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Erstmals auch Frauen bei Fußwaschung

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Kar- und Ostertage im Kiliansdom – Mariannhiller-Pater Damian Weber spricht beim Oasentag für Priester und Diakone über Pater Engelmar Unzeitig – Zusätzlich auch Fürbitte am Karfreitag für die Opfer von Verfolgung, Krieg und Terror eingefügt

Würzburg (POW) Für die Christen ist sie der Höhepunkt des Kirchenjahres: die Heilige Woche von Palmsonntag bis zum Osterfest. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann lädt alle Gläubigen im Bistum Würzburg ein, diese Tage besonders intensiv zu begehen. „Mit der Auferstehung Jesu Christi verändert sich die Sicht auf unser Leben völlig. Denn jetzt gilt nicht mehr der einfache Kreislauf von Geborenwerden und Sterben, sondern vielmehr, dass unser Leben sich in das ewige Leben Gottes hinein verantworten muss“, sagt Bischof Hofmann mit Blick auf die Kar- und Ostertage. Auch in diesem Jahr wäscht Bischof Hofmann am Gründonnerstag Vertretern des Diözesanrats, der Dompfarrei, Flüchtlingen und Helfern die Füße, darunter erstmals auch Frauen. Eine Änderung gibt es zudem in der Karfreitagsliturgie. Anlässlich der Notsituation der Menschen in den Krisengebieten und der Millionen von Flüchtlingen auch in Europa wird eine zusätzliche Fürbitte „Für die Opfer von Verfolgung, Krieg und Terror“ eingefügt.

Palmsonntag am 20. März

Die Karwoche in der Bischofsstadt Würzburg beginnt mit der feierlichen Prozession am Palmsonntag, 20. März. Nach der Palmweihe ab 9.30 Uhr in der Marienkapelle zieht Bischof Hofmann mit den Mitgliedern des Domkapitels und den Gläubigen zum Kiliansdom. Dort zelebriert er um 10 Uhr das Pontifikalamt. Vorgetragen wird in diesem Jahr das Leiden Jesu, wie es der Evangelist Lukas berichtet. Die Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid gestalten die Feier mit der „Missa super Frére Thibault“ von Orlando di Lasso, „Hosianna dem Sohne Davids“ von Bartholomäus Gesius sowie „Ruhm und Preis und Ehre sei Gott“ von Rolf Rudin. Die Liturgie des Tages erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Zum Zeichen seines Königtums streute ihm das Volk Palmzweige und jubelte. Mit gesegneten Palmkätzchenzweigen ziehen heute die Gläubigen zum Gotteshaus. Die Kollekte am Palmsonntag ist für das Heilige Land bestimmt. Bischof Hofmann bittet in seinem Aufruf um eine großzügige Spende und um die Solidarität mit den Christen im Heiligen Land. Die Lage in anderen Teilen der Welt sei bedrückend. „In den Herrschaftsgebieten des sogenannten ,Islamischen Staats‘ gibt es für die Christen keine würdigen Lebensmöglichkeiten“, heißt es in dem Aufruf. „Viele Menschen haben auch den weiten und beschwerlichen Weg nach Europa angetreten, um abseits der angestammten Heimat für sich und ihre Kinder ein Leben in Gerechtigkeit, Würde und Frieden zu finden.“ Auch die Katholiken in Deutschland sollten das ihnen Mögliche tun, damit die Christen des Heiligen Landes in ihrer Heimat verbleiben oder bald wieder dorthin zurückkehren können, appelliert Bischof Hofmann. Er ermutigt zu Pilgerreisen, „bei denen die persönliche Begegnung mit den christlichen Gemeinden gesucht wird und die so zu einem wichtigen Zeichen der Solidarität werden können“.

Treffen zum Weltjugendtag in der Jugendkirche

Am Palmsonntagnachmittag, 20. März, feiert Bischof Hofmann mit Jugendlichen ab 15 Jahren in der Jugendkirche in Würzburg das diözesane Treffen zum Weltjugendtag 2016. Dieser findet im Juli im polnischen Krakau statt. Veranstalter des Treffens in Würzburg ist die Kirchliche Jugendarbeit. Das Motto lautet: „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“ Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr. Um 15 Uhr gibt es eine Katechese mit Bischof Hofmann, um 17.30 Uhr feiert er mit den Jugendlichen einen Gottesdienst. Zum Abschluss gibt es bei einem Abendessen die Möglichkeit zur Begegnung.

