Münsterschwarzach (POW) Als „Hoffnungsträger über ihre Familien hinaus“ hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die fünf neuen Ständigen Diakone der Diözese Würzburg bezeichnet. „Gott ruft Menschen an und beruft sie, damit sie Zeugnis von seiner Gegenwart in dieser Welt geben“, sagte er bei der Diakonenweihe am Samstag, 20. Oktober, in der Abteikirche in Münsterschwarzach. Unter Handauflegung und Gebet weihte Bischof Hofmann Horst Conze (Schondra), Jochen Lauterwald (Burglauer), Manfred Müller (Lohr am Main), Uwe Schaub (Zeuzleben) und Bernd Wagenhäuser (Untertheres) zu Ständigen Diakonen.
Der Festgottesdienst stand unter dem Satz aus dem Römerbrief des Apostels Paulus: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“ An der Feier nahmen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Personalreferent Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel, Pfarrer Albin Krämer, Geistlicher Begleiter der Diakone, zahlreiche Priester und Diakone sowie Verwandte, Freunde und Bekannte der neuen Diakone teil. Insgesamt feierten rund 1200 Gläubige den Weihegottesdienst mit. Besonders dankte Bischof Hofmann den Benediktinern der Abtei Münsterschwarzach für die Gastfreundschaft im Jahr der Sanierung des Würzburger Kiliansdoms.
In seiner Predigt ging Bischof Hofmann auf eine Kernbotschaft der Kirche ein, die das vor 50 Jahren eröffnete Zweite Vatikanische Konzil mit der Aussage formuliert hatte: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ Mit ihrer Bereitschaft zur Diakonenweihe zögen die fünf Männer die Konsequenz aus diesem Anspruch. Als zumeist verheiratete Männer wollten sich die Weihekandidaten bewusst in den Dienst der Kirche nehmen lassen und über Familie und Beruf hinaus helfend in die unterschiedlichsten Lebenssituationen ihrer Mitmenschen eingreifen. „Der Weg zu dieser Entscheidung dürfte nicht ganz einfach gewesen sein“, sagte der Bischof.
Als Motivation der Männer für das Diakonenamt nannte der Bischof den Wunsch, dass die Menschen wieder mehr den Schatz der Frohen Botschaft wahrnehmen mögen und daraus Kraft schöpfen. Weiter wollten die neuen Diakone die Liebe Gottes den Menschen konkret erfahrbar machen. „Sie wünschen sich alle eine Kirche, die den Menschen geschwisterlich nahe ist und ihnen gerade dadurch den Weg zu Gott öffnet“, sagte der Bischof zu den Weihekandidaten. Das Zeugnis, „dass ich aus der Liebe Gottes lebe und sie durch meine Weihe und Sendung weitergebe“, verweise auf Gott und auf den offenen Himmel. Dieser Dienst könne nur gelingen, wenn die Diakone selber Jesus Christus erführen. Als Zeugen von Gottes Liebe sollten die Geweihten den Weg der Kreuzesnachfolge vorangehen.
Zu Beginn der Weihe wurden die fünf Kandidaten einzeln aufgerufen. Sie versprachen, ihr Leben an Jesus Christus auszurichten und ihm besonders in Armen, Kranken, Heimatlosen, Notleidenden und allen Ausgegrenzten zu dienen. Dem Bischof gelobten sie Gehorsam. Der unverheiratete Kandidat Uwe Schaub versprach außerdem, als Diakon ehelos zu leben. Während der Anrufung der Heiligen lagen die Männer als Zeichen der Hingabe an Christus ausgestreckt auf dem Boden. Danach legte ihnen Bischof Hofmann schweigend die Hände auf und sprach das Weihegebet. Nach der Weihe wurden die Diakone mit Stola und Dalmatik bekleidet und bekamen das Evangelienbuch überreicht. Die Ehefrauen der Weihekandidaten erklärten bereits zu Beginn der Messe ihre Bereitschaft, den Dienst ihres Mannes zu unterstützen. Mit ihren Kindern und Verwandten feierten sie die Weihe im Chorgestühl der Abtei mit.
Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt sowie die Gruppe „Zeitenblick“ die Feier. Ministrantinnen und Ministranten aus den Gemeinden der neuen Diakone übernahmen den Altardienst. Am Ende des Gottesdienstes dankten die Diakone Bernd Wagenhäuser und Manfred Müller im Namen der Neugeweihten allen, die die Feier mitgestaltet hatten. Ein Empfang auf dem Platz vor der Abteikirche bot schließlich den zahlreichen Gästen die Möglichkeit, den Diakonen zu gratulieren.
bs (POW)
(4312/1098; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotogalerie abrufbar im Internet