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„Familienbund eine wichtige Stimme“

Staatsministerin Judith Gerlach lobt Engagement des Diözesanfamilienrats im Bistum Würzburg – Herbstversammlung im Würzburger Burkardushaus – Familienforum zum Thema „Kinder stark machen“

Würzburg (POW) Die politische Arbeit des Diözesanfamilienrats im Bistum Würzburg hat Judith Gerlach, bayerische Staatsministerin für Digitales, bei der Herbstversammlung des Gremiums im Würzburger Burkardushaus hervorgehoben. „Natürlich brauchen wir Ihre Stimme, denn manche haben nicht die Stimme, um selbst zu sprechen.“ Viele politische Entscheidungen beträfen Familien. „Da ist Druck manchmal hilfreich“, attestierte Gerlach, die zugewählte Persönlichkeit im Diözesanfamilienrat ist. Sie ermunterte den Diözesanfamilienrat, konkrete Anliegen auch an die Politiker aus Unterfranken heranzutragen.

Dietmar Schwab, stellvertretender Vorsitzender des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg, dankte der Staatsregierung für die finanzielle Unterstützung der Neugestaltung der Internetplattform intakt.info, die Angehörige von Menschen mit Behinderung Informationen und Vernetzungsmöglichkeit bietet. Die überarbeitete Homepage wird im Frühjahr der Öffentlichkeit präsentiert, kündigte Schwab an. Sein besonderer Dank galt allen Vorstandsmitgliedern, die angesichts des noch immer vakanten Vorsitzenden-Postens gemeinsam die Aufgaben schulterten. Besonders gedachte die Runde des 2019 plötzlich verstorbenen Vorstandsmitglieds Ralf Reichert aus Amorbach. Über die vielfältigen Angebote des Familienbunds informiert eine neue Broschüre mit dem Titel „Weil Familie richtig wichtig ist“, die Schwab vorstellte. Als Besonderheit ist darin ein Interview mit Basketballstar Dirk Nowitzki zum Thema Familie zu finden.

Gertrud Türk, Vorsitzende des Sachausschusses Familienpolitik, monierte in ihrem Bericht, dass in Deutschland 13 Millionen Menschen armutsgefährdet seien, und zwar jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren. Zudem herrsche in Deutschland die größte Einkommensungleichheit eines OECD-Lands. Vor allem Alleinerziehende und Paare mit drei und mehr Kindern seien von Armut gefährdet. „Kinder sind immer noch ein Armutsrisiko“, kritisierte Türk.

Vorstandsmitglied Markus Hemmerich berichtete, der Kurs „Kess-erziehen“ blicke auf 15 erfolgreiche Jahre zurück und biete konkrete Hilfe in Erziehungsfragen. „Die Palette der Themen umfasst auch die Suchtprävention, das möchten wir noch mehr bekannt machen.“ Aus dem Bereich Bildung erzählte Bildungsreferentin Simone Schober. Insbesondere Familienexerzitien boomten in jüngster Zeit, ebenso vielfältige Angebote zum gemeinsamen Erleben der Natur.

Beim Familienforum am Vormittag ging es um das Thema „Kinder stark machen – für das Leben“. Cornelia Siedler vom Vorstand des FDK im Bistum Würzburg freute sich in ihrer Begrüßung, dass so viele Familien sowie ehren- und hauptamtlich Engagierte aus der ganzen Diözese genau wegen dieses Themas der Einladung zum Familienforum gefolgt waren. „Stärke meint nicht Ellenbogenmentalität, nicht Profilierung zuungunsten der Menschen um einen herum. Stärke bedeutet Achtsamkeit, Mitverantwortung, Nächstenliebe und Selbstwirksamkeit. Das wiederum passt unmittelbar zu den christlichen Werten, die im Angebot vom Familienbund vielfältig unterstützt werden.“ Das betonte Diplom-Sozialpädagogin Claudia Ruhe, Familienbeauftragte beim Landratsamt Würzburg, in ihrem Referat.

Gefragt sei Lebenskompetenz wie Selbstbewusstsein, Frustrationstoleranz und Problemlösefertigkeit. Diese Fähigkeiten erwerbe niemand einfach so. „Wenn Eltern es schaffen, ihre Kinder zu ermutigen, zu bestärken, wo es gut läuft, und zu unterstützen, wo es noch hapert, dann machen sie die Kinder stark“, betonte Ruhe. Das geschehe auch, wenn sie Routinen und Regeln innerhalb der Familie setzten und die Lebenskompetenz förderten, zum Beispiel in Bezug auf die Internetnutzung. Das geschehe auch da, wo Eltern in Stresssituationen für sich selbst Oasen kennten und somit mit ihrem Umgang mit herausfordernden Situationen im Leben auch Vorbild seien. „Kinder brauchen viel Freiheit und viel Struktur, viel Entscheidungsmöglichkeit, um sich im Leben kompetent und selbstwirksam zu fühlen", betonte Ruhe.  

Parallel zum Erwachsenenprogramm erfuhren und trainierten Kinder und Jugendliche im Workshop mit Karin und Andreas Gabriel, Fachübungsleiter für Gewaltprävention und lizenzierte Judo-Selbstverteidigungslehrer, wie sie Stärke in sich spüren und vor allem auch nach außen deutlich machen können.

(4719/1254; E-Mail voraus)

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