Kloster Oberzell (POW) Schwester Dr. Katharina Ganz (48) ist für eine weitere Amtszeit Generaloberin der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu. Beim 28. Generalkapitel von Pfingstmontag, 10. Juni, bis Samstag, 22. Juni, im Haus Klara im Kloster Oberzell wählten die 23 Delegierten aus Deutschland, Südafrika und den USA Ganz für weitere sechs Jahre, schreibt die Gemeinschaft in einer Pressemitteilung. Zur Vikarin wurde Schwester Rut Gerlach (55) gewählt. In den Generalrat gewählt wurden Schwester Antonia Cooper (70), Schwester Beatrix Barth (44) und Schwester Juliana Seelmann (36). Das Thema des Kapitels lautete „Weg. Wahrheit. Leben. Im Glauben gemeinsam unterwegs“.
Die Delegierten befassten sich mit insgesamt 13 Anträgen, die Anliegen zum Thema Zukunft der Häuser und Einrichtungen der Kongregation, Lebensordnung der Gemeinschaft, Abhaltung von Regionalkapiteln in der Region der Heiligen Familie in den USA, Internationalität, Leitungsämter und Struktur, Gemeinschaftsleben, Apostolat sowie Rechtliches und Finanzen betrafen. Zudem befassten sich die Schwestern mit aktuellen gesellschaftlichen und kirchenpolitischen Themen. Die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu hat derzeit 143 Mitglieder. 117 Schwestern leben in Deutschland, sieben Schwestern in den USA und 19 Schwestern in Südafrika. Das Generalkapitel ist die höchste Beschluss fassende Versammlung der Schwestern und findet alle sechs Jahre statt.
Schwester Dr. Katharina Ganz wurde in Willanzheim (Landkreis Kitzingen) geboren. Nach dem Abitur am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach studierte sie Katholische Theologie an der Universität Würzburg und Sozialwesen an der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt und schloss beides mit dem Diplom ab. Während ihres Studiums lebte sie ein Jahr in der Zentralafrikanischen Republik als Missionarin auf Zeit. 1995 trat sie in das Kloster Oberzell ein. 1999 legte sie die zeitliche und 2002 die ewige Profess ab. Von 1999 bis 2004 war Ganz als Sozialpädagogin im Haus Antonia Werr (Würzburg) in der Frauenarbeit eingesetzt. 2005 koordinierte sie die Jubiläumsveranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen der Kongregation. Von 2006 bis 2013 war sie Leiterin vom Haus Klara, dem klostereigenen Bildungs- und Exerzitienhaus. 2007 wurde Ganz als Rätin in die Generalleitung und 2013 erstmals zur Generaloberin gewählt. 2016 promovierte sie mit einer pastoraltheologischen Arbeit über Antonia Werr, die Gründerin der Kongregation. Ganz setzt sich aktiv für die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche und für die Zulassung von Frauen zum Weiheamt ein.
Schwester Rut Gerlach wuchs in Wiesentheid (Landkreis Kitzingen) auf. Von 1982 bis 1984 besuchte sie die Fachakademie für Sozialpädagogik Sankt Hildegard in Würzburg und war anschließend ein Jahr im Kindergarten der Oberzeller Schwestern in Eshowe in Südafrika tätig. 1986 trat sie in das Kloster Oberzell ein. 1989 legte sie die erste und 1994 die ewige Profess ab. Von 1989 bis 1995 war Gerlach als Erzieherin im Kindergarten Sankt Hildegard tätig und übernahm bis 1999 die Kindergartenleitung. Anschließend arbeitete sie in der Frauenarbeit im Haus Antonie Werr mit. Von 2000 bis 2004 studierte sie Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungs-Fachhochschule Benediktbeuern. Anschließend war sie als Sozialpädagogin im Haus Antonie Werr in Würzburg eingesetzt und übernahm dort 2011 die Leitung des Bereichs Flexible Hilfen für Mädchen und junge Frauen. 2013 wurde Gerlach als Rätin in die Generalleitung gewählt. Seit Mai 2019 ist als Oberin im Mutterhauskonvent tätig.
Schwester Antonia Cooper stammt aus Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Nach dem Besuch der Highschool trat sie 1966 in die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu ein. 1969 legte sie die Erstprofess und 1974 die Profess auf Lebenszeit ab. Von 1968 bis 1978 war sie in Plainfield für Berufungspastoral zuständig und half in der Krankenpflege mit. Von 1978 bis 1990 war sie zusätzlich verantwortlich für die Formation. Nach einem Sabbatjahr war Cooper weiterhin geistliche Begleiterin und unterrichtete Tai Chi Chih. Seit 1987 ist sie Mitglied in der Regionalleitung und wurde 2008 Regionaloberin. Mit ihrer Wahl zur Generalrätin 2013 war die Generalleitung der Oberzeller Franziskanerinnen erstmals international besetzt.
Schwester Beatrix Barth wurde in Mainz geboren. Nach dem Abitur studierte sie Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit den Fächern katholische Theologie/Religionspädagogik und Musik. 2000 trat sie in das Kloster Oberzell ein. 2003 legte sie die Erstprofess und 2008 die ewige Profess ab. Seit 2003 ist Barth Lehrerin an der Von-Pelkhoven-Schule im Antonia-Werr-Zentrum in Sankt Ludwig. Seit 2009 ist sie zudem für die Jugend- und Berufungspastoral beauftragt. Im März 2018 wurde Barth in den Generalrat ernannt.
Schwester Juliana Seelmann wuchs in Unterpleichfeld im Landkreis Würzburg auf. Nach dem Abitur am Sankt-Ursula-Gymnasium in Würzburg absolvierte sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Missionsärztlichen Klinik Würzburg. Von 2007 bis 2008 war sie als Missionarin auf Zeit in Ntabankulu, Südafrika. 2009 trat Seelmann in das Kloster Oberzell ein. 2012 legte sie die Erstprofess und 2015 die Profess auf Lebenszeit ab. Als Krankenschwester ist sie in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber tätig, einer Außenstelle der Tropenambulanz der Missionsärztlichen Klinik. Im Oktober 2017 wurde Seelmann zur Noviziatsleiterin ernannt.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.oberzell.de.
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