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Eucharistie muss sich im Dienst aneinander bewähren

Bischof Dr. Franz Jung wäscht unter anderem Menschen mit einer psychischen Erkrankung, Flüchtlingen und Ordensleuten am Gründonnerstag die Füße – Feier vom Letzten Abendmahl im Kiliansdom

Würzburg (POW) Zwölf Frauen und Männern hat Bischof Dr. Franz Jung am Gründonnerstagabend, 18. April, im Kiliansdom in Erinnerung an das Abendmahl Jesu die Füße gewaschen. Unter diesen waren Vertreter von Diözesanrat und Dompfarrei, außerdem Flüchtlinge, Firmlinge, Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Ordensleute. „Die Mahlfeier und die Fußwaschung sind nicht nur eine Erinnerung an etwas längst Vergangenes. Sie werden vielmehr zum Sakrament, zu einer wirksamen Handlung, in der die Kirche sich des Ursprungs ihres Heils vergegenwärtigt, um verwandelt zu werden.“ Die Feier der Eucharistie müsse sich in der Fußwaschung und dem Dienst aneinander bewähren und bewahrheiten. „Denn dann leben wir wirklich in seiner Gegenwart“, sagte der Bischof.

In seiner Predigt verwies Bischof Jung darauf, dass Jesus die Eucharistie auch als Pascha verstanden habe, „als Übergang vom Tod zum Leben“. Dieser Übergang sei allerdings keine Rettung vor dem Tod, so wie Israel unversehrt und trockenen Fußes durch das Rote Meer in die Freiheit zog. „Sondern es ist eine Rettung im Tod. Jesus nimmt den Tod auf sich, er selbst wird zum Lamm, das geschlachtet wird und das in seinem Sterben neues Leben bringt.“ Im Neuen Bund seien es nicht die Menschen, die Gott ein Opfer darbringen. „Gott versöhnt sich mit den Menschen.“ Weil Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich ist, „wird Jesus wahres Lamm Gottes: Er ist der Grund unserer Erlösung.“

Statt die Menschen zu bestrafen, sie ihrer Schuld zu überführen und sie zur Umkehr zu zwingen, handele Jesus anders. „Aus Liebe zu Gott und zu uns Menschen gibt er sein Leben als Opfer hin und er hofft darauf, dass wir seine Hingabe als Angebot des Heils und Angebot zur Umkehr verstehen“, sagte Bischof Jung. Jesus offenbare den Menschen das Geheimnis des göttlichen Lebens: „Leben hat nur, wer sein Leben verschenkt. So will uns das Blut Jesu davor bewahren, unser Leben aus eigener Schuld zu verlieren, wenn wir nur für uns leben.“ Im Abendmahlssaal gebe Jesus sich selbst als Speise der neuen Familie seiner Jünger hin. „Die Kirche lebt aus dieser Speise, die sie mit Christus aufs Innigste vereint. Wer von dieser Speise genährt wird, der kann wie Christus sein Leben für andere einsetzen und anderen dienen“, betonte der Bischof.

Jesus halte seine Jünger an, wach zu bleiben und zu beten. „Heute Abend wacht die Kirche. Wir beten um eine gute Vorbereitung für die Stunden in unserem Leben, in denen uns mit Christus abverlangt wird, für die Schwestern und Brüder unser Leben hinzugeben.“ In der nächtlichen Anbetung am Gründonnerstag beteten Christen in besonderer Weise darum, dass Christus, das Lamm Gottes, die Sünde der Welt hinwegnehmen möge. „Und er möge sich seiner Kirche erbarmen, damit sie in all ihrer Schwachheit und in all ihrem Versagen dieses Opfers würdig werde und damit sie selbst mittragen lerne an der Sünde der Welt.“

Die Abendmahlsmesse feierte der Bischof zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom und Mitgliedern des Domkapitels. Der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Christian Schmid sang Werke von Heinrich Schütz, Anton Bruckner, Johannes Brahms und Pablo Casals. Nach dem Gloriagesang verstummten Glocken und Orgel. Erst beim Gloria in der Osternacht werden sie wieder erklingen. Am Ende der Messe übertrugen Bischof Jung und Mitglieder des Domkapitels das Allerheiligste in die Schönbornkapelle. Schmuck, Kerzen und Decken wurden vom Altar entfernt. Der Tabernakel blieb offen und leer.

In einer Videobotschaft zum Karfreitag bezeichnete Bischof Jung den Tod Jesu als eine Erlösung. „Der Tod Jesu ist Erlösung, weil hier ein Mensch in Gottes Kraft den Tod aktiv annimmt und auf sich nimmt. So verwandelt er das Sterben in den Übergang zum neuen Leben. Sterben wird ein heilbringender Vorgang, an dessen Ende die Wandlung zum neuen Leben steht.“

mh (POW)

(1719/0433; E-Mail voraus)

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