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Georg Häfner

Würzburg (POW) Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren. Nach dem Besuch des Alten Gymnasiums in Würzburg, im Jahre 1918 unterbrochen von Hilfs- und Militärdienst, studierte er von 1919 bis 1924 Philosophie und Theologie an der Universität Würzburg. Im Januar 1920 trat er in den „Dritten Orden vom Berge Karmel“ ein und erhielt den Ordensnamen Aloysius vom heiligsten Sakrament. Bambergs Erzbischof Johannes Jacobus von Hauck, der damalige Administrator des Bistums Würzburg, weihte Häfner am 13. April 1924 in der Sankt Michaelskirche in Würzburg zum Priester. Seine Primiz – die erste Heilige Messe – feierte Häfner am Ostermontag, 21. April 1924, in der Kirche des Klosters Himmelspforten in Würzburg. Bevor er ab 12. November 1934 als Pfarrer in Oberschwarzach wirkte, war Häfner Kaplan in Motten, Goldbach, Mürsbach und Lokalkaplan in Altglashütten. Wie Oberschwarzachs Kaplan Dr. Hans Haun bezeugte, lehnte Häfner den Nationalsozialismus ab. In Predigten hielt er sich zurück, doch seine Ablehnung des nationalsozialistischen Gedankengutes blieb in seiner Pfarrgemeinde nicht verborgen. Die Verweigerung des Hitlergrußes, der Umbau eines Turmzimmers der Kirche von Oberschwarzach und Äußerungen in der Christenlehre im Januar 1941 über eine nächtliche Ruhestörung in Oberschwarzach führten unter anderem dazu, dass Pfarrer Häfner in der Schule keinen Religionsunterricht erteilen durfte und zu polizeilichen Vernehmungen vorgeladen wurde. Die systematische Verfolgung des Geistlichen spitzte sich im Jahre 1941 zu.

Der unmittelbare Anlass für das Vorgehen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war folgender: Pfarrer Häfner hatte durch seinen Kaplan Haun einem schwer erkrankten NSDAP-Mitglied eine Erklärung vorlegen lassen, nach der dieser seine standesamtlich geschlossene Ehe vor Gott und seinem Gewissen für ungültig halte; die öffentliche Verkündigung des wesentlichen Inhalts dieser Erklärung nach dem Tod des Mannes war für den Pfarrer Voraussetzung für ein kirchliches Begräbnis. Daraufhin verfasste der zuständige NSDAP-Ortsgruppenleiter am 17. August 1941 ein denunzierendes Schreiben über das Verhalten von Pfarrer Häfner und seinem Kaplan, das wesentlich zur Anordnung der Schutzhaft wegen staatsabträglichen Verhaltens und zur Verhaftung Häfners am 31. Oktober 1941 beitrug. Am 12. Dezember 1941 wurde Häfner als Gefangener Nummer 28876 in Block 26, Stube 3, des Konzentrationslagers Dachau untergebracht. „Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her, und schlugen ihn ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42“ (Pfarrer August Eisenmann). Schließlich starb Georg Häfner am 20. August 1942. Sein Vater Valentin Häfner und Domkapitular Heinrich Leier aus Würzburg fuhren zwei Tage später nach Dachau, um den Toten zu sehen. Weil eine Überführung der Leiche nach Würzburg nicht genehmigt wurde, konnte erst am 18. September 1942 die Urne mit der Asche Georg Häfners auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt werden.

Im November 1982 wurde die Urne exhumiert und am 9. Dezember 1982 in der Kiliansgruft der Neumünsterkirche in Würzburg beigesetzt. Am 23. Juli 1992 wurde das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung Georg Häfners eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen. Wenige Tage später, am 3. Juni 2002, überreichte Postulator Domkapitular Günter Putz die Unterlagen zur Seligsprechung an die Selig- und Heiligsprechungskongregation in Rom. Die Übergabe der Positio des Dieners Gottes Georg Häfner durch den römischen Postulator Dr. Andrea Ambrosi an Diözesanadministrator Weihbischof Helmut Bauer erfolgte am 1. Mai 2004 und die Übergabe der Positio durch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann an Papst Johannes Paul II. am 8. Oktober 2004. Nach einem entsprechenden Votum der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erkannte Papst Benedikt XVI. am 3. Juli 2009 Georg Häfner als Märtyrer an. Die Feier seiner Seligsprechung wurde auf den 15. Mai 2011 in Würzburg festgelegt.

(4910/1548; E-Mail voraus)

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