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Einsatz für Menschenrechte weltweit

Mitgliederversammlung der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Würzburg – Wahlrecht für Kinder und Rechte der kenianischen Landbevölkerung als Themen

Frankenwinheim (POW) Das Wahlrecht für Kinder und die Situation der Landbevölkerung in Kenia sind Schwerpunkte bei der Mitgliederversammlung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Würzburg am Sonntag, 24. April, in Frankenwinheim gewesen. Beim Rückblick fiel vor allem die stark angestiegene Zahl der Beratungsfälle bei der Ländlichen Familienberatung (LFB) auf. Im Jahr 2017 soll wieder eine Fahrt in die senegalesische Partnerdiözese Kaolack angeboten werden.

Michael Kroschewski, Vorsitzender des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg, befasste sich im Studienteil mit dem Thema Wahlrecht für Kinder. Ein Kind könne zwar erben, aber nicht wählen. Dabei stehe im Artikel 3 des Grundgesetzes, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Zudem stelle der Paragraph 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) fest, dass ein Kind ab Geburt rechtsfähig sei. „Bei uns sind 13 Millionen Kinder faktisch vom Wahlrecht ausgeschlossen.“ Natürlich sei klar, dass ein Kind mit einem Jahr noch nicht selbst wählen könne. Deshalb schlage der Familienbund vor, dass die Eltern – ähnlich wie bei einem Erbe – treuhänderisch das Wahlrecht für ihre Kinder wahrnehmen sollen. Sobald die Kinder sich selbst ins Wahlverzeichnis eintragen lassen, sollen sie selbst wählen dürfen. Kroschewski dachte hierbei an ein Alter zwischen zwölf und 16 Jahren.

Das Ziel von Menschenrechtsaktivistin und Romeropreisträgerin Sophie Kibuywa ist es, etwas gegen die Armut vor allem der ländlichen Bevölkerung in ihrer Heimat Kenia zu tun. Zum einen habe sie einen Modellbauernhof aufgebaut, auf dem junge Landwirte und Frauen Informationen über Viehhaltung, ökologische Landwirtschaft und Kompostierung erhalten. Zum anderen wolle sie ein Bewusstsein für die Rechte der Bauern und Frauen schaffen. So gebe es in Kenia immer wieder massive Probleme mit Landrechten. Gleichzeitig gebe es bei vielen Männern „kein Bewusstsein für die Gleichberechtigung der Frau“. Die Landwirtschaft sei ein Weg, um in den Gemeinden Fuß zu fassen und die wirklichen Probleme anzusprechen. Bislang sei ihr Projekt, in dem 22 Mitarbeiter beschäftigt sind, von der österreichischen Regierung gefördert worden. Doch ziehe sich diese nach sechs Jahren aus der Finanzierung zurück. Deshalb sei sie froh, dass sie von Organisationen wie der Internationalen Katholischen Landvolkbewegung (FIMARC) unterstützt werde, sagte Kibuywa. „Daraus beziehe ich viel Kraft.“

KLB-Diözesanvorsitzende Barbara Düchs (Gaurettersheim) blickte auf ein breites Spektrum an Aktivitäten zurück. Sehr gut besucht seien die Landfrauenbildungstage mit 35 Veranstaltungen und rund 1000 Teilnehmerinnen gewesen. Weitere Themen waren die Dorfentwicklung und die Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe. Für ein Kinderkulturzentrum im Senegal, das sich um Straßenkinder kümmert, wurde eine Spendenaktion gestartet. Eine mehrtägige Wallfahrt führte nach Flüeli, der Heimat des Landvolk-Patrons Klaus von Flüe.

Stark angestiegen ist die Zahl der Beratungsfälle bei der Ländlichen Familienberatung (LFB) – von 24 im Jahr 2014 auf 41 Fälle. „Es brennt“, sagte Martin Wagner, Geschäftsführer der KLB Bayern. Im gesamten Freistaat sei durch den Strukturwandel auf dem Land ein spürbar höherer Bedarf an Beratung zu verzeichnen. Deshalb werde man auch einen Antrag an die Freisinger Bischofskonferenz auf Erhöhung der Zuschüsse stellen.

Diözesanlandvolkseelsorger Wolfgang Scharl, Präsident der Fimarc, gab einen Ausblick auf die internationalen Tätigkeiten. Bei der Konferenz des Menschenrechtsrats in Genf werde er sich für eine Konvention einsetzen, in der die Menschenrechte von Landwirten und auf dem Land lebenden Menschen festgeschrieben werden sollen. Im Bistum Würzburg wird es im Juni erstmals eine Radtour für Männer von Würzburg nach Karlstadt und zurück geben. Beim Projekt „Kino in der Scheune“ sollen ab 2017 einmal im Jahr Spielfilme in einer Bauernscheune gezeigt werden. Zudem stehen 2017 eine Fahrt in die Partnerdiözese Kaolack im Senegal sowie der 600. Geburtstag von Bruder Klaus, des Patrons der KLB, an.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.klb-wuerzburg.de.

Walter Sauter (POW)

(1716/0519; E-Mail voraus)

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