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„Gehen Sie mutig in die Zukunft“

Festakt 150 Jahre Kongregation der Erlöserschwestern in Würzburg – Gottesdienst mit internationalem Flair – Bischof Hofmann: „Weit über Würzburg hinaus die Aktualität Ihrer Berufung deutlich gemacht“ – Begegnungsnachmittag mit Bühnenprogramm und Mitmachaktionen

Würzburg (POW) Vielfältig, lebensfroh und international: So hat sich die Kongregation der Erlöserschwestern am Samstag, 11. Juni, beim Festakt zu ihrem 150-jährigen Bestehen in Würzburg präsentiert. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feierte den Jubiläumsgottesdienst im Kiliansdom mit rund 1000 Gläubigen. Konzelebranten waren Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Generalvikar Thomas Keßler und Mitglieder des Domkapitels. „Ihr oft auch im Verborgenen gelebter Dienst an unseren Mitmenschen ist neben dem Gebet und der kontemplativen Grundhaltung ein Meilenstein unseres Christseins heute“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Schwestern aus Tansania brachten singend und tanzend die Gaben zum Altar. Im Anschluss an den Gottesdienst trugen elf Festredner ihre Gedanken zu den „elf Worten“ der Erlöserschwestern vor. Der Begegnungsnachmittag in den Innenhöfen des Mutterhauses in der Ebracher Gasse wurde trotz Regens zu einem fröhlichen Fest.

„Ein herzliches Willkommen jedem Einzelnen, der heute da ist und sich mit uns freut“, begrüßte Generaloberin Schwester Monika Edinger die Gläubigen im Kiliansdom. Im Namen der deutschen, amerikanischen und tansanischen Schwestern dankte sie für „das geschenkte Leben“ in den vergangenen 150 Jahren. „Wir wollen weiterhin gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Ehrenamtlichen die Liebe Gottes und die Botschaft des Evangeliums verkünden. Es sind nicht die Jahre, die zählen, es ist das Leben, mit dem Ihr, liebe Schwestern, sie erfüllt habt.“ An die Mitarbeiter gerichtet sagte sie: „Es sind nicht die Taten, die Ihr tut, es ist die Liebe, mit der Ihr sie erfüllt. Ohne Euch könnten wir unsere apostolischen Aufgaben nicht erfüllen.“

In seiner Predigt erinnerte Bischof Hofmann an die Anfänge der Kongregation. „Als Mutter Alfons Maria Eppinger sich von Gott berufen wusste, eine Kongregation in Niederbronn zu gründen, da hatte sie schon als Kind die Schattenseiten der Industrialisierung mit den bedrängenden sozialen Problemen wie Verelendung und Armut erlebt.“ 1853 seien die Schwestern dann in das Bistum Würzburg gekommen, und am 15. Juni 1866 gründete der damalige Bischof Georg Anton von Stahl eine eigene Kongregation für seine Diözese. „Mit der Konzentration auf die Erneuerung des Ordenslebens bleibt das Charisma Ihres Ursprungs erhalten“, sagte Bischof Hofmann. „Unter vielen anderen großartigen Maßnahmen ist ein sichtbares Zeichen die Öffnung Ihres Klosters für Flüchtlinge und Asylsuchende. Hier haben Sie in die Gesellschaft hinein weit über Würzburg hinaus die Aktualität Ihrer Berufung deutlich gemacht.“ Er ermutigte die Schwestern, trotz der heutigen Probleme und der damit aufgeworfenen Fragen mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken. „Bei Gott geht weder ein guter Gedanke verloren noch das kleinste Zeichen von Barmherzigkeit. Gehen Sie mutig in die Zukunft, denn sie ist in Gott geborgen – wie wir.“

Schwestern aus Tansania brachten singend und tanzend, begleitet von Trommelklängen, die Gaben zum Altar. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag beim Projektchor und der Musikgruppe der Dienstgemeinschaft unter der Leitung von Schwester Sybille-Maria Burkert sowie der Musik- und Bläsergruppe der Berufsfachschule für Krankenpflege Sankt Josef Schweinfurt.

Im Anschluss an den Gottesdienst leitete Edinger zu den Meditationsgedanken über die „elf Worte“ der Erlöserschwestern über. „Was diese Worte bedeuten, ist eine Lebensaufgabe.“ Sie wurden von den Schwestern und Mitarbeitern gemeinsam ausgewählt und beschreiben die christlichen Werte, die die Gemeinschaft ausmachen: Barmherzigkeit, DaSein, DeMut, Glaube, Hingabe, Lebensfreude, Verantwortung, Vertrauen, Versöhnung, Erlösung und Würde. Elf Vertreter aus Kirche und Gesellschaft hatten sich Gedanken zu je einem einzelnen Wort gemacht. Das Engagement der Schwestern für Flüchtlinge spielte bei vielen Rednern eine große Rolle. „Danke, dass Sie spontan und sofort Menschen in großer Not aufgenommen haben“, sagte beispielsweise die bayerische Sozialministerin Emilia Müller zum Begriff „Hingabe“: „Sie leben vor, was Liebe und Vertrauen zu Jesus Christus vermögen.“ Das unterstrich auch Dr. Edda Weise, evangelisch-lutherische Dekanin in Würzburg. „Die Kinder der Flüchtlinge, die Sie aufgenommen haben, spielen nun auf der Straße vor dem Kloster. Sie erinnern uns daran, dass wir für unsere Nächsten da sein dürfen, wie Jesus es uns vorgelebt hat.“

Im Anschluss lud Generaloberin Edinger zum Begegnungsnachmittag in das Mutterhaus der Erlöserschwestern ein. „Schwestern und Mitarbeiter haben unser Mutterhaus in ganz viel Botschaft verwandelt.“ In den Innenhöfen drängten sich trotz des plötzlich einsetzenden Regens die Menschen. Auf der Bühne unterhielten unter anderem der Chor Mosaik aus Mainaschaff und die Band „The Seven Nation Army“ der Würzburger Mönchbergschule die Gäste. Die Einrichtungen der Gemeinschaft präsentierten ihre Arbeit sowie Stationen zu einzelnen Begriffen der „elf Worte“. So gab es beispielsweise bei der Apotheke bunte „Vertrauenspillen“. Bei Gruppenspielen konnten die Gäste testen, wie viel Vertrauen sie in ihre Mitspieler haben. Oder ihre Gedanken zu „Glaube“ oder „Barmherzigkeit“ auf einen Zettel schreiben und an einen Baum heften. In der Mutterhauskirche wurden Meditationen mit Orgelmusik angeboten.

sti (POW)

(2416/0678; E-Mail voraus)

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