Obernburg (POW) Mit rund 52.000 Katholiken in 20 Pfarreien, vier Kuratien und sechs Filialen zählt das Dekanat Obernburg zu den größten im Bistum Würzburg. Für 2010 hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann elf Seelsorgeeinheiten verbindlich umschrieben – zehn Pfarreiengemeinschaften und eine Pfarrei mit Filiale. Bisher sind zwei Pfarreiengemeinschaften errichtet. „Wir sind im Dekanat Obernburg insgesamt auf einem guten Weg, wobei in manchen Pfarreiengemeinschaften natürlich noch Handlungsbedarf besteht“, sagt Dekan Franz Leipold (Röllbach) zur Situation in seinem Dekanat (siehe Interview). Die Gemeinden im Dekanat Obernburg auf dem Weg zu Pfarreiengemeinschaften: ein Zwischenbericht.
Das Dekanat Obernburg umfasst das Gebiet des ehemaligen Landkreises Obernburg, die Nordhälfte des heutigen Landkreises Miltenberg, und ist eingebettet zwischen Odenwald und Spessart. Es liegt zwischen Aschaffenburg und Miltenberg und reicht von Röllbach bis Niedernberg, von Mömlingen bis Sommerau. Den größeren Kommunen im Maintal wie Obernburg und Erlenbach stehen die kleinen Dörfer am Westrand des Spessarts gegenüber. Insgesamt ist die Region stark vom Einzugsbereich des Großraums Frankfurt am Main geprägt. Viele Pendler finden dort Arbeit. Die Bevölkerungszahl ist im Gegensatz zu anderen Regionen der Diözese durch Zuzüge leicht wachsend oder zumindest konstant. „Das Dekanat ist am Untermain sonnenverwöhnt, was den Weinbau auszeichnet. Auch einige erfolgreiche Familienunternehmen machen unsere Region zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Raum. Berufliche Chancen, schöne Landschaft und auch die gesellige Art der Menschen machen diesen Landstrich zu einer liebenswerten Heimat mit hoher Lebensqualität“, beschreibt Dekan Leipold das Dekanat Obernburg.
Bereits errichtet sind die Pfarreiengemeinschaften Sankt Michael Klingenberg-Röllfeld und Christi Himmelfahrt Kleinwallstadt-Hausen. Klingenberg-Sankt Pankratius und Röllfeld-Mariä Himmelfahrt werden bereits seit 1980 von Pfarrer Professor Dr. Dr. Dieter Feineis betreut. Die Zusammenarbeit hat sich eingespielt. Am 2. Februar 2008 konnte die Pfarreiengemeinschaft Sankt Michael errichtet werden. In ihr leben rund 2500 Katholiken. Die Pfarreiengemeinschaft Christi Himmelfahrt wurde im Frühjahr 2008 errichtet. Zu ihr gehören die Pfarrei Sankt Peter und Paul in Kleinwallstadt und die Kuratie Sankt Michael in Hausen mit gemeinsam rund 5100 Katholiken. Bereits seit längerem wurden sie von einem Pfarrer betreut. Leiter der Pfarreiengemeinschaft ist Pfarrer Markus Lang.
Die größte Seelsorgeeinheit im Dekanat bildet künftig die Pfarreiengemeinschaft mit den Pfarreien Obernburg-Sankt Peter und Paul, Eisenbach-Sankt Johannes der Täufer und Mömlingen-Corpus Domini. Die noch zu errichtende Seelsorgeeinheit umfasst über 9300 Katholiken. Sie soll in einer Übergangszeit von zwei Pfarrern betreut werden. Die Gemeinden haben bereits erste Schritte aufeinanderzu getan. Pfarrer von Obernburg und Eisenbach ist Hubert Grütz. In Mömlingen wirkt Pfarrer Manfred Jarosch.
Die beiden Pfarreien Großwallstadt und Niedernberg werden als Pfarreiengemeinschaft rund 6400 Katholiken vereinen. Die Zusammenarbeit steht in den Anfängen. Pfarrer von Großwallstadt ist Ernst Haas. Für Niedernberg ist der Ansprechpartner Pastoralreferent Thomas Schmitt, Dekan Franz Leipold ist als priesterlicher Moderator tätig. Bereits seit 2004 werden die Pfarrei Sulzbach am Main mit Filiale Dornau und die Kuratie Soden von Pfarrer Norbert Geiger gemeinsam betreut. Die Zusammenarbeit hat begonnen, der Weg zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaft wird zügig beschritten. In den drei Gemeinden südlich von Aschaffenburg leben rund 4900 Katholiken.
Ebenfalls von einem Pfarrer geleitet werden die Pfarrei Leidersbach mit Filiale Ebersbach und die Pfarrei Roßbach mit Filiale Volkersbrunn. Stellvertretender Dekan Waldemar Kilb wirkt in den Spessart-Gemeinden mit insgesamt 3700 Katholiken. Erste Schritte auf dem Weg zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaft sind gegangen. Auch die Pfarreiengemeinschaft der Pfarreien Elsenfeld mit Filiale Eichelsbach und Rück-Schippach gehen den Weg der Kooperation. Zu der künftigen Seelsorgeeinheit werden rund 5300 Katholiken zählen. Pfarrer Christian Ammersbach verlässt Elsenfeld und Eichelsbach zum 1. September 2008, ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. In Rück-Schippach wirkt Salvatorianerpater Anselm Ehmele.
Ein Wechsel in der Leitung der Pfarreien Erlenbach am Main und Mechenhard mit Filiale Streit steht gegen Jahresende 2008 an. Pfarrer Anton Wegstein tritt nach fast vier Jahrzehnten in Erlenbach und mehreren Jahren in Mechenhard in den Ruhestand. Künftiger Pfarrer von Erlenbach-Sankt Peter und Paul und Mechenhard ist Pfarrer Franz Kraft. In der Erlenbacher Kuratie Sankt Josef wirkt Kuratus Krzysztof Winiarz. Zu der Seelsorgeeinheit werden rund 5300 Gläubige zählen. Die Zusammenarbeit hat bereits begonnen. Hier ist in die Seelsorge auch das Krankenhaus von Erlenbach einzubeziehen, wo zwei Pastoralreferenten seelsorgerlich tätig sind.
Für die beiden Pfarreien Sankt Nikolaus in Wörth am Main und Trennfurt-Sankt Maria Magdalena ist seit 2004 nur noch ein Pfarrer zuständig. Der Weg zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaft mit rund 4200 Gläubigen wird bereits beschritten. Pfarrer Wolfgang Schultheis sollen auch langfristig ein Pfarrvikar und ein hauptberuflicher Diakon unterstützen.
Die Spessart-Pfarreien Mönchberg-Sankt Johannes der Täufer und Röllbach-Sankt Peter und Paul und Sankt Margareta sowie die Kuratie Schmachtenberg betreut Dekan Franz Leipold. Die Zusammenarbeit in der künftigen Seelsorgeeinheit mit rund 3200 Gläubigen hat begonnen. Die kleinste Seelsorgeeinheit im Dekanat bildet die Pfarrei Sommerau mit Filiale Hobbach. Zu Sommerau, Hobbach und dem zugehörigen Dorf Wildensee zählen rund 2100 Katholiken. Die Gemeinden im Spessart liegen weit auseinander. Deshalb wurde die Pfarrei bisher keiner anderen Seelsorgeeinheit zugeordnet. Pfarrer ist Otto Halk.
(2708/0810)