Würzburg/Münsterschwarzach (POW) Für die katholische Gemeinde „Unsere liebe Frau von Lourdes“ im russischen Sankt Petersburg haben Diözese Würzburg und Abtei Münsterschwarzach zahlreiche Mess- und Gebetbücher in deutscher Sprache bereitgestellt. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand überreichte die Bücherspende am Mittwoch, 7. Februar, an den Diözesan-Geschäftsführer des Malteser-Hilfsdienstes (MHD), Herbert Kiesel, im Bischöflichen Ordinariat Würzburg. Kiesel besucht vom 8. bis 11. Februar zusammen mit einer Delegation des MHD die Armenküche der Malteser in Sankt Petersburg.
Zur Bücherspende gehören Mess- und Lesungsbücher, welche die Bibliothek der Benediktinerabtei Münsterschwarzach spendete. Die Diözese Würzburg gibt 20 neue Exemplare des Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“. „Da die Gotteslob-Ausgaben den Würzburger Diözesanteil enthalten, besteht die Chance, dass in Sankt Petersburg auch fränkische Lieder erklingen“, sagte Generalvikar Hillenbrand bei der Übergabe. Kiesel wird die liturgischen Bücher bei seinem Besuch in Sankt Petersburg an den Pfarrer der russischen Gemeinde überreichen. In der früheren französischen Diplomatenkirche werden die Gottesdienste in russischer, polnischer und deutscher Sprache gefeiert.
Kiesel zeigte sich sehr zuversichtlich, dass die Armenküche der Malteser in Sankt Petersburg weiterfinanziert werden könne. Die meisten Spender für das Hilfsprojekt, das jährlich 140.000 Euro kostet, kämen aus dem Bistum Würzburg. In jüngster Zeit gebe es aber auch Unterstützung aus dem ganzen Bundesgebiet. Hilfe für die Sozialküche komme zusätzlich aus England. Der dortige Malteser Ritterorden habe bereits in der vergangenen Kochsaison eine Monatsrate finanziert. Beim diesjährigen MHD-Besuch in Sankt Petersburg werde sich Graf Nicolas Reuttner aus London näher über das Hilfsprojekt informieren und weitere Möglichkeiten der Unterstützung aus England prüfen, sagte Kiesel.
Am 8. Februar 1992 eröffneten die Würzburger Malteser im Zentralbezirk von Sankt Petersburg die Küche. Rund 600 Menschen kommen seither von Montag bis Freitag zum kostenlosen Essen in die Sozialküche. Essensmarken teilen die Stadtverwaltung und die Kirchen zu. Zunächst wurden die Lebensmittel aus Deutschland eingeführt, um nicht die wenigen bestehenden Märkte in Russland noch mehr zu belasten. Später kaufte man vor Ort ein. Ehrenamtliche aus der Diözese Würzburg arbeiteten in der Anfangszeit im Rhythmus von zwei Wochen in der Sozialküche, um russisches Personal einzuarbeiten. Die Leitung hatten zunächst der aus der Diözese Görlitz stammende und 2001 gestorbene Priester Monsignore Hartmut Kania und die Malteser aus den Diözesen Würzburg und Bamberg.
Die Hilfe aus Deutschland ist auch heute notwendig. Jährlich müssen die Würzburger Malteser derzeit 140.000 Euro für die Sozialküche aufbringen, wobei 105.000 Euro Spendengelder sind. Die Bezirksverwaltung in Sankt Petersburg stellt die Räume, die Nebenkosten und das Brot für die Küche. Aus finanziellen Gründen verabschiedeten sich die Bamberger Malteser im Jahr 2004 von dem Sozialprojekt. Heute leiten die Küche der Geschäftsführer des 1998 gegründeten Malteser Hilfsdienstes Sankt Petersburg, Michael Kalashnikov, und Pfarrer Dimitrij Mischenev, Dechant in Sankt Petersburg, der künftig aber Caritasdirektor in Moskau sein wird. Acht Mitarbeiter der Sankt Petersburger Malteser sind in der Küche beschäftigt. Spendenkonto für die Sozialküche: Ligabank Würzburg, Bankleitzahl 75090300, Kontonummer 103007057, Kennwort „St. Petersburg Sozialküche“.
(Die aktualisierte Reportage „Hilfe ohne Umwege: Sozialküche der Malteser aus der Diözese Würzburg versorgt in Sankt Petersburg vor allem arme Rentner“ steht im Internet unter www.pow.bistum-wuerzburg.de zum Abdruck bereit).
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