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Für ein gutes Ankommen in der Gesellschaft

Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Dekanatsforum des Dekanats Würzburg zum Thema „Migration und Integration“

Würzburg/Oberzell (POW) Ein Dekanatsforum des Dekanats Würzburg hat am Samstag, 27. April, im Haus Klara im Kloster Oberzell stattgefunden. Der Studientag stand unter dem Motto „,Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen‘. Migration und Integration – Herausforderung für unsere Gemeinden“. Eingeladen waren Ehren- und Hauptamtliche aus dem Dekanat Würzburg, Vertreterinnen und Vertreter von Orden und Caritas sowie der evangelischen Kirche, schreibt das Dekanatsbüro in einer Pressemitteilung. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen, um Informationen der Stadt Würzburg, des Landkreises Würzburg und der Regierung von Unterfranken zu erhalten. Ergänzt wurden die Ausführungen von Schlaglichtern aus dem Caritasverband. Im zweiten Teil gab es an sechs Stationen Austausch- und Vernetzungsrunden zu verschiedenen Aspekten von Migration und Integration.

Domkapitular Dekan Stefan Gessner verwies auf die vielfachen Herausforderungen, die mit dem Thema verbunden sind. Stellvertretender Dekan Pfarrer Dr. Matthias Leineweber gestaltete einen biblischen Impuls und führte so tiefer in das Thema ein. Seinem Impuls folgten zwei Statements, das eines Ukrainers und das eines Syrers. Beide Männer skizzierten ihren Weg nach Deutschland und beschrieben die Situation des Ankommens in Würzburg. Sie brachten zum Ausdruck, wie wichtig insbesondere soziale Kontakte waren, damit sie und ihre Familien gut in der Gesellschaft ankommen konnten.

Breiten Raum nahm am Vormittag der Informationsteil mit Integrationsbeauftragter Christine Blum-Köhler (Sozialreferat der Stadt Würzburg), Sophia Laas (Teamleitung Asyl beim Landratsamt Würzburg), Maria-Antonette Graber (Leiterin Sachgebiet Flüchtlingsbetreuung und Integration bei der Regierung von Unterfranken) und Patrick Sammetinger (Fachberatung Migration und Integration beim Diözesan-Caritasverband) ein. Sie präsentierten Zahlen und Daten zu Flüchtlingsrouten, Zuwanderungsquoten, der Situation in den zentralen und dezentralen Unterkünften sowie zur Lebenssituation von Migrantinnen und Migranten. Wichtige Aspekte waren auch die sozialen und medizinischen Herausforderungen, zum Beispiel bei schweren Erkrankungen von Geflüchteten, oder die besonderen Bedarfe von älteren Menschen. Von Seiten des Caritasverbandes wurde im Anschluss an die Referate unter anderem die Begleitung der Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerberinnen und -bewerber als eine der aktuell anstehenden Herausforderungen genannt.

Nach einer Pause gab es an sechs Stationen die Möglichkeit, sich näher mit einzelnen Projekten zu beschäftigen. Juristin Claudia Kaufhold stellte die Arbeit der Gemeinschaft Sant‘Egidio vor und beantwortete Fragen, insbesondere auch aus dem rechtlichen Bereich. Stadtteilbezogene Vernetzungsarbeit war das Thema von Christiane Kerner aus der Pfarrei Sankt Sebastian Heuchelhof. Durch Kerners weitere Funktionen im Bürgerverein Heuchelhof und als Stadträtin in Würzburg wurde deutlich, wie wichtig ein möglichst großes Netzwerk ist, um Herausforderungen wie die Eröffnung einer Unterkunft für Geflüchtete gut bewältigen zu können. Kerner betrachtete auch die immens wichtige Rolle und Funktion von Ehrenamtlichen in dieser Arbeit.

Für das Thema Kirchenasyl war Schwester Juliana Seelmann von den Oberzeller Franziskanerinnen als Expertin vertreten. Ihr war es wichtig, an die Vertreterinnen und Vertreter von Pfarreien zu appellieren, diese Möglichkeit der Unterstützung mit in den Blick zu nehmen. Nicht nur Klöster seien hier gefragt. Birgit Zöller, Diplom-Sozialpädagogin und Bildungsreferentin, stellte Angebote im Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried vor, die Integration und Teilhabe von Familien mit Migrationshintergrund zum Ziel haben. Wichtig war Zöller, dass Übertragungen aus ihren Beispielen für Engagierte vor Ort möglich waren, die nicht über die Ausstattung und Möglichkeiten eines Bildungshauses verfügen.

Zusammen mit Susanne Schraut als Ansprechpartnerin für den Helferkreis Burggrumbach/ Unterpleichfeld stellte Antonia Reuther von der Gemeindecaritas im Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg die Dienste der Caritas und Praxiserfahrungen vor. Barbara Griesbach, Leiterin des Integrationsdienstes der Malteser in Unterfranken, stellte ihr Arbeitsfeld gemeinsam mit Ehrenamtlichen vor, die selbst Migrationshintergrund haben. Diese stellten eine besonders wichtige Brückenfunktion dar, um Menschen mit den Angeboten des Integrationsdienstes erfolgreich erreichen zu können.

Zum Abschluss brachten alle Referentinnen und Referenten der Stationen nochmals Schlaglichter aus ihren Gesprächsrunden ins Plenum ein. Hierbei und auch in der Auswertung wurde deutlich, dass das Themenfeld nicht nur auf Dekanatsebene wichtig sei, sondern auch auf den anderen Ebenen. So wurde mehrfach das Thema einer fehlenden Ansprechperson für den Bereich der Asylseelsorge im Bistum genannt wie auch die Wichtigkeit, dass sich die Pastoralen Räume weiter mit den Herausforderungen im Konkreten vor Ort befassen müssen. Die Rückmeldungen ergaben zudem die Bitte, als Dekanat an dem Thema weiterzuarbeiten und dabei auch die ländlichen Räume stärker mit in den Blick zu nehmen.

(1924/0504; E-Mail voraus)

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