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„Es macht voll Spaß“

Aschaffenburger Pfarrei Sankt Michael bietet Sommerfreizeit unter Corona-Bestimmungen an – Eine Woche Programm mit Spielen und Workshops, „die man auch mit Abstand spielen kann“

Aschaffenburg (POW) „Ich find‘s halt nicht so gut!“ Die elfjährige Makbule ist sichtlich genervt von Corona. Überall muss sie Abstand halten, auch zu ihren Freundinnen. Ins Schwimmbad darf sie nur noch zusammen mit den Eltern, ihr geliebtes Zeltlager fällt dieses Jahr aus. Zum Glück hat die Fünftklässlerin aus Aschaffenburg einen Platz bei der Sommerfreizeit des „Projekt Jugendtreff“ der Pfarrei Sankt Michael in Aschaffenburg bekommen. Vom 27. bis 31. Juli kann sie jetzt mit 19 anderen Kindern spielen, basteln und toben. Allerdings gelten auch hier Hygieneschutzbedingungen.

Jonas Bayer leitet gemeinsam mit sieben weiteren Ehrenamtlichen die Aktion auf dem Freiraum Rosenberg. Dieses Gelände gehört dem Verein Michl, der sich die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Aschaffenburger Stadtteil Damm auf die Fahne geschrieben hat. Das Gelände ist direkt am Stadtrand und doch in freier Natur. Es bietet neben einem Toilettenhäuschen, Spielgeräten, Riesenrutsche, Kletterparcours und Fußballplatz vor allem eines: viel Platz. Und den können die Jugendarbeiter in diesem Sommer besonders gut gebrauchen. „Wir müssen halt bei allem, was wir tun, möglichst die 1,50 Meter Abstand einhalten“, sagt Bayer. Der 21-Jährige ist eigentlich Elektriker, engagiert sich aber schon lange ehrenamtlich beim "Projekt Jugendtreff" und hat sich für diese Woche sogar Urlaub genommen. „Mir macht das Spaß und es gibt nichts Schöneres, als am Ende der Ferien von den Kindern zu hören, dass unser Ferienprogramm die tollste Woche des Sommers war“, sagt Bayer. Aber natürlich ist in diesem Jahr vieles anders. Statt 50 können diesmal nur 20 Kinder teilnehmen. Trotzdem braucht es acht Mitarbeiter, damit man die Hygieneschutzbestimmungen auch wirklich einhalten kann. Sonst wird hier immer selber gekocht, dieses Jahr bringt ein Caterer Lunchpakete. Bei der Anfahrt mit dem Shuttlebus müssen die Kinder Masken tragen. Spiel- und Bastelgerätschaften werden nach der Benutzung gleich wieder desinfiziert.

Kinder und Betreuer versuchen, sich von all dem nicht die Laune verderben zu lassen. Von 9 bis 16 Uhr geht das tägliche Programm. „Wir haben Spiele herausgesucht, die man auch mit Abstand spielen kann“, erklärt Bayer. „Ich packe meinen Koffer“ oder das selbst erfundene Westernspiel „Päng“ kann man gut im Kreis auf Abstand spielen. Für die Workshops wurden die Sitzbänke im richtigen Abstand markiert. Die Kinder bekommen ihr Material in Schuhkartons, die sie die Woche über benutzen können. Das Team hat festgestellt, dass die Kinder an viele der Bestimmungen bereits durch die Schule gewöhnt sind. Der elfjährige Noah hat jedenfalls Spaß. „Ich finde die große Fläche und die Spielmöglichkeiten toll und dass man hier neue Freunde kennenlernen kann“, zieht er als Fazit für die Woche. An die Masken, sagt er, hat er sich schon in der Schule gewöhnt. „Ist zwar schon nervig, aber man lebt damit und gewöhnt sich dran.“ Wieder ganz normal mit seinen Freunden umgehen, das vermisst er schon: „Wir machen immer Bodycheck, und das geht halt jetzt nicht.“ Auch wenn vieles nicht geht, Fußballspielen unter Sicherheitsbedingungen ist auf dem Gelände möglich. „Man nimmt den Ball ja nicht in die Hand“, sagt Bayer lachend und ergänzt, dass der Abstand trotzdem eingehalten werden muss. „Das ist insofern gar nicht schlecht, da gibt es schon mal keine Raufereien, wenn man sich nicht berührt.“

Auch die achtjährige Klara freut sich, hier zu sein. „Es macht voll Spaß, die Leute sind sehr nett, die Workshops sind toll und am besten gefällt mir der Kletterparcours“, zählt sie auf. Wenn sie nicht beim Ferienprogramm der katholischen Jugend mitmachen könnte, dann würde sie halt zu Hause Fernsehen gucken und Kuchen essen. Und Makbule sagt selbstkritisch: „Wenn ich daheim wäre, dann würde ich halt ganz viel mit meinem Handy rumspielen und Fernsehen gucken, und das ist ja nicht so gut.“

bv (POW)

(3220/0807; E-Mail voraus)

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