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Gedenkgottesdienst mit Vize-Postulator

Erlöserschwestern erinnern an Schwester Julitta Ritz

Würzburg (POW) Mit einem Gottesdienst in der Kirche des Würzburger Mutterhauses haben die Erlöserschwestern und zahlreiche weitere Gläubige an Schwester Julitta Ritz erinnert. Sie habe tiefe Spuren im Leben vieler Menschen der Region und weit darüber hinaus hinterlassen, heißt es in einer Pressemitteilung der Erlöserschwestern. Pallottinerpater Professor Dr. Heribert Niederschlag, Vize-Postulator im Seligsprechungsprozess für Ritz, erinnerte in seiner Predigt daran, dass sowohl Ritz und auch die Gründerin der Erlöserschwestern, die selige Mutter Alfons Maria Eppinger, nicht der Vergangenheit angehörten, sondern den Menschen der Gegenwart voraus seien.

„Der Seligen und Heiligen gedenken heißt nicht rückwärts zu schauen in eine versunkene Geschichte, sondern sich unserer Zukunft zuzuwenden. Sie kennen das Leben und darum auch unsere Anfechtungen, Schwächen und Sehnsüchte. Heilige sind große Liebende, die die Nähe der geliebten Menschen suchen und sich ansprechen lassen. Sie wollen helfen, weil Liebe Not wenden will; sie können uns helfen, weil sie mit Jesus und durch ihn mit dem Dreifaltigen Gott innig verbunden sind.“

Niederschlag wies besonders auf die einzelnen Aspekte der Jesusnachfolge hin. Ritz habe diese in besonderer Weise zum Leuchten gebracht: Sie sei bedingungslos und leidenschaftlich für den Glauben eingetreten. Ihr Leben habe sie mit einer unerschütterlichen Hoffnung gelebt und mit einer bedingungslosen Liebe zu Jesus und allen Mitmenschen und Lebewesen. Niederschlag sprach den Wunsch aus, dass Ritz und Ordensgründerin Eppinger alle anstecken mögen mit dieser besonderen Liebe. Das Beisammensein nach dem Gedenkgottesdienst gab ausführlich Gelegenheit, sich auszutauschen.

Zur Person

Erlöserschwester Maria Julitta Ritz wurde als Theresia Eleonore Ritz am 24. September 1882 in Uissigheim (Landkreis Main-Tauber) geboren. Am 13. Mai 1901 trat sie als Kandidatin in die Kongregation der Erlöserschwestern in Würzburg ein. Nach dem Besuch der ordensinternen Schule ging sie von 1902 bis 1905 auf das Lehrerinnenseminar in Aschaffenburg. Nach dem Staatsexamen folgte 1905 die Einkleidung. Mit der Aufnahme ins Noviziat bekam Ritz den Ordensnamen Maria Julitta. Am 6. Oktober 1906 legte sie ihre Profess ab. Nach dem Einsatz an verschiedenen Volksschulen war sie ab Oktober 1910 viele Jahre an der Schule im Würzburger Mutterhaus aktiv. Die ordenseigene Schule wurde auf Druck der nationalsozialistischen Machthaber 1940 geschlossen.

Ritz wirkte fortan an der Pforte. In der Bombennacht des 16. März 1945 wurde das Würzburger Kloster völlig zerstört. Die Gemeinschaft siedelte nach Heidenfeld (Landkreis Schweinfurt) um. Nach dem Wiederaufbau des Mutterhauses arbeitete Ritz bis zu ihrem Tod weiter an der Pforte. In der Nachkriegszeit rief sie einen karitativen Paketdienst ins Leben. In ihrem Dienst erwies sie sich auch als spirituelle Ratgeberin, auch auf brieflichem Wege. Mit mehreren Theologieprofessoren wie dem Religionspsychologen Alois Mager stand sie im Austausch. Ihr geistliches Leben zeichnete sie ab 1924 auf, nachdem der Spiritual des Ordens, Konrad Hock, sie dazu ermuntert hatte. Ab 1935 bis zu ihrem Tod im Jahr 1966 verfasste sie ihre Aufzeichnungen in Form einer geistlichen Autobiographie. Ritzs Schriften sind – teilweise allerdings nur als Durchschrift – erhalten und werden im so genannten „Julitta-Archiv“ des Ordens in Würzburg gesammelt und veröffentlicht.

Ritz starb am 13. November 1966 und wurde auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 21. Mai 1983 wurden die Gebeine erhoben, rekognostiziert und anschließend in der Mutterhauskirche der Erlöserschwestern in Würzburg beigesetzt. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele setzte sich für die Verehrung der Ordensschwester ein. Er initiierte 1982 den Prozess zur Seligsprechung. Postulator für den Seligsprechungsprozess war in Rom Zygmunt Zimowski. Auf ihn folgte im Jahr 2002 Krysztof Nykiel. In Deutschland ist – in der Nachfolge von Ildefons Dietz – seit 1993 der Pallottinerpater Heribert Niederschlag mit dem Amt des Postulators betraut. 2011 erkannte Papst Benedikt XVI. Ritz den „heroischen Tugendgrad“ zu.

(4918/1263; E-Mail voraus)

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