Würzburg (POW) Eine familiengerechte Reform der Pflegefinanzierung hat der Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai angemahnt. „Der generative Beitrag der Familien zur Pflegeversicherung muss endlich angemessen berücksichtigt werden. Auch für die Pflegeversicherung gilt, dass die Erziehung von Kindern als künftigen Beitragszahlern für den Bestand des Systems unerlässlich ist. Beiträge von Eltern müssen endlich gestaffelt nach der Anzahl ihrer Kinder deutlich abgesenkt werden“, sagte Michael Kroschewski, FDK-Vorsitzender in Unterfranken. Auch die Einbeziehung aller Einkünfte in die Beitragspflicht sowie die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze auf die Höhe der gesetzlichen Rentenversicherung seien wesentliches Element einer nachhaltigen und solidarischen Pflegefinanzierung, betonte Kroschewski. Zur besseren Absicherung pflegender Angehöriger sprach er sich für einen Rechtsanspruch für die Familienpflegezeit aus. „Es darf nicht vom Wohlwollen der Arbeitgeber abhängen, ob Familien ausreichend Zeit für die Pflege ihrer Angehörigen haben.“ Die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen dürften nicht den Anforderungen der Arbeitswelt untergeordnet werden. Dazu zählten auch mehr Zeit für die Pflege und eine angemessene finanzielle Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Der Familienbund weist darauf hin, dass ohne die Leistungen der Familien das Pflegesystem nicht tragfähig sein kann. Häusliche Pflege könne auf Dauer nur verlässlich geleistet werden, wenn die pflegenden Angehörigen zeitlich, psychisch und finanziell nicht überfordert werden.
(2012/0534; E-Mail voraus)