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Friede braucht Verantwortung

Rund 360 Soldaten feiern mit ihren Angehörigen einen Gottesdienst im Kiliansdom – Bischof Dr. Franz Jung: „Krieg muss Ultima Ratio sein“

Würzburg (POW) „Gute Politik steht im Dienst des Friedens.“ Unter diesem Leitwort hat Bischof Dr. Franz Jung anlässlich des Weltfriedenstags 2019 einen Gottesdienst mit rund 360 Soldatinnen und Soldaten und deren Angehörigen sowie mit Zivilbeschäftigten der Bundeswehr am Donnerstag, 31. Januar, im Würzburger Kiliansdom gefeiert. „Frieden ist ein Geschenk, das wir Menschen nicht machen können. Aber wir können uns bemühen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen“, sagte Bischof Jung zu den Soldaten, die aus den Standorten Hammelburg, Hardheim, Niederstetten, Roth, Walldürn, Wildflecken, Veitshöchheim und Volkach kamen.

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In seiner Predigt zitierte Bischof Jung die Rede von Friedrich Ebert, die dieser einen Monat nach dem Waffenstillstand an die aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrenden Truppen richtete. Mit Hilfe der Rede sowie eigenen Gedanken und Fragen zeichnete der Bischof die vermeintliche Situation der Rückkehrenden nach. „Die Soldaten waren gezeichnet von den Schrecken und der jahrelangen Todesangst an der Front“, sagte Bischof Jung. Doch in der Heimat, in der kaum jemand wusste, was da passiert war, konnten sie niemandem von dem Grauen in den Schützengräben erzählen. „Ihr findet unser Land nicht so vor, wie Ihr es verlassen habt“, zitierte der Bischof aus Eberts Rede und lenkte den Blick auf die Soldaten, die sich ebenfalls verändert hatten und den Glauben, die Politik und ihre Werte in Frage stellten.

Aus dem Motto des Weltfriedenstags „Gute Politik steht im Dienst des Friedens“ ergebe sich die Frage, wofür es sich lohnt, zu kämpfen. „Eine Frage, die sich in diesen Tagen im Hinblick auf die Demokratie stellt. Was wollen wir einbringen, wenn wir merken, dass unser demokratisches Gemeinwesen kein Selbstläufer ist?“ Es sei klar, dass Krieg die Ultima Ratio sein muss, also das letzte Mittel, zu dem man greife, sagte Bischof Jung. Krieg bedürfe sorgfältiger Abwägung und die Ziele sollten positiv sein: den Frieden erhalten, andere Menschen schützen und die humanitäre Mission unterstützen, um den Weltfrieden zu gewährleisten. „Nur positive Ziele ermöglichen eine positive Motivation und geben dem, was Ihr tut, einen Sinn.“

Auch Brigadegeneral Michael Podzus betonte in seiner Ansprache am Ende des Gottesdienstes, dass der Friede in dieser Welt nicht von alleine komme. Zwar sei das Leben in Deutschland friedlich, die aktuellen Krisen in anderen Ländern würden sich aber auch auf Deutschland auswirken. „Hier zeigt sich die Notwendigkeit der Politik, die einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Friedens leisten muss“, sagte Podzus. Für ihn sei dies eng mit der Wahrnehmung der Verantwortung verbunden und stelle eine Frage des Vertrauens. „Deutschland übernimmt Verantwortung. Wir Soldaten auch.“

Neben Bischof Jung feierten zahlreiche Priester den Soldatengottesdienst mit. Unter ihnen war Militärdekan Artur Wagner vom katholischen Militärdekanat München, der Pfarrhelfer Elmar Fries für 25 Jahre im Dienst der katholischen Militärseelsorge in Veitshöchheim dankte. Das Blechbläserensemble des Heeresmusikkorps Veitshöchheim begleitete den Gottesdienst musikalisch. Nach dem Gottesdienst lud Bischof Jung alle Teilnehmer zu einer Begegnung in das Würzburger Burkardushaus ein.

rh (POW)

(0619/0162; E-Mail voraus)

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