. Franz Jung und Dekan Dr. Wenrich Slenczka leiteten die Veranstaltung mit einem geistlichen Impuls ein. Beide betonten die Notwendigkeit von kirchlichem und caritativ-diakonischem Handeln gerade für Menschen am Rande der Gesellschaft – die doch eigentlich in deren Mitte stünden. Denn jede und jeder von ihnen habe eine Würde, die es zu bewahren gelte, zumal in diesen Zeiten. Dabei sei es egal, ob jemand in Haft, obdachlos oder überschuldet sei.

Laut Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, leisteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ihre tägliche Arbeit Menschen Beistand, die auf schwierigen Lebenswegen unterwegs seien: Sie sorgten etwa für ein Dach über dem Kopf oder genug Geld in der Tasche, um Lebensnotwendiges zu kaufen. So verbreiteten sie Jesu Botschaft der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit.

Sandro Kirchner, Staatssekretär des Innern, für Sport und Integration, wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Arbeit, die bei der Christophorus-Gesellschaft seit Jahrzehnten geleistet wird, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hin. Gerade in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum für Menschen in prekären Lebenslagen sei es wichtig, seitens der Politik anzusetzen. Er erklärte, dass die bayerische Staatsregierung bereits viel unternommen habe, um die Wohnungsknappheit in den Griff zu bekommen. Hier werde man künftig politisch weiterarbeiten. Gleichwohl handele es sich auch um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Vorständin für Soziales des Diakonischen Werkes Bayern, Sandra Schuhmann, würdigte das vielfältige und bedarfsgerechte Angebot der Christophorus-Gesellschaft. Es sei eine Bereicherung für die Stadt und den Landkreis Würzburg. Schuhmann hob das große Engagement in den Beratungsstellen hervor, die im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier standen. Gerade die unermüdliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei von besonderer Bedeutung für das soziale Gefüge der Gesellschaft.

Bei der Feier wurde auch ein Blick auf dieses „vielfältige und bedarfsgerechte Angebot“ und die Arbeit der fünf feiernden Einrichtungen geworfen. Deren Leiterinnen und Leiter schilderten den herausfordernden Job, Klienten und Klientinnen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Gleichzeitig betonten Navina De (Leiterin Schuldnerberatung in der JVA Würzburg), Stephan Hohnerlein (Leiter Zentrale Beratungsstelle Strafentlassene), Robert Morfeld (Leiter Schuldner- und Insolvenzberatung) und Michael Thiergärtner (Leiter Zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose), dass die Arbeit mit Menschen, die von den meisten anderen Menschen bereits abgeschrieben worden seien, sehr motivierend und sinnstiftend sei. Ihnen wieder eine Perspektive zu geben, mache die mitunter belastenden Erlebnisse im Arbeitsalltag mehr als wett.

Geschäftsführerin Fiedler erklärte zum Abschluss, dass man weiterhin viele Herausforderungen werde meistern müssen. Nicht nur der knappe Wohnraum, sondern auch Themen wie Obdachlosigkeit samt Pflegebedürftigkeit sowie Gesundheitsversorgung von Menschen im gesellschaftlichen Abseits würden noch große Anstrengungen erfordern. Hier werde es nur nachhaltige Lösungen geben, indem Politik, Kirchen und Sozialverbände, aber auch Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Lösungen fänden.

Stichwort: Ökumenische Christophorus-Gesellschaft

Die „Christophorus-Gesellschaft diakonisch-caritative Hilfen für die Region Würzburg gGmbH“ ist Träger von Einrichtungen und Diensten für gefährdete Menschen. Insbesondere kümmert man sich um Wohnungslose, Strafentlassene und Überschuldete. Gesellschafter sind das Diakonische Werk Würzburg, der Caritasverband für die Diözese Würzburg und die Kirchenstiftung Sankt Johannes/Stift Haug. Mehr über die Gesellschaft und ihre Arbeit unter www.christophorus.com.

nf (Christophorus-Gesellschaft/DiCV)

(3224/0819; E-Mail voraus)

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