Mannheim (POW) Immer wieder tasten Hände über die kleine Moosfläche und die Miniatur-Blumenwiese daneben. Anscheinend echt. Es sind Elemente wie diese zwei, die den Stand des Bistums Würzburg zu einem Hingucker für die Besucher des Mannheimer Katholikentags machen. Auf dem Alten Messegelände, unweit des Neckarufers und der Alten Feuerwache gelegen, präsentieren sich die Unterfranken auf einer Fläche von 50 Quadratmetern mit dem Franziskusweg und der Thüringer Hütte. Schöpfungsspiritualität und Umweltbildung lauten die inhaltlichen Schwerpunkte.
Domkapitular Christoph Warmuth ist einer der Ansprechpartner und wirbt am Stand für die Möglichkeit des meditativen Wanderns in der Rhön. „Sie finden den Franziskusweg im Norden Bayerns“, sagt er und zeigt einem älteren Ehepaar aus dem Münsterland auf der Karte den Punkt. „Wir machen gerade eine Deutschlandreise im Schnelldurchlauf“, sagt der Mann schmunzelnd und deutet auf die benachbarten Stände: Vertreten sind dort das Bistum Speyer, die in München angesiedelte Katholische Journalistenschule IFP und die Erzbistümer Köln, Paderborn sowie München und Freising.
„Schau mal, da kann man was malen“, begeistert sich ein Knirps im Vorschulalter und führt seine kleine Schwester zu den zwei Tafeln, die auf zwei Tischflächen des O-förmigen Messeaufbaus eingelassen sind. Mit viel Freude malen die beiden einen Schmetterling und eine Blume. Ihre Eltern sind zwischenzeitlich der Einladung auf zwei weißen Klappen gefolgt, die mit „Entdecke mich“ beschriftet sind. Nach dem Anheben bekommen sie dort kurze Informationen zur Symbolik des Franziskuswegs.
Vor dem Zelt verteilt Annerose Simon mit einem Korb in der Hand in Papier eingewickelte kleine Überraschungen „zum Entfalten“ an die Passanten. Nach dem Auspacken kommt ein kleiner Basaltbrocken zum Vorschein. Das Einwickelblatt lädt ein, den Stein an seinen Ursprungsort zurückzubringen und sich dort wie der heilige Franziskus auf die Schöpfung und ihren Urheber einzulassen. „Kann ich bitte gleich noch einen Stein mehr haben?“, fragt eine Frau aus dem pfälzischen Sandhausen und erzählt von einem Freund aus der hessischen Rhön, der sich sicher darüber freuen würde. Kann sie. Insgesamt 2500 Stück hat das Team des Bistums Würzburg mit nach Mannheim gebracht. Außerdem drei kleine Entwürfe der Holzskulpturen, die Teil des Franziskuswegs sind. Zusammen mit großen Baumstücken bilden sie eine räumliche Auflockerung in der Standmitte.
„Ihr habt’s ja richtig schön bei Euch“, kommentiert eine Gruppe von Ordensfrauen die Diashow, die auf einem von insgesamt drei Monitoren läuft und Stationen des Franziskuswegs zeigt. Auch die beiden anderen Bildschirme laden zum Verweilen ein. Einer zeigt eine Bildmeditation zum Thema: „Was Hände tun können“. Der andere gibt einen Einblick in die neuen Gebäude an der Thüringer Hütte: das Energiehaus, das zeigt, wie umweltfreundliche Energieerzeugung funktioniert, das Erdhaus, das Wert auf einen einfachen und naturnahen Lebensstil legt, und das Wasserhaus, das Einblick in die biologische Wasseraufbereitung gibt.
Eine Flüssigkeit ganz anderer Güte findet am Bistumsstand regen Zuspruch: Neben Kaffee und Plätzchen sowie einer ruhigen Sitzecke begeistert der ausgeschenkte Frankenwein Unterfranken und andere Besucher des Katholikentags gleichermaßen. „Ein echt ökumenischer Tropfen“, betont Beate Koberstein vom Diözesanrat. Sie schenkt auch Weihbischof Ulrich Boom, der zusammen mit dem Diözesanadministrator von Dresden-Meißen, Michael Bautz, vorbeischaut, ein Gläschen 2010er Rödelseer Küchenmeister Silvaner Kabinett ein. Johannes Simon und seine Kollegen vom Internetportal pfarrbriefservice.de, das sich das Zelt mit dem Bistum Würzburg teilt, verteilen großzügig ihren Bilderkalender unters Volk. „Wir feiern im September unser zehntes Jubiläum. Der Kalender zeigt in Bild und Text, welcher umfangreiche Fundus seither auf dieser Plattform zusammengekommen ist“, erklärt Simon.
Eine überdimensionale Frankenfahne schwenkend nähert sich ein Pulk von jungen Leuten dem Stand. „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“, ertönt es aus über 30 Kehlen. Es ist eine Gruppe von mehr als 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bistum Würzburg, die teils als Helfer, teils als reguläre Besucher am Katholikentag teilnehmen. Weihbischof Boom geht lächelnd auf die Gruppe zu. „Hier trifft man also in Mannheim die Würzburger.“
(2112/0550; E-Mail voraus)
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