Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Gott lässt uns nicht untergehen“

Pontifikalamt im Kiliansdom an „Mariä Lichtmess“ – Weihbischof und Priester spenden den Blasiussegen

Würzburg (POW) „Wie der Tag auch war und wie dunkel es noch werden wird: Gott lässt uns nicht untergehen.“ Das hat Weihbischof Ulrich Boom beim Pontifikalamt am Fest der Darstellung des Herrn am Freitagabend, 2. Februar, im Würzburger Dom betont. Das Fest ist im Volksmund als „Mariä Lichtmess“ bekannt. Der Weihbischof segnete am Menoraleuchter zu Beginn des Gottesdiensts die Kerzen, die im Dom benötigt werden. Dann zogen er und die Konzelebranten sowie das Domkapitel in einer Lichterprozession zum Altar. Am Ende des Gottesdiensts spendeten der Weihbischof und weitere Priester und ein Diakon den Gläubigen den persönlichen Blasiussegen.

In seiner Predigt erinnerte der Weihbischof daran, dass das Fest der Darstellung des Herrn 40 Tage nach Weihnachten gefeiert wird. „Es ruft uns in Erinnerung, dass der christliche Glaube tief im Judentum verwurzelt ist und dort seinen Ursprung hat.“ Der jüdische Ritus der Reinigung nach der Geburt mache deutlich: Alles Leben gehört Gott. „Gott gibt uns das Leben, in Jesus von Nazareth schenkt Gott sich selbst, er wird Mensch, um uns ganz nah zu sein.“ Im Tempel begegne dem Volk Israel der Messias im Neugeborenen. Bis in die Gegenwart hinein erwarteten die Menschen das Heil und die Erlösung so anders. „Mit einem Schlag, mit Gewalt, mit Macht muss das Leben anders werden.“ Gott aber kommt laut Weihbischof Boom nicht mit Gewalt daher. „Er zeigt sich in der Ohnmacht des Kindes.“

In den beiden alten Menschen Simeon und Hanna sei diese Erkenntnis im Laufe ihres Lebens gewachsen. „Er wartete auf den Trost Israels“, schreibt Lukas über Simeon. Ihn und Hanna zeichne aus, dass sie die Hoffnung nicht verloren haben. „In dem kleinen Kind, in dem neuen Leben, das Maria und Josef zum Tempel bringen, geht ihnen ein Licht auf. Gott ist am Werk. Gott zeigt sich uns im Kleinen und Hilflosen, im Alltäglichen, jeden Tag neu“, sagte der Weihbischof.

„Mariä Lichtmess“ war in landwirtschaftlich geprägten Zeiten der Tag, an dem Mägde und Knechte ausgezahlt und eingestellt wurden. „Die Tage werden länger, die Helligkeit ist wieder messbar. Wir dürfen diesen Festtag auch so deuten: Wenn wir wie Maria ein grenzenloses Vertrauen in Gott haben und Christus durch unser Leben tragen, hat das Dunkel keine endgültige Macht über uns.“ Das Leben werde hell, weil sich im Nachklang der Weihnachtsbotschaft das Evangelium des Osterfests ankündige: „Gott führt vom Dunkel ins Licht, vom Tod ins Leben, aus der Bedrängnis in den Frieden. Wie sehr wir diese Botschaft nötig haben, spüren wir in diesen Wochen und Tagen.“

Musikalisch gestalteten die Domsingknaben unter Leitung von Domkantor Julian Beutmiller den Gottesdienst mit Ludovico Grossi da Viadanas „Missa sine nomine“ und „Nunc dimittis in B flat“ von Charles Stanford.

Stichwort: Mariä Lichtmess

Seit dem vierten Jahrhundert wurden am Lichtmesstag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden. Daher hat sich der Name „Mariä Lichtmess“ eingebürgert. In vielen Kirchen finden Kerzenweihen und Lichterprozessionen statt. Mit Einführung des neuen Allgemeinen Römischen Kalenders von 1969 wurde dieses Fest in „Darstellung des Herrn“ umbenannt, um die biblische Wurzel zu unterstreichen. Im Volksbrauch und im bäuerlichen Leben ist Lichtmess ein besonderer Tag: beispielsweise wurden Dienstverträge erneuert. Die Herrschaften können wieder am Tag, ohne Licht, zu Abend essen. Das Wetter des Lichtmesstages gibt nach einer alten Bauernregel Auskunft über die Dauer des Winters: „Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht so schnell.“ Traditionell wird im Anschluss an die heilige Messe am Fest der Darstellung des Herrn der Blasiussegen erteilt. Die Spendung des Segens ist seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Andere Segnungen am Blasiustag wie die von Wasser, Brot, Wein und Früchten sind dagegen heute nicht mehr gebräuchlich. Der Segen aus dem Benediktionale heißt: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ Eine andere Segensformel lautet: „Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.“

mh (POW)

(0624/0154; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

Weitere Bilder