Würzburg (POW) Mit Sorge beobachtet Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, dass derzeit Gruppen von außen versuchten, Pfarrer und Pfarreien im Bistum Würzburg unter Druck zu setzen, Gottesdienste im Tridentinischen Ritus einzuführen. Dagegen zeigten die Befragung der Dekane und die Auswertung der Zuschriften zur Umsetzung des jüngsten Päpstlichen Schreibens „Summorum pontificum – über die Anwendung der römischen Liturgie aus der Zeit vor der Reform von 1970“, dass die große Rückbesinnung auf die alte Liturgie bisher ausgeblieben sei, sagte der Bischof bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken am Samstag, 6. Oktober, in Würzburg.
Bisher seien es einzelne Personen, die die Liebe zur Tridentinischen Messe wach hielten oder neu entdeckten, berichtete der Bischof weiter: „Es sind ganz wenige.“ Nur eine Pfarrei im Bistum Würzburg wolle in unregelmäßigen Abständen die Messe im außerordentlichen Ritus feiern. Darüber hinaus überlege man, an zentralen Orten des Bistums ein regelmäßiges Angebot dieser Messfeier einzurichten, um die Einzelanfragen aufzufangen. Der Errichtung einer Personalpfarrei werde das Bistum Würzburg nicht nachkommen. „Wir dürfen keine Spaltung dulden. Der ordentliche Ritus muss die Form unserer Gemeindemessen bleiben“, unterstrich der Bischof. Diese seien mit einer solchen spirituellen Tiefe zu feiern, dass die Gottesgegenwart und die Heilszusage Gottes für die Mitfeiernden erfahrbar werden könnten.
Weiter betonte Bischof Hofmann, dass kein Priester zu einer Feier im Tridentinischen Ritus gedrängt werden dürfe. Bei der Benennung geeigneter Priester für die alte Liturgie werde er darauf achten, dass sie diesen außerordentlichen Ritus würdig und verständlich vollziehen könnten. Gleichzeitig müssten diese auch bereit sein, im ordentlichen Ritus Gottesdienste zu feiern. Über eine geeignete Ausbildung solcher Priester werde in der kommenden Zeit noch zu entscheiden sein. Den Delegierten nahm der Bischof die Sorge, mit der Zulassung der Tridentinischen Messe werde das Zweite Vatikanische Konzil ausgehebelt. „Das Konzil ist in seinen Inhalten voll akzeptiert.“
Bereits bei der Eröffnung der Herbstvollversammlung hatte Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner Bedenken gegenüber den neuen Richtlinien des Papstes geäußert: „Ich glaube, ich darf mich immer noch als gut katholisch bezeichnen, wenn ich die Notwendigkeit dieser Maßnahme in Zweifel ziehe.“
bs (POW)
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