Würzburg/Schönau (POW) Beim zweiten Teil ihres Provinzkapitels im Kloster Schwarzenberg haben die Franziskaner-Minoriten neue Guardiane, das heißt Hausobere, für die einzelnen Klöster der Provinz Sankt Elisabeth gewählt, teilt der Orden mit. Für das Kloster Schönau (Landkreis Main-Spessart) wurde Bruder Steffen Behr zum Guardian gewählt, Bruder Adam Kalinowski für den Konvent Würzburg, Bruder Mateusz Kotyło für die Gemeinschaft in Schwarzenberg, Bruder Franz-Maria Endres für die Brüder in Maria Eck und Bruder Bernhardin M. Seither für die Niederlassung in Köln. Als neuer Provinzökonom wurde Bruder Josef Bodensteiner gewählt. Die Verantwortung für die Ausbildung der Postulanten wurde Bruder Konrad Schlattmann anvertraut, Bruder Josef Fischer übernimmt die Leitung des Juniorats in Würzburg.
Behr lebte bislang in Würzburg, wo er mit einer halben Stelle die Diözesanstelle Berufe der Kirche leitete. Diese Aufgabe wird er von Schönau aus fortführen. Sein dortiger Vorgänger, Bruder Leo Beck, wird ebenso wie Bruder Lukas Schwartz im Januar 2020 nach Würzburg versetzt, um im dortigen Konvent der Franziskaner-Minoriten zu leben. Die Brüder Marek Sobkowiak und Günther Thomys werden noch bis zum Sommer in Schönau bleiben und dann nach Maria Eck (Oberbayern) beziehungsweise ebenfalls Würzburg wechseln.
Künftig werden zum Konvent Schönau einige neue Brüder gehören: Bruder Paul-Maria Klug, bislang Guardian in Köln (ab Sommer 2020), Bruder Tobias Matheis, der Leiter der Würzburger Straßenambulanz, sowie Bruder Jesmond Panapparambil. Bruder Dr. Anselm Kraus bleibt im Kloster Schönau. „Es ist das Anliegen der Ordensprovinz, sowohl die Wallfahrtsseelsorge in Schönau fortzuführen, als auch die Mithilfe in den umliegenden Pfarreiengemeinschaften zu gewährleisten“, heißt es in der Mitteilung der Franziskaner-Minoriten.
Beim zweiten Teil des Provinzkapitels wurden darüber hinaus unter anderem die Provinzstatuten komplett überarbeitet. Sie regeln viele Detailfragen aus dem Leben der Brüder. Sie präzisieren beispielsweise Zuständigkeiten von Brüdern in den Klöstern, klären Urlaubs- und Exerzitienfragen und definieren Ausbildungsrichtlinien. Die Brüder beschlossen außerdem, für vier Jahre die Mission der Indischen Ordensprovinz auf Sri Lanka finanziell zu unterstützen.
Zum Thema „Missbrauch“ beschlossen die Kapitulare ein eigenes zweitägiges Treffen im Jahr 2020, um sich vertieft den Aspekten „Prävention und Aufarbeitung“ zu widmen. Außerdem wurde der Provinzialminister beauftragt geeignete Formen der Beteiligung von Betroffenen in der Prävention und Aufarbeitung zu prüfen und anschließend zu realisieren. Auch das aktuell diskutierte Thema der „Entschädigungszahlungen“ wurde vom Provinzkapitel aufgegriffen. Für Betroffene von sexuellem Missbrauch durch Ordensangehörige wird ein Fonds eingerichtet, aus dem Therapiekosten und andere finanzielle Leistungen bestritten werden sollen.
Für das interfranziskanische Zusammenwachsen stand die Teilnahme der Provinzialminister Cornelius Bohl (Franziskaner) und Christophorus Goedereis (Kapuziner), die aus ihrer jeweiligen Provinz über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen berichteten. Bruder Andreas Murk, Provinizialminister der Franziskaner-Minoriten, begrüßte auch die Delegaten der polnischen Provinzen. Zu ihnen gehören in Deutschland insgesamt 15 Klöster. Zwei weitere Klöster werden von rumänischen Brüdern betreut, von denen ebenfalls zwei Vertreter an einem Kapitelstag teilnahmen.
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