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Exerzitienhaus Himmelspforten

(POW) Als fester Tagungsort des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz rückt das Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg mehrmals im Jahr in den Blick der Öffentlichkeit. Vom 11. bis 14. Februar 2008 steht das Exerzitienhaus erneut im Fokus der Medien: Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz tagt im Exerzitienhaus Himmelspforten und wählt dort einen neuen Vorsitzenden, nachdem der langjährige Vorsitzende Karl Kardinal Lehmann aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgibt.

Mit rund 100 Betten, davon 75 Einzelzimmer, ist das bistumseigene Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg eines der größten kirchlichen Häuser in der Diözese Würzburg. Am 26. Januar 1926 hatte Bischof Matthias Ehrenfried das frühere Zisterzienserinnen-Kloster seiner Bestimmung als Exerzitienheim übergeben. Die Geschichte des Hauses reicht über 750 Jahre zurück in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Damals kamen die ersten Zisterzienserinnen, um am Mainufer bei Würzburg ein Kloster zu gründen. Wiederholt wurde das Ordenshaus in den folgenden Jahrhunderten durch Krieg und Unruhen zerstört. Endgültig vertrieben wurden die Schwestern 1804, nach der Säkularisation. 1844 wurde Himmelspforten wieder als Frauenkloster genutzt: Aus dem oberösterreichischen Gmunden kamen die ersten Karmelitinnen. Weil die Ordensregel die Größe des Konvents auf 21 Schwestern beschränkt, wurde den Nonnen das Bewirtschaften der großen Anlage zu schwierig. 1925 ließen sie die Umfassungsmauern verkleinern. Dabei wurde die Kirche in das nun kleinere Kloster einbezogen, das sich auf den am Kreuzgang gelegenen Ostflügel beschränkt.

Nach der Einweihung des Exerzitienheimes Himmelspforten 1926 florierte Ende der Zwanziger, Anfang der Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts der Betrieb. Seelsorger wie der später von den Nationalsozialisten hingerichtete Pallottinerpater Franz Reinisch oder Pater Joseph Kentenich zählten zu den Kursleitern, die Interessenten aus ganz Deutschland in das Haus lockten. Nach dem Verbot von Exerzitienkursen durch die Nationalsozialisten fanden die Alumnen aus dem Würzburger Priesterseminar in Himmelspforten Unterkunft, ehe die Räume zum Flüchtlingslager und Reservelazarett wurden. Am 31. März 1945 wurde der Ostflügel des früheren Klosters zerstört. 1954 segnete Bischof Dr. Julius Döpfner das wiederhergestellte Haus. Aus Gründen der Bausicherheit mussten 1963 Nord- und Westflügel abgetragen werden. Unter Leitung von Dombaumeister Hans Schädel erfolgte der Wiederaufbau, der 1967 mit der Einweihung des neuen Gebäudekomplexes durch Bischof Dr. Josef Stangl abgeschlossen wurde. Bis zum 19. Dezember 2003 präsentierte sich das Exerzitienheim als Haus der Einkehr und Besinnung, wenngleich die Zahl der Tagungen und Kongresse kirchlicher Gruppen deutlich anstieg. Zu den regelmäßigen Gästen gehörte seit der „Würzburger Synode“ in der 1970er Jahren der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz, der Würzburg wegen seiner zentralen Lage zum Versammlungsort wählte. 1998 unterzeichneten kolumbianische Guerilla-Krieger mit Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben ein Friedensabkommen in Himmelspforten. Anfang 2004 begann die Generalsanierung des Hauses. Am 22. April 2005 erteilte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dem neuen „Exerzitienhaus Himmelspforten“ den kirchlichen Segen. Die 27 deutschen Ortsbischöfe oder Diözesanadministratoren sind nach einer Unterbrechung während der Umbauphase seit Juni 2005 wieder fünfmal pro Jahr zu den Sitzungen des Ständigen Rats in Himmelspforten versammelt. Dass 2008 in Himmelpforten die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz tagt, hat seinen Grund im 160. Jubiläum der ersten Versammlung der Bischöfe des deutschsprachigen Raums im Jahr 1848. Damals kamen die Bischöfe in Würzburg zusammen. (Siehe eigener POW-Bericht: „Schönere Tage sah wohl die alte Kiliansstadt noch nicht“)

(0708/0207; E-Mail voraus)

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