Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Wegbereiter des Herrn“

Bischof Dr. Franz Jung weiht Diakon Tommy Reißig zum Priester – Festlicher Gottesdienst im Kiliansdom – Neupriester für Pastoralen Raum Spessart Nord angewiesen

Würzburg (POW) Bei einem festlichen Pontifikalgottesdienst am Samstag, 27. Mai, im Würzburger Kiliansdom hat Bischof Dr. Franz Jung den Diakon Tommy Reißig (26) aus der Pfarrei Sankt Helena in Schmalkalden (Bistum Erfurt) zum Priester geweiht. Die Feier stand unter dem Motto: „Nicht Herren eures Glaubens, sondern Diener eurer Freude!“ Der Apostel Paulus sage, dass Christus das Ja zu den Verheißungen Gottes sei, sagte der Bischof. „Schön, dass Sie heute dieses Jawort Gottes bekräftigen und sich ganz unter dieses Ja stellen wollen in Ihrem Dienst.“ Die Feier wurde unter anderem auf der Bistums-Homepage (livestreams.bistum-wuerzburg.de), dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg und Bibel TV online übertragen.

Weitere Bilder

In seiner Predigt betrachtete Bischof Jung die Szene im Abendmahlssaal, in der Jesus zu den Jüngern sagte: „Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.“ Jesus treibe die Sehnsucht, sich selbst seinen Jüngern mitzuteilen, bevor er aus freiem Entschluss sein Leben einsetze. Auch Reißig habe die Sehnsucht erfüllt und angetrieben, mit großer innerer Konsequenz und Freude seinen Weg zu gehen. „Erhalten Sie sich diese Sehnsucht, die ein Geschenk ist, das der Herr in unser Herz senkt.“ Die Feier der Eucharistie „bis er wiederkommt in Herrlichkeit“ erinnere daran, wie sehr die Welt noch im Argen liege. „Wie sehr wir gefordert sind, dem Herrn den Weg in diese Welt zu bereiten. Den Weg in die Brennpunkte unserer Pfarreien, zu den Notleidenden und Trauernden, den Einsamen und den Verzweifelten“, sagte der Bischof. „Lassen Sie die Menschen spüren, dass immer noch mehr drin ist. Helfen Sie ihnen zu glauben, dass das Reich Gottes Wirklichkeit ist und nicht nur ein Traum. Zeigen Sie ihnen, wie die Kraft der Eucharistie uns selbst zuerst und dann die Welt verwandelt.“

Jesus mahne auch: „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.“ In der Weihe sein Leben dem Herrn zu übereignen bedeute nicht nur, priesterliche Funktionen zu vollziehen, sondern mit seinem ganzen Leben für den Herrn und sein Evangelium einzustehen. „Die ehelose Lebensform unterstreicht dabei die Bereitschaft, aufs Ganze zu gehen.“ Man könne als Priester nur bestehen, wenn man im Gebet sich selbst und dem Herrn immer wieder Rechenschaft ablege über seinen Dienst, fuhr der Bischof fort. Man brauche einen geistlichen Begleiter sowie Mitbrüder, Familie, einen Freundeskreis – Menschen, die einen begleiten und stützen, aber „hoffentlich auch eine ehrliche Rückmeldung geben, wenn sie merken, dass wir auf unserem Weg in ernsten Schwierigkeiten sind“. Jesus sage auch: „Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. Er ist es, der bedient, wenn wir in seinem Auftrag handeln“ – sei es die Taufe, die Vergebung der Sünden, der Segen über den Bund der Eheleute oder die Eucharistie. Das bringe auch der heilige Thomas zum Ausdruck mit den Worten, die Reißig als Primizspruch gewählt habe. „Allein Christus ist wahrer Priester, die anderen aber sind seine Diener“, zitierte Bischof Jung. „Lassen Sie sich immer neu vom Herrn bedienen. Dann werden Sie selbst zu einem guten Diener Ihres und unseres gemeinsamen Herrn werden.“

Es werde auch Zeiten der Prüfung geben, fuhr Bischof Jung fort. Seien es Prüfungen angesichts der eigenen Schwäche, durch Konflikte in den Gemeinden oder mit den Vorgesetzten. Den Gehorsam zu geloben bedeute auch, sich immer neu senden zu lassen und darauf zu vertrauen, dass man an den Herausforderungen des Dienstes und des Lebens wachse. „Von Herzen wünsche ich Ihnen heute diese Standhaftigkeit im Glauben, die sich in den Feuerproben der Nachfolge Christi als unvergängliches und wahres Gold erweist. Möge Ihr Beispiel auch andere auferbauen und stärken in den Herausforderungen des Lebens. Möge der Herr das Gute vollenden, das er in Ihnen für uns alle begonnen hat.“

Zu Beginn der Feier stellte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran den Weihekandidaten vor und bat ihn, vor den Bischof zu treten. Der Diakon bekundete seine Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Vorndran versicherte sodann, dass der Kandidat für das Priesteramt geeignet sei, und bestätigte dessen guten Leumund. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprach Reißig, seinen Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärte er unter anderem, sich mit seinem ganzen Leben an Christus zu binden und aus dieser Beziehung zum Heil der Menschen zu leben.

Bei der Anrufung der Heiligen lag der Weihekandidat ausgestreckt am Boden und zeigte seine Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben. Dann legten ihm Bischof Jung, Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof Ulrich Boom sowie mehr als 30 Priester aus der ganzen Diözese Würzburg die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat Bischof Jung schließlich um den Geist Gottes für den Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ der Weihehandlungen zog Pfarrer Jan Kölbel (Miltenberg) dem Geweihten das priesterliche Gewand an, salbte ihm Bischof Jung die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte ihn zum Friedensgruß.

Seine Dankesworte brachte Reißig in Reimen dar: „Mein erster großer Dank gilt dem Herrn unsern Gott, der mich stets begleitet hat in Freud und Not und mich hat hierher geführt zum Weihealtar. Ich habe gespürt, heut war er ganz besonders nahe da.“ Er dankte vor allem seiner Familie, seinen Freunden und Mitbrüdern, Verwandten, Weggefährten und allen, die an seiner Ausbildung beteiligt waren, für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. „Ohne viele von Euch würde ich heute wohl nicht hier stehen.“ Zuletzt dankte er Bischof Jung für „das Vertrauen und die guten Gespräche“. Im Anschluss erteilte Reißig den allgemeinen Primizsegen.

Verwandte, Freunde und Gläubige aus der Heimat- und Praktikumspfarrei des Weihekandidaten, Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth, dem Bläserensemble am Würzburger Dom, Domorganist Professor Stefan Schmidt und Philipp Ehinger (Kantor). Am Pfingstsonntag, 28. Mai, feiert Neupriester Reißig um 10 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Würzburg Primiz. Primizprediger ist Pfarrer Jan Kölbel.

Mit Wirkung vom 27. Mai ist Reißig als Kaplan im Pastoralen Raum Spessart Nord angewiesen worden.

sti (POW)

(2223/0613; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet