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„Friede ist der Grund, auf dem Zusammenleben gelingt“

Weihbischof Ulrich Boom feiert Pontifikalgottesdienst zum Mozartfest – Friedensbotschaft Jesu habe nichts an Aktualität verloren – „Musik lässt den Frieden erahnen, den uns Jesus schenkt“

Würzburg (POW) „Nicht Krieg und Ungerechtigkeit sind das letzte Wort, sondern Gerechtigkeit und Friede.“ Das hat Weihbischof Ulrich Boom beim Pontifikalgottesdienst zum Mozartfest am Sonntag, 22. Mai, im Würzburger Kiliansdom betont. Oft sage Musik mehr als tausend Worte. Die Komponisten Franz Schubert, dessen 225. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert werde, und Wolfgang Amadeus Mozart hätten zu Lebzeiten Lebensfreude gekannt, aber auch die Tragik, die das Leben mit sich bringe. „Sie haben uns mit ihrer Musik eine Welt aufgeschlossen, die uns den Unfrieden, in dem wir leben und den wir oft verursachen, vergessen und den Frieden erahnen lässt, den uns Jesus schenkt.“ Ein wahrhaft freier Geist hole seine ganze Kraft von Gott, erklärte der Weihbischof in Anspielung auf das diesjährige Motto des Mozartfestes „Alles in einem: Freigeist Mozart“. Die Musik lasse etwas von der grenzenlosen Freiheit und Liebe Gottes spüren und werde so zu einem großen Gebet. Die Feier wurde live auf TV Mainfranken (Kabel), auf BibelTV online sowie auf der Bistums-Homepage sowie dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg übertragen.

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In seiner Predigt betrachtete Weihbischof Boom den Zuspruch Jesu an seine Jünger aus dem Johannesevangelium: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch“. Dieser habe nichts an Aktualität verloren. Die Mächtigen der Welt versuchten, durch Verträge und Vereinbarungen Frieden zu schaffen und zu erhalten. „Wie begrenzt und gefährdet menschliches Bemühen ist, erfahren wir in diesen Wochen und Monaten. Es berührt uns zurzeit mehr als in der Vergangenheit, weil der Krieg und die damit verbundene Gewalt und die Auswirkungen eines Krieges so nah gerückt sind“, sagte der Weihbischof. Doch habe es immer Kriege gegeben, auch während in Deutschland mehr als 75 Jahre Frieden herrschte. „Wir hatten Frieden, auch das muss gesagt sein, weil Konflikte und Spannungen, die bisweilen uns und unsere Gesellschaft betrafen und oft einen Grund in der Weltwirtschaft haben, anderswo ausgetragen wurden und noch immer ausgetragen werden.“ Dazu komme die Angst, die den inneren Frieden raube: „Habe ich genug zum Leben? Werde ich von meinem Gegenüber gerecht behandelt?“ Es sei das Misstrauen, das den Frieden verhindere, sagte Weihbischof Boom.

Aber Jesus ermutige: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ich gehe zum Vater.“ Das zu wissen, mache Konflikte und Kriege nicht ungeschehen, aber es gebe dem Leben eine andere, eine neue Perspektive. „Nicht Krieg und Ungerechtigkeit sind das letzte Wort, sondern Gerechtigkeit und Friede“, erklärte Weihbischof Boom. Das sei im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu bezeugt. Gott sei in Jesus Mensch geworden, um den Menschen seine Liebe zu zeigen. Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes beschreibe in der Vision die Zukunft, die von Gott komme – die heilige Stadt Jerusalem. „Jerusalem heißt übersetzt Ort des Friedens. Und Friede ist der Grund, auf dem alles Zusammenleben gelingt“, erklärte der Weihbischof. Das irdische Jerusalem sei eher ein Bild dafür, wie schwer man sich tue, in aller Verschiedenheit miteinander und füreinander zu leben. „Es gibt kein Leben ohne Konflikte, kein Leben ohne Auseinandersetzungen.“ Das gelte heute wie vor 2000 Jahren. Aber die menschlichen Gesetze, die oft Ausgrenzung bedeuteten, retteten die kleine und große Welt nicht, sagte der Weihbischof. „Gerettet ist die Welt allein durch die Gnade Christi.“ Leben gelinge in der geschwisterlichen Rücksichtnahme, in der Annahme der Schwachen in einer Gesellschaft und der eigenen Schwächen wie jener der anderen. „Nicht durch Gewalt ändert sich die Welt, nur durch Liebe. Das meint Gnade Christi.“

Unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Christian Schmid begleiteten der Domchor und das Philharmonische Orchester Würzburg die Feier mit der Messe in G-Dur, D 167, von Franz Schubert und „Alma Dei creatoris, KV 277“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Solisten waren Anja Tschamler (Sopran), Jakob Kleinschrot (Tenor) und Jakob Ewert (Bass).

sti (POW)

(2122/0615; E-Mail voraus)

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