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Gewinn im Miteinander

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann appelliert an die Mitglieder des neuen Diözesanrats, die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften mitzutragen - Auftakt der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg

Würzburg (POW) Zum Auftakt der konstituierenden Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann aufgerufen, in einer Situation des Aufbruchs neue Wege im Bistum Würzburg zu gehen. „Diese neuen Wege müssen vor allen Dingen miteinander und aufeinander zu gegangen werden“, sagte er am Freitagnachmittag, 13. Oktober, vor den rund 100 Delegierten des diözesanen Laiengremiums im Sankt Burkardushaus.

Gleichzeitig dankte er dem scheidenden Vorsitzenden Norbert Baumann für den Einsatz in den vergangenen 24 Jahren im Diözesanrat: „Ich bedauere Ihr Ausscheiden sehr, akzeptiere aber Ihre Gründe. Sie werden uns fehlen!“ Den neuen Diözesanrat würdigte der Bischof in seiner Vielfalt und Buntheit: „Es steckt sehr viel Können, Erfahrung und guter Wille in diesem Gremium.“ Baumann unterstrich in seiner Begrüßung die unverzichtbare Arbeit der Laien in der Kirche: „Wer sollte denn neben den Priestern Zeugnis von Gott in die Welt hineingeben – wenn nicht wir Laien?“

Die jüngst erlassenen „Richtlinien für die Errichtung von Pfarreiengemeinschaften“ nannte Bischof Hofmann in seinem Wort an die Delegierten „ein wichtiges Instrument, um unsere Diözese in die Zukunft zu führen“. Nach dem Pastoralen Dialogprozess „Wege suchen im Gespräch“ gehe es heute darum, „neue Wege zu gehen“. Miteinander sei dieser Aufbruch innerhalb einer Pfarreiengemeinschaft zu wagen. Es gehe nicht darum, dass eine Gemeinde vorpresche und andere hinterher gezogen werden müssten oder eine Gemeinde sich die andere einverleibe. „Im Miteinander liegt ein Gewinn.“

Deutlich machte der Bischof, dass es im Prozess der Entwicklung von Pfarreiengemeinschaften um die Schärfung des Profils jeder Gemeinde gehe. „Denn auch in der Pfarreiengemeinschaft wird die Identität der einzelnen Gemeinde nicht verloren gehen. Das eigene Profil mit den eigenen Stärken aber auch mit den Schwächen wird jede Gemeinde in die Pfarreiengemeinschaft einbringen“, sagte der Bischof. Im Miteinander müsse nicht mehr jede Einzelgemeinde alles können und leisten. Sie könne von dem profitieren, was anderen Gemeinden gut gelinge, und andere Gemeinden mit den eigenen Fähigkeiten beschenken.

Gleichzeitig erinnerte der Bischof daran, dass der Prozess der Entwicklung der Pfarreiengemeinschaften für manche Pfarreien schmerzlich sein könne. „Der schwerste Verlust für viele Gemeinden war und wird es wohl auch sein, dass aufgrund des Priestermangels kein Priester mehr vor Ort sein kann. Dies ist auch eine Belastung für die Priester, die sich um mehrere – häufig sehr unterschiedliche – Gemeinden kümmern müssen.“ Vorbehalte einzelner Gemeinden gegen die Pfarreiengemeinschaft lägen aber oft noch tiefer in der Geschichte verborgen oder seien atmosphärischer Natur. „Das Trennende ist schneller gesehen als das Verbindende.“ Die Verantwortlichen der Pfarreien bat der Bischof, das Gemeinsame und Verbindende zu suchen: den Glauben an Jesus Christus. Eine neue Pfarreiengemeinschaft dürfe nicht auf einem kranken und verletzten Fundament errichtet werden, sondern müsse wirklich kraftvoll in die Zukunft gehen können.

Gewinn einer Pfarreiengemeinschaft könne sein, durch den Blick auf das eigene Profil die eigene Identität zu erkennen und zu vertiefen. Da mit dem strukturellen und organisatorischen Prozess auch ein geistiger und spiritueller Prozess einhergehe, werde es auch zu einer erneuten Auseinandersetzung und Vertiefung des Glaubens kommen. Über allem müsse die Frage stehen, was konkret vor Ort versucht werde, um Menschen für den Glauben zu gewinnen, so dass sie anfingen, ihr Leben überzeugend aus dem Evangelium heraus zu gestalten. „An dieser Frage entscheidet sich die Zukunft.“ Die Mitglieder des Diözesanrats rief der Bischof auf, den notwendigen Weg mitzutragen und zu fördern. Dabei dürften sie erfahren, „dass Kirche lebendig und die Freude an Gott unsere Stärke ist“.

Als eindrucksvolle und tief bewegende Tage würdigte der Bischof den Besuch Papst Benedikts XVI. in Bayern. „Ich hoffe, dass diese Erfahrungen weiterwirken können und die Impulse des Heiligen Vaters zu einer Vertiefung unseres Glaubens und des Glaubenslebens führen.“ Der Besuch sei mehr als nur ein Event gewesen. Der Papstbesuch habe die Menschen zusammengeführt. In einer großen Gemeinschaft hätten sie den Glauben erfahren und feststellen können: „Ich stehe da nicht allein mit meinem Glauben und meiner Treue zur Kirche.“

bs (POW)

(4206/1421; E-Mail voraus)

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