Kloster Oberzell (POW) Die Oberzeller Franziskanerinnen haben am Freitag, 25. März, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klosters sowie Schülerinnen, Schülern und Eltern der Montessori-Schule und weiteren Gleichgesinnten eine Menschenkette entlang der Klostermauer gebildet. Anlass war der Globale Klimastreik, zu dem „Fridays for Future“ zusammen mit weiteren Verbündeten aufgerufen hatten. Mit Abstand, doch verbunden durch lange, bunte Tücher, setzten sie ein Zeichen für Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und in diesem Jahr besonders für den Frieden, schreibt die Gemeinschaft. Mit blauem und gelbem Band signalisierten die Ordensfrauen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer vor den Klostermauern, dass auch sie für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen beten. Im Anschluss trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Klosterkirche für ein gemeinsames Friedens- und Klimagebet.
Schwester Beate Krug, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Klosters, organisierte die Menschenkette. „Als Christin möchte ich meinen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft für alle leisten. Gemeinsam können wir viel bewirken.“ An der vielbefahrenen Straße am Kloster hätten viele Vorbeifahrende durch Hupen, Winken oder „Daumen nach oben“ ihre Befürwortung der Aktion bekundet. Eine Frau habe sogar kurzerhand in einer Seitenstraße geparkt und sich spontan in die Menschenkette eingereiht. „Bundesweite Demonstrationen sollen Politikerinnen und Politikern den Rücken stärken, die zukunftsweisend Weichen für eine lebenswerte Welt für Menschen und Mitgeschöpfe in allen Erdteilen und für die nachfolgenden Generationen stellen möchten“, heißt es in der Pressemitteilung des Klosters.
Die Initiative „Fridays for Future“ fordere die Bundesregierung auf, entschieden zu handeln, um die 1,5-Grad-Celsius-Grenze einzuhalten und den Wandel sozial gerecht zu gestalten. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine solidarisiere sich die Bewegung mit den Menschen in dem osteuropäischen Land. Es zeige sich zudem, wie gefährlich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sei und dass die sozial gerechte Energie-, Verkehrs- und Wärmewende mit allen Mitteln vorangetrieben werden müsse. Hohe Energiepreise träfen auch in Deutschland besonders einkommensschwache Haushalte. Die Klimabewegung sei eine Friedensbewegung und Klimapolitik sei Sicherheitspolitik.
Die Oberzeller Franziskanerinnen sind Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit, solidarisieren sich in „Churches for Future“ mit den Anliegen der „Fridays for Future“-Bewegung und setzen sich für eine sozial-ökologische Transformation des Wirtschaftssystems ein.
In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit haben sich inzwischen rund 80 kirchliche Organisationen und Initiativen, katholische Bistümer, evangelische (Landes-)Kirchen, kirchliche Verbände, Gemeinden sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen. Weitere Informationen gibt es im Internet.
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