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Engagierte Jugend

Kirchliche Jugendarbeit der Diözese Würzburg legt Jahresbericht 2005/2006 vor – Mehr Jugendliche ehrenamtlich tätig – Offene Jugendarbeit nimmt zu

Würzburg (POW) Jugendliche engagieren sich zunehmend ehrenamtlich in der Kirchlichen Jugendarbeit. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg (kja) von September 2005 bis August 2006 hervor. Der Bericht gibt zudem Auskunft über Projekte, Aktionen und Veranstaltung der kja, wie Fortbildungswochenenden für Gruppenleiter oder Tagen der Orientierung.

„Die allgemeine Öffentlichkeit charakterisiert junge Menschen heute als wenig interessiert und wenig engagiert. Das können wir nicht bestätigen“, sagte Martina Höß, Pädagogische Referentin im Leitungsteam der kja, bei der Vorstellung des Berichts. Im Gegenteil: Die Auswertung der Zahlen von 2005/2006 habe im Vergleich mit dem Vorjahresbericht gezeigt, dass der Anteil der ehrenamtlichen Aktivitäten gestiegen sei. Außerdem seien auch mehr Jugendliche zu den Veranstaltungen gekommen. „Die Zahl der Teilnehmer ist um neun Prozent gestiegen“, berichtete Diözesanjugendpfarrer Christoph Warmuth. Damit Jugendarbeit gelinge, sei das Engagement der Ehrenamtlichen wichtig. „Ihre Tätigkeit ist unverzichtbar für den Rahmen unserer Arbeit“, bekräftigte er.

Kirchliche Jugendarbeit gab und gibt es beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden, wie der Kolpingjugend oder den Pfadfindern. Letztere verzeichnen verstärkt Zulauf, doch die Mitgliederzahlen des BDKJ selbst nehmen mehr und mehr ab. „Jugendliche wollen sich nicht mehr langfristig binden und ziehen deshalb offene Angebote vor“, erklärte Johannes Reuter, Mitglied des kja-Leitungsteams und Geistlicher Leiter des BDKJ, die Situation. „Die offene Jugendarbeit ist der Bereich, der auch in Zukunft verstärkt wachsen wird. Wir haben hier vor allem im Jugendbildungsbereich Aktivitäten, die vom Alter breit gestreut sind und viele Jugendliche ansprechen“, sagte er. Leider habe sich in Aschaffenburg wegen des Umzugs des Jugendtreffs „Katakombe“ die dortige Klientel zerstreut. Man hoffe aber, dass nach dem Einzug ins neue Martinushaus wieder mehr Jugendliche zu den Veranstaltungen der kja kommen.

Als besondere Bestandteile der Jugendarbeit im Bistum Würzburg nannte Höß die Ministranten- und Schülerarbeit. „Die Schülerarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt. Das Angebot von Tagen der Orientierung und Besinnungstagen wurde noch mehr als in den vergangenen Jahren genutzt. Wir können hier eine Steigerung um 26 Prozent verzeichnen.“ Es gäbe weit mehr Anfragen zu diesen Veranstaltungen als Angebote. Höß wies noch auf ein besonderes Spezifikum hin: Förderschulprojekte. „Die Diözese ist meines Wissens die einzige der Bundesrepublik, die nicht nur Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien anspricht, sondern besondere Programme gerade für Förderschulen anbietet. Es gibt speziellen Projekte, die auf die einzelnen Klassen zugeschnitten werden.“ Dieses Engagement soll noch ausgebaut werden.

Auch bei der Ministrantenarbeit gibt es Erfreuliches zu vermelden. „Die Maßnahmen für Ehrenamtliche sind um 26 Prozent gestiegen“, berichtete Reuter. Diözesane Angebote für Ministranten hätten sich von neun auf 55 versechsfacht. „Die Regionalstellen nehmen die Ministranten mehr in den Blick. Deshalb gibt es auch von unserer Seite mehr und mehr Maßnahmen. Es soll nicht jeder sein Süppchen kochen, sondern wir wollen Ministranten auf Dekanats- und Landkreisebene zusammenführen.“ Rund 17.000 Ministranten gibt es in der Diözese und ihre Erreichbarkeit sei sehr groß. „Das wird sichtbar an Großereignissen wie der Ministrantenwallfahrt im letzten Sommer oder der Sternsingeraktion, bei der zahlreiche junge Menschen mitgemacht haben“, ergänzte Warmuth.

Dass die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter mit ihrer Jugendarbeit richtig liegen, beweisen die Zahlen. „Entgegen der öffentlichen Meinung verabschieden sich junge Menschen nicht generell von Kirche“, sagte Warmuth. Dadurch, dass die Angebote breit gefächert und offen seien und somit nicht nur Jugendliche ansprechen, die der Kirche nahe stehen, seien sie interessant für viele. „Dass ist unser Anspruch und Auftrag für die Zukunft: Als kirchliche Einrichtung Jugendliche unterstützen und als Ansprechpartner da sein“, bekräftigte Warmuth.

In Zukunft stünden viele Veränderungen an, betonte Reuter. Durch das achtjährige Gymnasium (G8) werden Jugendliche noch mehr Zeit als bisher in der Schule verbringen – wie sich das auf die Besuche der kja-Veranstaltungen auswirken wird, sei noch nicht absehbar. „Wie außerschulische Jugendarbeit dann strukturiert werden muss, muss überlegt werden“, sagte er. Eine andere Herausforderung sei die Veränderung der kirchlichen Strukturen mit der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften. „Es stellt sich die

 

Frage, was das für die Jugendgruppen vor Ort bedeutet.“ Das Leitungsteam der kja ist sich jedenfalls sicher, auch die anstehenden Herausforderungen gut zu meistern. „Unser Jahresbericht zeigt, wir sind auf einem guten Weg.“

(0407/0192; E-Mail voraus)

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