Würzburg (POW) Bei einer Feierstunde im Würzburger Burkardushaus sind am Dienstag, 28. Januar, die Domkapitulare Dr. Helmut Gabel (65), langjähriger Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, und Monsignore Dietrich Seidel (66), langjähriger Leiter der Hauptabteilung Personal, verabschiedet worden. Beide haben auf eigenen Wunsch die Verantwortung für ihre Hauptabteilungen abgegeben. Generalvikar Thomas Keßler dankte den beiden für ihr Engagement und überreichte eine Dankesurkunde von Bischof Dr. Franz Jung.
Der Generalvikar charakterisierte in seinem Dankeswort Seidel als „Priester und Seelsorger“. Teamarbeit sei stets sein Motto gewesen. Er habe sich nicht in Führungsaufgaben gedrängt, aber auch nicht gekniffen, wenn ihm Verantwortung übertragen wurde. Der Glaube sei stets die Kraftquelle für Seidel gewesen. „Andere zu diesen Quellen zu führen war immer Dein Anliegen, auch dann, wenn Du als Personalvorgesetzter handeln musstest oder im Allgemeinen Geistlichen Rat oder auch im Gespräch mit mir für Deine Anliegen gekämpft hast und dabei ab und zu auch schon einmal sehr energisch geworden bist“, sagte Keßler.
Gabel beschrieb er als Menschen, dem Begegnung auf Augenhöhe zentral sei. „Dabei kommt Dir eine besondere Fähigkeit zugute: Du kannst Theologie so ins Wort bringen, dass es für eine Diskussion unter Fachleuten taugt, aber auch so ins Wort nehmen, dass sie alltagstauglich ist.“ Gerade im Zusammenhang mit der Pastoral der Zukunft habe der Generalvikar das als hilfreich erfahren. Auch Gabel habe nie den Drang nach Führungspositionen gezeigt. „Du fühlst Dich in der Rolle des Begleiters wohl. Du willst überzeugen.“ Wo Führung und Verantwortung von ihm verlangt waren, habe Gabel diese übernommen. „Wenn Du für Dich selbst Klarheit gewonnen hattest, hast Du auch klar Deine Meinung gesagt und in Gremien oder auch mir gegenüber mit liebenswürdiger Hartnäckigkeit Dine Anliegen vorgebracht.“
Generalvikar Keßler zeigte sich erfreut, dass er weiterhin auf Gabel und Seidel zählen könne: auf Gabel als Hochschulreferent, auf Seidel als Ordensreferent. „Eure Erfahrung ist von großem Wert. Aber noch wertvoller ist Euer Beispiel und Eure Mahnung, uns stets darauf zu besinnen, für wen wir da sind.“
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats überbrachte Dorothea Weitz, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV), Dank und Segenswünsche. Gabel wie Seidel stünden nun vor einem größeren Abschied, der auch ein Aufbruch sei. „Ein Abschied von Pflichten, hoher Verantwortung, interessanten Begegnungen und großen Herausforderungen. Ein Aufbruch in ein neues, unbekanntes Land, das freie Zeiten verheißt, mehr Möglichkeiten zu gestalten und selbst zu bestimmen.“ Weitz dankte den zwei Domkapitularen für ihre Offenheit und differenzierten Betrachtungsweisen, ihr kluges Herangehen an Probleme, die Menschlichkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen sowie ihre Sorge um die Herausforderungen der Zukunft. „Alles Gute Ihnen, Gottes Segen begleite Sie!“
In seinen Dankesworten hob Seidel hervor: „Unser Personal ist die wichtigste Ressource, die wir als Diözese haben. Diese Ressource muss gepflegt, gefördert und weiterentwickelt werden.“ Das sei ihm bereits 2010 sehr bewusst gewesen, als er Personalreferent wurde. Ausdrücklich dankte er allen, die in den verschiedenen Teams seiner Hauptabteilung mit ihm die Herausforderungen bewältigt haben. Außerdem würdigte er das Miteinander mit der MAV, das von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt sei.
Ein weinendes und ein lachendes Auge habe er angesichts seines Ausscheidens als Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, erklärte Gabel. Er freue sich über die Entlastung einerseits und auf die neue, spannende Aufgabe als Hochschulreferent. Zugleich sei er traurig, denn Bildung sei ihm ans Herz gewachsen. Wie der Tagesheilige Thomas von Aquin versuche er stets, Glaube und Verstand zusammenzubringen. Bildung leiste einen wichtigen Beitrag zur Reflexionsfähigkeit und Besonnenheit. „In der Erwachsenenbildung geschieht Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft auf Augenhöhe. Kirche ist nicht nur Lehrende, sondern immer auch Lernende.“ Gabel dankte besonders seiner Stellvertreterinn Dr. Christine Schrappe und deren Amtsvorgänger Dr. Klaus Roos. Sie hätten ihm mit ihrem organisatorischen Handeln den Rücken freigehalten.
Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgten Diözesanmusikdirektor Gregor Frede am Flügel und Johannes Mauer, Solotrompeter am Mainfranken Theater Würzburg.
mh (POW)
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