Würzburg (POW) Hochschulreferent Domdekan Monsignore Günter Putz hat das neue Studentenwohnheim „Georg-Häfner-Haus“ am Montag, 5. Dezember, feierlich eingeweiht. Das Haus, in dem zuvor die Kinderklinik am Mönchberg beheimatet war, wurde seit Sommer 2011 für rund eine Millionen Euro umgebaut. Der Verein Studentenburse e.V., der das Gebäude vom Trägerverein der Kinderklinik angemietet hat, schuf mit finanzieller Unterstützung des Bistums Würzburg 53 neue Studentenzimmer. Um Geschäftsführung und Verwaltung der Wohnungen kümmert sich das Sankt Bruno-Werk. Zusätzlich ist geplant, bis Ende nächsten Jahres weitere 25 Zimmer in der angrenzenden ehemaligen Berufsfachschule für Kinderkrankenpflege fertigzustellen. Sowohl die Schule, als auch die Kinderklinik wurden ins Hauptgebäude der Missionsärztlichen Klinik verlegt.
Bei der Segnung des neuen Studentenwohnheims sprach Domdekan Putz von einer „neuen Heimat für Heimatlose“, da jeder Studienbeginn ein Stück Neuorientierung bedeute. Das Wohnheim sei ein Ort, an dem sich die Studenten sehr gut in Würzburg einleben könnten. Zudem betonte er die zentrale Lage am Mönchberg zwischen der Innenstadt und dem Unigelände am Hubland. Frank Hermann, geschäftsführender Vorstand des Sankt Bruno-Werk, berichtete in seinem Grußwort, dass die Idee des Umbaus unter anderem aus dem Doppeljahrgang, der an den Gymnasien dieses Jahr sein Abitur gemacht hat, und der damit verbundenen Wohnraumknappheit resultiere. Im Namen der Stadt Würzburg sprach Bürgermeister Dr. Adolf Bauer den Initiatoren Dank und Anerkennung aus. Der Trägerverein der Kinderklinik freue sich, eine gute Nutzung für sein Gebäude gefunden zu haben, sagte Simon Kuttenkeuler.
Putz wies auf die enge Verbundenheit des Namenspatrons des Hauses, Georg Häfner, mit der Stadt hin. Der neue Selige stammte aus Würzburg. Wegen seiner Kritik am NS-Regime kam Häfner ins Konzentrationslager Dachau und starb dort den Märtyrertod. „Er war ein authentischer Mann, und solche Menschen wollen wir in diesem Haus fördern“, sagte der Domdekan. Maler Helmut Booz aus Veitshöchheim, der das Portrait schuf, das bei Häfners Seligsprechung im Dom enthüllt wurde, stellte für das neue Wohnheim einen Entwurf in kleinerem Format zur Verfügung. „Es zeigt einen – im Gegensatz zur endgültigen Ausführung – von den Zügen noch jugendlich wirkenden Häfner. Aber das passt ja gut zu den jungen Bewohnern des Hauses“, sagte Booz.
Begeistert vom Haus zeigten sich stellvertretend für die Hausbewohner Sonderpädagogikstudentin Anna-Lena Baumann (21) und Mirjam Pressl (18), die für das Lehramt an Gymnasien studiert. Beide kommen aus Vöhring in Schwaben und wohnen seit Oktober in Würzburg. Das Haus biete geräumige, helle Zimmer und eine gute Verkehrsanbindung. Auf jedem Stockwerk befinden sich jeweils zwei Gemeinschaftsküchen mit kommunikativen Sitzecken. Die Zimmer haben jeweils zwischen zehn und 25 Quadratmeter und Internet-Anbindung über WLAN.
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