Würzburg/Schweinfurt (POW) Wenn Eric Clapton ein Faible für Kirchenmusik hätte, könnte diese CD glatt von ihm sein. So aber hat er es dem katholischen Diakon Joachim Werb und seinem evangelischen Amtskollegen Johannes Hofmann überlassen, die Schlager aus Gotteslob und Evangelischem Gesangbuch mit mehr als nur einem Hauch von Blues ins 21. Jahrhundert zu holen. In ökumenischer Harmonie bieten die beiden im Raum Schweinfurt aktiven Seelsorger ein Instrumentalalbum vom Feinsten und werden dabei von Thomas und Manuel Hofmann musikalisch unterstützt. Eine Prise Jazz hier, ein paar Fetzen Boogie-Woogie da, und schon sind auch die zum Teil mittelalterlichen Kompositionen dank der meisterlichen Akustikgitarren- und Pianoarbeit im Ohr festgesetzt. Zum Mitsingen und zum inhaltlichen Vertiefen der Melodien enthält das Booklet alle Liedtexte mit jeweils einem kurzen Kommentar der zwei Musiker. Mit insgesamt 13 sauber produzierten Aufnahmen bietet die CD viele Anregungen, neue Seiten der frohen Botschaft zu entdecken und lädt ein, auch einmal ein Auge auf die lieddichterischen Traditionen der jeweils anderen Kirche zu werfen. Nicht nur für die Ohren offenbart sich dank der Arrangements von Werb und Hofmann manche Neuigkeit: Wer die Augen schließt, kann sich bei „Es kommt ein Schiff geladen“ schnell an die Ufer des Mississippi versetzt fühlen. Ebenso spannend: „Großer Gott, wir loben dich“ klingt in der groovenden Version ein bisschen nach Lagerfeuerromantik. Und wer war noch mal dieser Clapton?
Johannes Hofmann, Joachim Werb. „Blues meets Church – Klassische Kirchenlieder neu interpretiert“, Kösel Audio 2007, Spielzeit 61:27 Minuten, 17,95 Euro, Bestell-Nummer 978-3-466-45809-7.
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