Mbinga/Würzburg (POW) Seit der Gründung des Bistums Mbinga in Tansania im Jahr 1986 steht Bischof Dr. Emmanuel Mapunda (71) an der Spitze der afrikanischen Diözese. Seit 1989 besteht die Partnerschaft zwischen Mbinga und dem Bistum Würzburg. Zum Abschluss des ersten Besuchs von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in Mbinga in Tansania zieht Bischof Mapunda ein Fazit.
POW: Welche Bedeutung hatte der erste Besuch von Bischof Hofmann für die Menschen in Mbinga?
Bischof Dr. Emmanuel Mapunda: Der Besuch von Bischof Friedhelm war sehr, sehr wichtig und notwendig – für den Bischof, aber auch für die Menschen im Bistum Mbinga. Wir haben uns gegenseitig kennen gelernt. Bischof Friedhelm hat bei den zahlreichen Besuchen in den Pfarreien und bei den Vinzentinerinnen, bei der Kirchenweihe und der Firmung in Liparamba sowie bei den Treffen in Mbinga das Partnerbistum erlebt und ist vielen Menschen begegnet. Wir haben uns gegenseitig vorgestellt und die Partnerschaft vertieft. Die Leute haben erfahren, wer und wie der neue Bischof von Würzburg ist.
POW: Was ist heute in der Partnerschaft zwischen Würzburg und Mbinga besonders wichtig?
Bischof Mapunda: Es ist nicht leicht, das in einem Wort zu sagen. Wir können unseren Glauben austauschen und uns gegenseitig bei der Verkündigung des Glaubens helfen. Wir können so die Partnerschaft vertiefen. Für mich war es wichtig, den neuen Bischof hier einzuführen. Im Glauben hat Würzburg eine jahrhundertealte religiöse Tradition, wir in Mbinga sind eine sehr junge Kirche. Wir haben unterschiedliche Kulturen – europäisch und afrikanisch. Der Hintergrund ist sehr verschieden. Aber uns verbindet der christliche Glaube. Hierin können wir uns gegenseitig ergänzen und bereichern.
POW: Wo liegen im Bistum Mbinga die großen Herausforderungen?
Bischof Mapunda: Das größte Problem ist, den Glauben tiefer in den Herzen der Menschen zu verankern. Die Missionare haben uns mit großem Einsatz den christlichen Glauben gebracht. Dieser muss aber bei den Gläubigen vertieft werden. Das ist eine große Herausforderung für uns. Weiter haben wir natürlich auch in Mbinga mit Problemen unserer Gesellschaft zu kämpfen: mit Aids, Polygamie oder Armut.
POW: Welche Unterstützung wäre derzeit besonders wichtig?
Bischof Mapunda: Besonders möchte ich die Hilfe in der Erziehung und in der Schule nennen. Wenn die Kinder eine gute Erziehung bekommen, können sie auf gleicher Höhe miteinander diskutieren und handeln.
POW: Welches Wort möchten Sie an die Menschen in Würzburg richten?
Bischof Mapunda: Ich grüße die Menschen im Partnerbistum Würzburg ganz herzlich und sende ihnen die besten Wünsche. Vielen Dank für den Besuch von Bischof Hofmann. Er hat die reale Situation der Menschen gesehen und kann unser Bistum gut einordnen. Die Partnerschaft darf aber nicht nur auf Ebene der Bischöfe laufen, sondern muss immer mehr Menschen in den beiden Diözesen erreichen. Wir arbeiten beispielsweise bereits im Bereich der Schule, beim Frauenprojekt oder in der Jugendarbeit zusammen. Immer mehr Aspekte der beiden Diözesen müssen von der Partnerschaft beeinflusst werden. Das ist mein Wunsch für die Zukunft.
Interview: Bernhard Schweßinger (POW)
(3107/1113; E-Mail voraus)
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