Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kiliani-Wallfahrtswoche 2021

„Es ist unser Anliegen, Kiliani in das Bistum hineinzutragen“

Bischof Dr. Franz Jung feiert Kiliani-Freiluft-Gottesdienst an der Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“ in Retzbach – Dritte von vier regionalen Pontifikalmessen in der Kiliani-Wallfahrtswoche – Zeitgleich ein Gottesdienst in jedem künftigen Pastoralen Raum im Landkreis Main-Spessart

Retzbach (POW) Bischof Dr. Franz Jung hat am Mittwochabend, 7. Juli, anlässlich der Kiliani-Wallfahrtswoche einen Pontifikalgottesdienst am Freialtar der Retzbacher Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“ (Landkreis Main-Spessart) gefeiert. Es war der dritte von vier Gottesdiensten in den Regionen des Bistums. Der Würzburger Bischof sagte: „Wenn es nicht möglich ist, nach Würzburg zu kommen, dann ist es angesagt, dass der Bischof rauskommt, und es ist unser Anliegen, Kiliani in das Bistum hineinzutragen.“ Aufgrund der Coronapandemie sind die üblichen großen Pilgermessen mit anschließender Begegnung auf dem Kiliansplatz derzeit nicht möglich. Neben dem Bischof feierten Domkapitular Albin Krämer und der Karlstädter Pfarrer Simon Mayer den Gottesdienst mit rund 110 Gläubigen. Politiker und Mitglieder kirchlicher Räte waren dazu besonders eingeladen.

Das Motto der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche lautet: „Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt.“ Bischof Jung übertrug es in seiner Predigt auf die aktuellen Umbrüche in der Kirche und ganz konkret im Bistum. „Kirche ist noch nicht fertig, sondern Kirche ist auf dem Weg.“ Das gelte besonders für die im vergangenen Jahr geografisch umschriebenen Pastoralen Räume. Dabei könnten die Seligpreisungen der Bergpredigt ein Ratgeber sein. Zum Beispiel: „Selig die Trauernden, die dann selig sind, wenn sie nicht einfach der Vergangenheit nachhängen und meinen, es muss alles so bleiben, wie es war, und immer nur nach hinten schauen, sondern die aus dieser Trauer merken: Da bahnt sich etwas Neues an.“

Zur Bildergalerie

Ein Zeichen für diesen Neuanfang waren auch die zeitgleich in den drei Pastoralen Räumen des Landkreises Main-Spessart stattfindenden Gottesdienste. Die Messen wurden im Kloster Schönau (Pastoraler Raum Gemünden, 80 Teilnehmer), in der Kirche Sankt Michael in Lohr (Pastoraler Raum Lohr, 60 Teilnehmer) und Sankt Josef in Marktheidenfeld (Pastoraler Raum Marktheidenfeld, 80 Teilnehmer) gefeiert. Das Diözesanbüro Main-Spessart hatte insgesamt zehn geführte Pilgertouren auf dem Weg zu den verschiedenen Kirchen angeboten.

„Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit und selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“, heißt es in der Bergpredigt. Der Bischof erklärte: „Nur wer fühlt, was er sieht, der tut, was er kann.“ Daraus würden sich viele hochaktuelle Fragen ergeben. Vor allem nach der Tragödie von Würzburg. Der bayerische Innenminister hätte die Frage gestellt, wie es sein könne, dass Menschen im Obdachlosenheim landen, die der besonderen Hilfe bedürften. Damit würde auch das Thema des Kirchenasyls wieder mehr in den Vordergrund gerückt. „Was ist unsere Mission? Wo sind wir da in die Verantwortung gerufen?“, fragte der Bischof. Die Liste der offenen Fragen reiße nicht ab. Auch die Impfgerechtigkeit sei eine bewegende Frage. „Sorgen wir dafür, dass die Menschen weltweit Impfstoffe bekommen? Ist das unser Anliegen, oder kreisen wir nur um unsere kleine Welt?“

Jesus wisse, dass es nicht ohne Konflikte und Auseinandersetzungen gehe, diese großen Fragen anzusprechen. „Und das lehren uns die drei Frankenapostel. Sie haben damals die richtigen und wichtigen Fragen gestellt und sie mussten den Mut haben, dafür auch in den Konflikt zu gehen.“ Außerdem erklärte der Bischof, dass es wichtig sei, bei der Ausrichtung auf die Pastoralen Räume den Blick zu weiten. „Wir kümmern uns nicht nur um unsere Belange, wir kümmern uns um die Belange, die die Gesellschaft umtreiben.“ Das ginge jedoch nicht alleine. „Wir brauchen Verbündete in der Politik, wir brauchen Verbündete in der Zivilgesellschaft – so wie es am Freitag auch noch einmal deutlich wurde mit der großen Menschenkette in Würzburg, als alle mitgeholfen haben.“

Der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann aus Retzbach freute sich, dass ein Kiliani-Gottesdienst hier stattand: „Es tut gut, mal wieder unter Christen zu sein, gemeinsam zu singen, den Glauben auch gemeinsam zu praktizieren – und das hier in der Wallfahrtskirche Maria im grünen Tal, das ist natürlich ein wunderbares Ambiente.“ Auch der Bürgermeister von Retzstadt, Karl Gerhard, war vor Ort: „Ich fand den Gottesdienst sehr ansprechend. Er ist auch an einen rangegangen, vor allem die klaren Worte in der Predigt, dass die Kirche sich weiterentwickeln soll.“ Achim Höfling, Bürgermeister von Eußenheim, war vom Gottesdienst begeistert: „Ich fand ihn sehr feierlich. Das Ambiente hier draußen hat viel dazu beigetragen. Man hat so ein bisschen gegen die Sonne geschaut, der Freialtar war ganz fantastisch, das Wetter war warm, Blaskapelle und Orgel haben gespielt. Es war rundherum feierlich.“

Die musikalische Gestaltung übernahm die Gnadenkapelle Retzbach auf Blasinstrumenten, Regionalkantor Bernhard Seelbach spielte Orgel und sang, Christoph Nottka-Leibold unterstützte den Gemeindegesang.

ils (POW)

(2821/0676; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet