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„Es braucht immer wieder Ermutigung“

20 Jahre „pax christi“-Partnerprojekt „Mirna Luka“ in Bosnien-Herzegowina – Diözesanvorstandsmitglied Barbara Häußler überbringt Spende der Diözese Würzburg

Würzburg/Banja Luka (POW) Das Partnerprojekt „Mirna Luka“ („Hafen des Friedens“) in der Stadt Banja Luka (Bosnien-Herzegowina) hat Barbara Häußler, Mitglied des „pax christi“-Diözesanvorstands, im August besucht. Dabei übergab sie auch eine Spende der Diözese Würzburg in Höhe von 1000 Euro für die Aktion „Hallo Nachbar“. Häußler fährt seit zehn Jahren regelmäßig nach Banja Luka, um das Projekt zu begleiten. Gemeinsam mit „pax christi“ Bamberg und „pax christi“ Eichstätt unterhält „pax christi“ Würzburg eine Patenschaft für das Friedensprojekt. „Es läuft gut, aber es braucht immer wieder Ermutigung“, sagt Häußler.

Seit 20 Jahren treffen sich bei der Aktion „Hallo Nachbar“ Einheimische aller Volksgruppen und Menschen, die nach Banja Luka vertrieben wurden. Die Zahl wachse konstant, berichten die „Mirna Luka“-Vorsitzenden Ajsa Babacic und Vezna Dudukovic. Manchmal seien es 40 bis 50 Personen. „Vor zehn Jahren haben die Menschen fast gar nicht miteinander geredet. Jetzt ist es zu einer Art Ersatzfamilie geworden“, berichtet Häußler.

Das interreligiöse Friedensprojekt „Mirna Luka“ wurde von 1997 bis 2002 von Claudia Kukla aus Großostheim im Auftrag von „pax christi“ Deutschland aufgebaut. Es setzt auf Konfliktlösungen über die Grenzen der verschiedenen Volksgruppen hinweg. Konkret werden unter anderem Sozial- und Menschenrechtsberatung für Vertriebene sowie Not- und Winterhilfe für Bedürftige angeboten. Die Johanniter Weihnachtstrucker brachten schon mehrfach Hilfspakete in die Region. Die kostenlose Rechtsberatung für die Ärmsten, die sehr gut laufe, trage dazu bei, erlittenes Unrecht wenigstens teilweise wieder gut zu machen, beschreibt Häußler. Eine gute Nachricht sei zudem, dass der Verein wieder die Friedensbildung an Schulen aufnehmen dürfe, sobald die Finanzierung gesichert sei. Entsprechende Anträge würden aktuell gestellt. Die Diözese Würzburg unterstützt das Friedensprojekt seit 2017 für insgesamt drei Jahre mit jährlich 5000 Euro. „Das schafft große Planungssicherheit“, sagt Häußler. Auch Babacic und Dudukovic sind sich einig: Ohne Unterstützung aus Würzburg könnten sie vor Ort nichts erreichen.

Bosnien sei weltweit das am meisten von Landminen verseuchte Land, berichtet Häußler. Rund 200.000 Landminen seien bisher nicht geräumt. Das mache unter anderem den Landwirten den Zugang zu ihren Feldern unmöglich. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffe immer weiter auseinander. „Vor allem Rentner haben es zunehmend schwerer“, beschreibt Häußler. Wo es soziale Spannungen gebe, wachse die Gefahr der Radikalisierung, zitiert sie Pfarrer Don Marijan Stojanovic, der mit „Mirna Luka“ zusammenarbeitet.

Weitere Informationen zum Projekt „Mirna Luka“ und einen ausführlichen Reisebericht gibt es im Internet unter www.paxchristi-wuerzburg.de.

(3717/0940; E-Mail voraus)

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