Würzburg/Bad Königshofen/Bad Neustadt/Bad Kissingen/Hammelburg (POW) „Unsere Kirche hat – entgegen manchen Unkenrufen – nichts an Bedeutung für unsere Gesellschaft verloren.“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den rund 900 Gläubigen beim Pontifikalgottesdienst am Wallfahrtstag der Dekanate Bad Neustadt, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Hammelburg am Freitag, 13. Juli, im Würzburger Kiliansdom versichert.
In der heutigen Zeit seien, trotz wirtschaftlichen Aufschwungs und relativen Wohlstands, schmerzlich viele Umbrüche festzustellen, sagte der Bischof in seiner Predigt. Ethische Überzeugungen gingen verloren. „Es werden immer weniger Ehen geschlossen, immer mehr Ehen geschieden und immer weniger Kinder geboren“, erklärte Bischof Hofmann. Sexuelle Verrohung und eine zunehmende Brutalisierung in der Gesellschaft, gepaart mit Angst und Terror, griffen um sich. Auch der in der Gesellschaft spürbar schwindende Glaube, sichtbar an leerer werdenden Kirchenbänken, beunruhige.
„Was ist zu tun?“, fragte Bischof Hofmann die Gläubigen und unterstrich, dass kluge Konzepte und neue Richtlinien nur Makulatur blieben, „wenn wir nicht im Glauben an Gott die Freude unseres Lebens finden“. Die Kirche habe in der Gesellschaft nicht an Bedeutung verloren. Ihre sozialen Leistungen seien unbestreitbar und gesellschaftlich anerkannt.
„Wie aber steht es mit dem geistlichen, spirituellen Auftrag der Kirche?“ Viele Menschen engagierten sich ehrenamtlich in der Kirche, seien in verschiedenen Gremien und Vereinen aktiv. Dieses Engagement zeige sich auch in der Pilgerfahrt nach Würzburg: „Das tun sie, weil sie kirchliche Gemeinschaft erleben wollen und weil sie ihren Glauben stärken lassen wollen. Hier im Kiliansdom bei den Frankenaposteln dürfen wir in einer großen Schar Glaubender unsere Freude an Gott auffrischen und verinnerlichen.“
Freude und Stärke nähmen sie aus diesem Gottesdienst mit nach Hause, versicherten Marita (55) und Winfried Kleinhenz (59). Die beiden leben in Würzburg-Lengfeld, stammen aber aus der Rhön. „Es ist die Verbundenheit mit der Heimat, die uns immer am Kiliani-Wallfahrtstag der Rhön in den Dom führt“, sagte Marita Kleinhenz. „Wir kommen, um den Frankenaposteln, die den Glauben in unsere Region gebracht haben, Dank zu sagen“, erklärte ihr Mann Winfried, und Marita Kleinhenz ergänzte: „Hier zu sein stärkt uns in unserem Glauben.“ Das Ehepaar Kleinhenz widmete diesen Wallfahrtstag ganz dem Gebet. Im Anschluss an den Gottesdienst fuhren sie nach Dettelbach. „Heute ist der 13. Juli, Fatimatag, und den möchten wir am Wallfahrtsort mit Gebeten zur Gottesmutter begehen.“
Gisela Köhler (69) und Ingeborg Lamer (50) sind aus Reith im Dekanat Hammelburg angereist. Sie kommen fast jedes Jahr zur Kiliani-Woche nach Würzburg. „Es ist die Verbundenheit im Glauben, die uns herführt“, sagte Lamer. Für Köhler gehört Kiliani einfach zum Leben dazu: „Ich habe lange in Würzburg gelebt. Für mich ist es ein Muss, bei Kiliani dabei zu sein. Das ist schon der zweite Wallfahrtstag diese Woche, an dem ich teilnehme.“ Auch für viele andere ist Kiliani ein ganz besonderes Ereignis. So auch für Inge Ziegler (50) und Hildegard Markert (55). Sie sind mit dem Bus aus Hausen in der Rhön angereist. „Wir kommen schon viele Jahre. Es ist einfach ein Erlebnis“, erklärte Ziegler. „Wie haben uns schon im Bus mit Gebeten und Gesängen auf diesen Tag eingestimmt“, berichtete Markert. Sie freue sich nun auf Würzburg, die Kiliani-Messe und alles, was Kiliani sonst noch so zu bieten hat.
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