Würzburg (POW) Seit 100 Jahren berät der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) auch in Haushaltsfragen. Heute ist die KDFB-Einrichtung unter dem Namen Verbraucherservice Bayern bekannt. Die Mitarbeiter bieten unter anderem Beratungen und Informationsveranstaltungen an und geben praktische Tipps für den Verbraucher – zum Beispiel für die Fastenzeit.
Fasten kann man so ziemlich bei allem. Facebook-Fasten, Nörgel-Fasten, Süßigkeiten-Fasten, CO2-Fasten oder eben klassisches Fasten, den Verzicht auf jegliche feste Nahrung. Bei letzterem sei allerdings Vorsicht geboten, erklärt Ernährungsberaterin Annegret Hager. Nicht alle Menschen dürfen fasten: Menschen mit Kreislauf- oder Herzproblemen, Schwangeren oder Stillenden ist dringend davon abzuraten. Auch alle anderen sollten sich vorher mit ihrem Hausarzt besprechen und ausschließlich in einer Gruppe unter der Aufsicht eines Fastenleiters auf Nahrung verzichten. „Fasten bedeutet entspeichern“, erklärt die Diplom-Ökotrophologin. Dann ernähre sich der Körper nicht von außen, sondern von innen. Das Ergebnis: ein befreiendes Gefühl. Das liege daran, dass sich die Blutfettwerte Triglyzerid und Cholesterin normalisieren. „Länger als sieben bis zehn Tage sollte man aber nicht fasten“, rät die Expertin. Die Diplom-Ökotrophologin weiß, wovon sie spricht. Sie ist zusammen mit einer Hauswirtschaftsmeisterin und einer Diätassistentin für die Ernährungsberatung in der Würzburger Beratungsstelle des Verbraucherservice tätig.
Ein besonderes Projekt des Verbraucherservice zur Fastenzeit ist das Plastikfasten. „117 Kilogramm Plastik verbraucht jeder in Deutschland durchschnittlich im Jahr. Während der Fastenzeit sind das, rein rechnerisch, 15 Kilogramm pro Kopf“, sagt Verbraucherberaterin Iris Graus. Einfach und sofort umsetzbar sei der Verzicht auf Einweg-Plastiktüten. Wer geeignete Transportbehältnisse nutze, komme oft ganz ohne Verpackung aus. Nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch feste Seifen seien zum Beispiel unverpackt erhältlich. Brotzeitdosen aus Edelstahl, Zahnbürsten aus Bambus, Trinkhalme aus Stroh oder Wattestäbchen aus Baumwolle – oft gäbe es kunststofffreie Alternativen.
Der Verbraucherservice Bayern ist eine Organisation des Katholischen Deutschen Frauenbunds, die sich über KDFB-Mitgliedsbeiträge sowie institutionelle Förderung durch die Bayerischen Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziert. Gegründet wurde der Fachverband 1915 als Hausfrauenkommission, seit 1956 ist er ein eingetragener Verein mit 15 Beratungsstellen.
Neben Ernährungs- und Hauswirtschaftsberatung bietet der Verbraucherservice auch Finanz-, Rechts- und Energieberatung an. Dabei fühle die Einrichtung sich immer dem Grundsatz „unabhängig, kompetent, nah“ verpflichtet, sagt Beratungsstellenleiterin Kerstin Feuerstein-Dörnhöfer. Sie ist Rechtsanwältin und gibt Auskünfte unter anderem zu Mietrecht, Reiserecht, Problemen mit dem Rundfunkbeitrag oder Ärger mit den Handwerkern. „Gerade für Menschen, die sich keinen Anwalt leisten können, stellen wir eine gute Alternative dar“, sagt Feuerstein-Dörnhöfer. Die Beratungsstunden seien vergleichsweise kostengünstig und fänden in einem Rahmen statt, in dem sich die Klienten wohlfühlten. Auch die Finanzberatung sei sehr gefragt. „Bei Themen wie Geldanlagen, Baufinanzierung oder Bausparverträgen haben wir oft das Gefühl, dass die Menschen häufig überfordert sind“, erklärt die Beratungsstellenleiterin. Ihr Ziel sei es also, Informationen zu vermitteln, die für das tägliche Leben wichtig seien.
Weitere Informationen beim Verbraucherservice Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), Matthias-Ehrenfried-Haus, Bahnhofstraße 4-6, 97070 Würzburg, Telefon 0931/305080, E‑Mail wuerzburg@verbraucherservice-bayern.de, Internet www.verbraucherservice-bayern.de.
sj (POW)
(0715/0146; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet
