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Generalvikar als Beikoch

Dr. Karl Hillenbrand besucht Don-Bosco-Berufsbildungswerk und Don-Bosco-Berufsschule der Caritas – Mittagessen mit Jugendlichen vorbereitet – „Es ist wichtig, dass Kirche derartige Einrichtungen für Jugendliche anbietet“

Würzburg (POW) In die Rolle eines Auszubildenden zum Beikoch ist Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand für einen Vormittag geschlüpft. Bei einem Besuch im Don-Bosco-Berufsbildungswerk (BBW) am Dienstag, 24. April, tauschte er Kollarhemd gegen Kochjacke und Schürze und bereitete zusammen mit Jugendlichen das Mittagsmenü vor. Auf dem Speiseplan standen eine Zwiebelsuppe, Geflügelfrikadellen mit Bratkartoffeln und Speckbohnen sowie zum Nachtisch eine Karamellcreme. Der Generalvikar schnitt Zwiebeln, rührte die Suppe an, würzte Bratkartoffeln und wendete die Frikadellen in der Pfanne. „Es hat mir Spaß gemacht, mit den Jugendliche zusammen zu kochen“, sagte er nach getaner Arbeit.

Insgesamt werden im Don-Bosco-Berufsbildungswerk der Caritas derzeit 37 Jugendliche zum Beikoch ausgebildet. „Sie lernen die Zubereitung der Speisen und werden fit gemacht für Stresssituationen und ungünstige Arbeitszeiten im Gaststättengewerbe“, sagte BBW-Einrichtungsleiter Norbert Klemm. In der dreijährigen Ausbildung durchliefen die Jugendlichen die hauseigene Lehrküche, die Großküche, das Ausbildungshotel in Gadheim sowie Praktikumsplätze, beispielsweise Küchen in Hotels, Weinstuben, Krankenhäusern oder kirchlichen Einrichtungen. „Am Schottenanger kochen wir täglich für über 200 Mitarbeiter, Auszubildende sowie für Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums“, ergänzte Ausbildungsleiter Chefkoch Jörg Grötsch.

Generalvikar Hillenbrand betonte bei seiner Visite, die ihn auch in die benachbarte Don-Bosco-Berufsschule der Caritas führte, es sei wichtig, dass Kirche derartige Einrichtungen für Jugendliche anbiete. „Was in Don Bosco geleistet wird, gehört zum Grundauftrag der Kirche“, sagte er. Der Einsatz für benachteiligte Jugendliche sei kirchliches Tun. Dabei könne der Taufschein nicht die Voraussetzung für die Hilfeleistung sein. Dr. Harald Ebert, Rektor der Don-Bosco-Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, fügte hinzu: „Unsere Schüler sind nicht hier, weil wir katholisch sind, sondern weil sie unsere Unterstützung brauchen. Wir wollen schon unsere Kirchlichkeit definieren, brauchen hierzu aber Spielraum.“ Der Befürchtung, dass solche Förderschulen in der Kirche bald nicht mehr gewollt seien, nahm Hillenbrand den Wind aus den Segeln: In den kommenden Tagen will er einen Brief an die Pädagogen der Einrichtung senden und den Wert und die Bedeutung ihres Dienstes in der Kirche herausstellen.

Schulleiter Ebert wies weiter auf die großen Probleme der Jugendliche in Don Bosco hin, „Brüche“ und Krisen im Leben zu managen. Die Jugendlichen würden gut ausgebildet, doch müssten sie danach mit unsicheren Arbeitsplätzen und drohendem sozialen Absturz zurechtkommen. Wichtig sei, den Jugendlichen zu vermitteln, dass alles besser sei, als nicht zum Arbeitsplatz zu gehen. Die Don-Bosco-Berufsschule stehe deshalb auch ehemaligen Auszubildenden weiterhin mit Rat zur Seite – beispielsweise beim Gespräch mit der Agentur für Arbeit. Wöchentliche Sprechstunden gebe es in der Berufsschule und am Würzburger Hauptbahnhof. Oft fehlten den Jugendlichen Unterstützersysteme. „Wir sind davon überzeugt, dass solche Angebote lebenslang angelegt sein müssen“, unterstrich Ebert.

Der Besuch des Generalvikars stand im Zeichen der bundesweiten Aktion „Jugend braucht Perspektive – Kirche ebnet Wege“. Bundesweit kümmert sich die Kirche in über 300 Einrichtungen der Jugendberufshilfe um mehr als 30.000 junge Menschen ohne Schulabschluss, ohne Aussicht auf Ausbildung, scheinbar ohne Chance auf berufliche Integration. Die Einrichtungen qualifizieren diese jungen Menschen, bilden in den unterschiedlichen Lehrberufen aus, helfen bei Bewerbungen und begleiten professionell. Weiter geben sie Orientierung für die Berufswahl und bereiten auf Ausbildung und Arbeit vor. Kirche macht so junge Menschen fit für Arbeit und gibt scheinbar Chancenlosen eine Perspektive. Die Aktion ist eine bundesweite Initiative des Vereins „Arbeit für alle“, Initiative im Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit und der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.

bs (POW)

(1807/0653; E-Mail voraus)

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