Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat an die Politik appelliert, die gesetzlichen Voraussetzungen für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens vom ersten Augenblick des Daseins an bis zum letzten Atemzug zu schaffen. Vor rund 1500 Frauen und Männern sprach er sich beim Wallfahrtsgottesdienst zum Tag der Politiker, Laienräte und Mitglieder der Kirchenverwaltungen am Montagabend, 7. Juli, im Kiliansdom besonders gegen jede Form von Abtreibung und aktiver Sterbehilfe sowie gegen die sich gründenden Sterbehilfeorganisationen aus, die nicht zuletzt auf materielle Ziele ausgerichtet seien.
Den Politikern und Laienräten dankte der Bischof, dass sie überall und auf unterschiedlicher Weise für die christlichen Werte einstünden. Da jeder Mensch von Gott geliebt sei und eine unantastbare Würde besitze, sei alles zu tun, um das Leben zu schützen. Das sei Voraussetzung für ein Leben in Würde und Freiheit. „Sollten wir uns von dieser im Glauben errungenen Wertevorstellung verabschieden, ist die Zukunft nicht nur einzelner Menschen, sondern der Menschheit bedroht“, mahnte der Bischof. Die Kirche müsse vorbildlich mitarbeiten, wenn es um ein würdiges Umgehen mit behinderten und kranken Menschen und um ein würdevolles Altern und Sterben gehe. Weiter müsse sie sich stark machen für ein gerecht verteiltes Erziehungsgeld, für gleiche Bildungschancen aller Kinder und für eine gerechte Güterverteilung auf der ganzen Welt. Um überhaupt sinnvoll existieren zu können, sei der Staat auf Werte angewiesen, die er nicht selber schaffe. Kirchliche Appelle seien deshalb kein unbotmäßiges Einfordern kirchlicher Privilegien, sondern verantwortungsvolles Handeln zugunsten der Menschen.
Mit Blick auf das Motto der Wallfahrtswoche, „Zur Hoffnung berufen“ sagte der Bischof, ohne Hoffnung könne kein Mensch leben. Ein Mensch ohne Hoffnung sei das Traurigste, was man sich denken könne. Der heilige Kilian und seine Gefährten seien voller Hoffnung aus einem gesicherten Umfeld in eine ungewisse Zukunft aufgebrochen. Das zeige, wie das Evangelium das Leben verändern könne.
Der Politiker-Abend setzte die Tradition der Kiliani-Treffen der vergangenen Jahre fort. Wieder gab es ein brechend volles Haus, wieder war die Zahl der Politiker und Ratsmitglieder groß, die am Montagabend in den Kiliansdom drängten: Bürgermeister, Bezirks-, Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte sowie Mitglieder von Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten. Auffallend war heuer aber, dass Oberbürgermeister, Landräte sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete fehlten. Der Diözesanrat war unter anderem mit Vorsitzendem Karl-Peter Büttner vertreten. Überdeutlich präsent war der Landkreis Rhön-Grabfeld mit acht Bussen mit rund 400 Kommunalpolitikern und kirchlichen Ratsmitgliedern. Bei der Begegnung im Innenhof des Domkreuzgangs nutzten viele die Gelegenheit, Bischof Hofmann, Weihbischof em. Helmut Bauer und den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rats persönlich zu begegnen und ihnen so manches Anliegen vorzutragen.
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