Oasentag für Priester und Diakone mit Generalsuperior Pater Damian Weber und Chrisammesse

Pater Damian Weber, Generalsuperior der Missionare von Mariannhill, spricht beim Oasentag für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten am Montag der Karwoche, 21. März, über Pater Engelmar Unzeitig. Bei seinem Vortrag lässt er sich von folgendem Briefzitat vom 11. Januar 1942 aus dem Konzentrationslager Dachau leiten: „Hoffe, auch hier einen kleinen Beitrag liefern zu können für die Heimholung der Welt ins Vaterhaus Gottes“. Der Mariannhiller Missionar Pater Engelmar Unzeitig (1911-1945) wird am Samstag, 24. September 2016, im Kiliansdom in Würzburg seliggesprochen. Bischof Hofmann schreibt in der Einladung zum Oasentag: „Dieser Tag soll uns wieder in den vielfältigen Belastungen und Herausforderungen einen Freiraum ermöglichen und Zeit geben zum Atemholen, zum Beten, zur gegenseitigen mitbrüderlichen Ermutigung. Bei all den vielen Aufgaben, die es zu bewältigen gibt, gerät allzu leicht aus dem Blick, wovon wir persönlich und unsere Dienste leben.“ Der geistliche Tag der Begegnung beginnt um 14 Uhr mit dem Vortrag von Pater Weber in der Seminarkirche Sankt Michael. Daran schließt sich eine eucharistische Andacht mit stiller Anbetung an. Ab 15.30 Uhr besteht Beichtgelegenheit im Dom, in der Franziskanerkirche und in Sankt Michael.

Um 17.30 Uhr feiert Bischof Hofmann im Kiliansdom zusammen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom sowie zehn Dekanen als Vertretern des Diözesanklerus die „Missa chrismatis“, die Weihe der heiligen Öle. Zwölf Diakone bringen dabei die Öle zur Weihe. Vertreter der Dekanate erhalten anschließend im südlichen Querhaus die Öle, die in den Kartagen in die Gemeinden der Diözese gebracht werden. Zur Chrisammesse im Dom sind alle Gläubigen eingeladen. Eine Choralschola singt die Choralmesse „De Angelis“.

In der „Missa chrismatis“ weiht Bischof Hofmann die drei heiligen Öle. Grundstoff ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Mit dem Chrisamöl werden Neugetaufte und Firmlinge gesalbt, ebenso wird es bei der Priester- sowie der Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende gesalbt. Die Salbung ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.

Gründonnerstag mit Fußwaschung

Mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Abend des Gründonnerstags, 24. März, beginnen die „drei österlichen Tage vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn“. Bischof Hofmann feiert um 19.30 Uhr zusammen mit Weihbischof Boom sowie Mitgliedern des Domkapitels das Pontifikalamt mit Fußwaschung im Kiliansdom. Der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid singt Werke von Josef Gabriel Rheinberger, Maurice Duruflé, Pablo Casals und André Gouzes. In Erinnerung an die Fußwaschung im Abendmahlssaal wäscht Bischof Hofmann Vertretern des Diözesanrats, der Dompfarrei, Flüchtlingen und Helfern die Füße, darunter erstmals auch Frauen. Bis 24 Uhr ist die Anbetung des Allerheiligsten in der Schönbornkapelle möglich. Bereits am Morgen des Gründonnerstags wird um 8 Uhr im Dom eine Trauermette gefeiert.

Am Gründonnerstag erinnern sich die Christen an das Passahmahl Jesu mit seinen Jüngern. In der Nacht vor seinem Tod feierte Jesus mit seinen engsten Vertrauten dieses Abschiedsmahl. Die Fußwaschung, die Jesus an seinen Jüngern vollzog, die Einsetzung des Abendmahls, das Gebet Jesu am Ölberg und schließlich die Auslieferung Jesu an seine Verfolger sind Hauptmotive der Feier am Gründonnerstagabend. In der katholischen Kirche wird am Ende der Messe das Allerheiligste an einen anderen Ort getragen und der Altar leer geräumt. Der Tabernakel bleibt offen und leer, der Altar schmucklos. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken schweigen nach dem Gloriagesang, bis sie in der Osternacht wieder erklingen.

Karfreitag

Am Vormittag des Karfreitags, 25. März, findet im Dom um 8 Uhr eine Trauermette statt. Im Neumünster gestaltet die Kreuzbruderschaft Würzburg um 9.30 Uhr die Kreuzwegandacht mit. Zur traditionellen Karfreitagsprozession werden in Lohr am Main um 10.30 Uhr wieder tausende Menschen erwartet. Die Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi feiert Bischof Hofmann am Karfreitag im Kiliansdom zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Die Karfreitagsliturgie sieht neben Lesungen, der Leidensgeschichte und den Großen Fürbitten eine Kreuzverehrung und eine Kommunionfeier vor. In diesem Jahr wird zusätzlich auch eine Fürbitte „Für die Opfer von Verfolgung, Krieg und Terror“ eingefügt. Diese wurde anlässlich der Notsituation der Menschen in den Krisengebieten und der Millionen von Flüchtlingen auch in Europa formuliert. Die Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid präsentieren die Johannespassion von Alois M. Müller, „Eli, Eli!“ von Georgius Bardos, „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria und „Ave verum corpus“ von William Byrd. Am Karfreitag wird des Kreuzestodes Jesu gedacht. Er ist gebotener Fasten- und Abstinenztag sowie „stiller Tag“. An diesem Tag wie auch am Karsamstag findet keine Eucharistiefeier statt.

Ostern

Die Osternacht ist der Höhepunkt der Feier der drei österlichen Tage und des gesamten Kirchenjahrs. Bischof Hofmann feiert sie am Samstag, 26. März, um 21.30 Uhr im Kiliansdom. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Konzertchor der Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth mit Werken von Franz Liszt und Felix Mendelssohn Bartholdy. Nach der Feuerweihe und dem Entzünden der Osterkerze am Feuer ziehen Bischof Hofmann und die Mitglieder des Domkapitels mit der brennenden Osterkerze in den dunklen Dom. Die Kerzen der Gottesdienstteilnehmer werden dann an der Osterkerze entzündet. Danach singt der Diakon das sogenannte Exsultet, das Lob auf die Osterkerze. Bei den Lesungen wird an die Heilstaten Gottes seit Erschaffung der Welt erinnert. Im Zentrum der alttestamentlichen Texte steht der Durchzug durch das Rote Meer. Beim Gloria erklingen wieder die Glocken, und Orgelmusik setzt ein. Die neutestamentliche Lesung aus dem Römerbrief weist auf das neue Leben der Getauften durch die Auferstehung Christi hin. Im Evangelium mit Halleluja-Ruf wird die Botschaft vom leeren Grab verkündet – in diesem Jahr, wie sie der Evangelist Lukas berichtet. Tauf- und Eucharistiefeier sind weitere Teile dieser Nachtfeier, der „Mutter aller Vigilien“.

Mit der „Missa Sancti Nicolai, Hob. XXII:6“ von Joseph Haydn und dem „Hallelujah“ von Georg Friedrich Händel begleiten unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid der Domchor, Solisten und Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg das Pontifikalamt mit Bischof Hofmann am Ostersonntag, 27. März, um 10 Uhr im Dom. Zur Pontifikalvesper mit Bischof Hofmann um 17 Uhr singt die Schola Cantorum. Beim Gottesdienst am Ostermontag, 28. März, um 10 Uhr präsentiert die Frauenschola „Vox anima“ die Choralmesse „Lux et origo“.

An Ostern feiern die Christen das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist das höchste Fest der Christenheit. Seine Wurzeln liegen im jüdischen Passah-(Pessach)-Fest. Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. In der frühchristlichen Zeit war die Osternacht die große Taufnacht der Kirche. In der katholischen Kirche segnet der Priester in der Osternacht das Taufwasser für das Jahr. Die Gläubigen nehmen das Wasser mit nach Hause, es soll sie und ihre Häuser vor Unheil schützen. Weiter werden vielerorts Speisen wie Ostergebäcke, Schinken und Eier gesegnet. Mit dem Osterfest beginnt die 50-tägige Osterzeit, die am Pfingstfest endet.

(1216/0359; E-Mail voraus)

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