Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Gemeinschaft über Ländergrenzen hinweg“

Fränkische Sankt Jakobus-Gesellschaft feiert 30. Jubiläum – Fotoausstellung über Galicien eröffnet – Ehrung der Gründungsmitglieder

Würzburg (POW) Das 30-jährige Bestehen hat von Freitag, 16., bis Sonntag, 18. November, die Fränkische Sankt Jakobus-Gesellschaft unter anderem mit einer Fotoausstellung über Galicien und einem Festgottesdienst mit Weihbischof Ulrich Boom gefeiert. Unter den Ehrengästen beim Festakt waren Schirmherrin Barbara Stamm und Notker Wolf, ehemaliger Abtprimas der benediktinischen Konföderation. Rund 170 Gäste aus der fränkischen sowie aus weiteren Jakobus-Gesellschaften aus Deutschland und den Nachbarländern waren zu diesem Anlass in des Würzburger Burkardushaus und in den Kiliansdom gekommen.

Weitere Bilder

Joachim Rühl, Präsident der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft, eröffnete zusammen mit Ana Rodríguez, Botschaftsrätin und Direktorin des Spanischen Fremdenverkehrsamtes München, sowie mit Sandra Mayán von „Turismo de Galicia“ die Jubiläumsfeier am Samstag, 17. November, im Kreuzgang des Kiliansdoms. Dass das Jubiläum mit der Eröffnung einer Fotoausstellung über Galicien begann, freute vor allem Rodríguez. „Das ist eine großartige Gelegenheit, die faszinierende Region im Nordwesten Spaniens kennenzulernen.“ Sie verwies zudem auf das heilige compostelanische Jahr 2021. „In diesem Jahr wird die heilige Pforte der Kathedrale in Santiago de Compostela geöffnet, woraufhin die Pilger das Grab des Apostels besuchen und die Vergebung der Sünden erlangen können.“

Gründungspräsident Professor Dr. Bernd Breunig erinnerte an das Gründungsjahr 1988. Motive für die Gründung einer Jakobus-Gesellschaft lagen zum einem im Zeitgeist der späten 1980er Jahre. Ferner gab es im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld schon eine ausgeprägte Wallfahrtstradition mit der Wallfahrt nach Walldürn. Auch persönliche Gründe wie Berufswechsel und Familiennachwuchs bestärkten ihn im Aufbau der Fränkischen Sankt Jakobus-Gesellschaft. Den evangelisch-lutherischen Dekan Dr. Matthias Büttner (Bad Neustadt) freute, dass Pilgern auch konfessionsübergreifend gelinge. „Beim Pilgern können wir Streitigkeiten getrost hinter uns lassen, denn es geht um die Besinnung auf das, was wir tun, und auf die Suche nach dem, was uns trägt.“ Geehrt wurden anschließend die anwesenden Gründungsmitglieder. 19 von insgesamt 24 Gründungsmitgliedern leben noch. Das zeige, dass Pilgern auch jung und lebendig halte, sagte Präsident Rühl. Der Abend wurde musikalisch vom Streichquartett der Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Karlheinz Busch begleitet.

Im Festgottesdienst am Sonntag, 18. November, ging Weihbischof Boom auf die Bedeutung des Pilgerns ein. „Pilgerwege können Wege des Dankens, der Bitte und der Buße sein.“ Menschen würden nicht nur auf dem Camino de Santiago, sondern auch auf den anderen Pilgerwegen gehen, weil sie Hilfe erfahren haben oder weil sie Beistand für schwierige Zeiten erbeten. In der anschließenden Festrede verglich Abt Notker Wolf, von 2000 bis 2016 Abtprimas der benediktinischen Konföderation, das Pilgern mit dem Spannungsbogen des ganzen Lebens. So wie man in den Pilgerherbergen zu Gast sei, sei man auch nur Gast auf Erden. Auf der Pilgerfahrt ist es „gut, vorher schon den Abschied, den Tod einzuüben“. Dennoch betrachtete er auch die hoffnungsvolle Seite des Pilgerns. „Wenn wir uns aufmachen zu einer Wallfahrt, dann gehen wir voller Hoffnung in die Zukunft. Das ist etwas, was ich allen Christen wünschen würde: Wir sind Menschen der Hoffnung, Menschen der Zukunft.“

Schirmherrin des Jubiläums war langjährige Landtagspräsidentin Stamm. Sie selbst habe bisher noch nicht auf einer Wall- oder Pilgerfahrt mitlaufen können. Dafür empfange sie aber gerne die Pilger an den Zielorten oder unterwegs. „Mir haben so viele Menschen im Laufe meines Lebens, wenn sie sich auf eine Wallfahrt gemacht haben, gesagt: Ich nehme Sie in Gedanken mit auf meinen Weg.“ Das zu hören, habe ihr immer wieder gut getan. Sie schätze die „großartige Gemeinschaft über die Ländergrenzen hinweg, die den Frieden und das Miteinander praktiziert“. Auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt dankte in seiner Rede dem Engagement, das der Völkerverständigung in Europa und der Festigung des Glaubens diene. Weitere Reden hielten die Vertreter der Jakobus-Gesellschaften aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich und Spanien. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von der Schülerband des Egbert-Gymnasiums in Münsterschwarzach unter der Leitung von Markus Binzenhöfer.

rh (POW)

(4718/1202; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet