Würzburg (POW) Für die Würde des Menschen vom Anfang bis zum Ende des Lebens hat sich Weihbischof Ulrich Boom beim Kiliani-Wallfahrtstag der Politiker, Ratsmitglieder und der Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung ausgesprochen. „Nicht unser Leisten, Vermögen und Können bestimmen den Wert unseres Lebens: Ich bin mit meiner Ohnmacht, meinem Unvermögen und meiner Schwäche immer von Gott geliebt – von der ersten Stunde meiner Existenz im Mutterleib bis zur letzten Stunde meines irdischen Daseins“, betonte der Weihbischof vor rund 900 Frauen und Männern beim Wallfahrtsgottesdienst am Montagabend, 7. Juli, im Kiliansdom. Besonders begrüßte er den emeritierten Bischof der Partnerdiözese Mbinga/Tansania, Dr. Emmanuel Mapunda. Die Partnerschaft feiert in den kommenden Wochen ihr 25. Jubiläum.
Die Frage, was das Leben wert sei, beschäftige die Menschen immer wieder in Kirche und Welt, in Politik und Gesellschaft, führte der Weihbischof in seiner Predigt aus. Das Kreuz spreche vom Leben bis zuletzt, von Gottes Nähe bis ins Dunkel des Todes. „Gott gibt am Kreuz nicht Sterbehilfe, dass er Schluss macht, wenn das Leben unerträglich ist“, unterstrich Weihbischof Boom. Gott wolle den Menschen am Kreuz Lebenshilfe geben, wie sie Sterbenden und Leidenden Lebenshilfe schenken durch ihre Nähe, durch ihr Dasein, Handhalten, Schweigen, Fragen, Halten und Aushalten. „Gott zeigt uns in der Brutalität des Kreuzes seine Zärtlichkeit.“ Daran erinnere das Kreuz in unserer Landschaft, in den Schulen, Gerichtssälen und Rathäusern. „Es erinnert an Gott, der uns in Jesus Christus seine Nähe gezeigt hat. Es will ermutigen, unserem Nächsten beizustehen, Beistand zu sein, sich vom Geist Gottes stärken zu lassen“, betonte der Weihbischof.
Das Motto der Kiliani-Wallfahrt 2014, „Alles, was atmet, lobe den Herrn“, ist nach den Worten von Weihbischof Boom das letzte Wort der Psalmen und sagt aus, dass das ganze Leben Gotteslob ist, weil sich der Beter im Letzten von Gott getragen wissen soll. Auch die menschliche Atemnot und Kurzatmigkeit, überall da, wo einem die Luft ausgehe, sei Gotteslob. Gott helfe den Menschen immer wieder auf die Beine und gehe die Pilgerwege der Menschen mit, sagte der Weihbischof weiter. Den Politikern und Räten dankte er für ihren Dienst und ihr Zeugnis in der Welt. „Miteinander haben wir Verantwortung dafür, dass Gottes Botschaft hochgehalten wird.“
Der Politiker- und Räteabend führte auch heuer wieder Kirche, Politik und Gesellschaft zusammen. Bayerns Justizminister Professor Dr. Winfried Bausback war ebenso gekommen wie Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Würzburgs neuer Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, die Landräte Tamara Bischof (Kitzingen), Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) und Florian Töpper (Schweinfurt) sowie die Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und Manfred Ländner. Hinzu kamen Bürgermeister, Bezirks-, Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte sowie Mitglieder von Dekanatsräten, Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten. Der Diözesanrat war unter anderem mit Vorsitzendem Karl-Peter Büttner vertreten. Bei der anschließenden Begegnung auf dem Kiliansplatz nutzten viele die Gelegenheit, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof Boom, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rats persönlich zu begegnen und ihnen so manches Anliegen vorzutragen.
bs (POW)
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