Fährbrück (POW) Rund 500 Hubertusbrüder und ihre Gäste haben am Samstag, 24. Juni, in Fährbrück das Hubertusfest gefeiert. Einmal im Jahr treffen sich die in 84 Ortsvereinen organisierten Hubertusbrüder aus ganz Unterfranken zum Hauptfest des Katholischen Männervereins in Fährbrück, heißt es in einer Pressemitteilung. Bischof Dr. Franz Jung feierte den Gottesdienst in der Wallfahrtskirche. Staatsminister a. D. Dr. Thomas Goppel aus Eresing im Landkreis Landsberg am Lech hielt den Festvortrag zum Thema „Christsein im Gegenwind“.
Die Kirche war so gut besucht, dass viele Mitfeiernde nur einen Stehplatz hatten. „Christus braucht die Stimme jedes Einzelnen von uns“, sagte der Bischof. In seiner Predigt betonte er, wie wichtig es sei, wie Johannes, dessen Festtag die Kirche an diesem Tag begeht, in den Wüsten dieser Welt die Stimme zu erheben. Das gelte vor allem dort, wo die Rechte der Menschen mit Füßen getreten werden, offensichtlich die Wahrheit gebeugt werde und die Lüge herrsche. Es sei notwendig, dass jemand für Christus die Stimme erhebe, wo Menschen verfolgt und gequält werden und auf der Flucht nach einem sicheren Ort suchten. „Stimmenthaltung ist keine Option. Wer schweigt, der gibt denen Recht, die lauthals ihre Wahrheit oder Unwahrheit herausposaunen oder alles zu übertönen versuchen“, betonte der Bischof.
Er dankte den Hubertusbrüdern dafür, „dass wir so eng im Glauben miteinander verbunden sind“. Er brachte zudem die freudige Botschaft, dass Augustinerpater Matthäus Klein ab 1. September von Würzburg aus die Seelsorge in der Wallfahrtskirche übernehmen werde. Damit sei ein nahtloser Übergang nach der Schließung des Fährbrücker Konvents der Augustiner Ende August gewährleistet. „Die Fährbrücker Wallfahrtskirche ist nicht nur Ihnen, sondern auch uns als Bistum und dem Augustinerorden wichtig“, betonte der Bischof. Er dankte den Augustinern für die Lösung der Nachfolgefrage von Prior Pater Jakob Olschewski. „Die örtliche Präsenz, Gottesdienste, Wallfahrten und Hochzeiten sind damit gesichert“, freute sich Vorsitzender Eberhard Nuß. Die Musikkapelle aus Eßleben hatte den Einzug in die Kirche begleitet.
In seinem Vortrag sprach Goppel den aufkommenden Egoismus in der Gesellschaft an. Dabei würden Menschen gegenseitige Ermutigung und ein aufeinander Achten brauchen. Am christlichen Glauben schätze er vor allem, dass es Gebote statt Verbote gebe. Das sei ein Aufruf dazu, Verantwortung für sich, seine Mitmenschen und die Welt zu übernehmen. Dieser Auftrag stehe auch in den Statuten des Hubertusvereins. Ein „dickes Lob“ sprach Goppel den Männern für das kräftige Singen sowohl im Gottesdienst als auch bei den Marienliedern zur Mittagszeit und zum Abschluss des Festtags aus.
„Wir Hubertusbrüder sind seit Generationen bodenständige, vernünftige und traditionsbewusste Leute“, sagte Nuß. Als bedeutende Veränderungen im vergangenen Jahr nannte er die stärkere Einbindung der Ortsvereine in die Vorstandsarbeit und Quartalsgottesdienste, die Einführung regelmäßiger Konferenzen und gemeinsame Ausflüge. Zurzeit hat der Hubertusverein 2909 Mitglieder. Seit dem Hubertusfest im vergangenen Jahr sind 71 Mitglieder gestorben und 79 neu eingetreten.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Geselligkeit. Zum ersten Mal war mit Walter Müller ein Wirtshausmusikant vor Ort. Zuvor hatten Nuß auf seiner Landkreistrommel und Landrat Thomas Eberth auf der Trompete zur Unterhaltung beigetragen. Bischof Jung suchte das persönliche Gespräch mit den Hubertusbrüdern und stellte sich mit den Ortsvereinen zu Erinnerungsfotos auf.
(2623/0718; E-Mail voraus)
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