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„Gottes Licht geht neu über dieser Erde auf“

Bischof Dr. Franz Jung feiert am Festtag Mariä Geburt Gottesdienst in der Wallfahrtskirche in Schneeberg

Schneeberg (POW) Bischof Dr. Franz Jung hat am Mittwoch, 8. September, dem Festtag Mariä Geburt, in der Wallfahrtskirche in Schneeberg im Odenwald einen Gottesdienst gefeiert. Die Kirche ist nach dem Festtag benannt, die Wallfahrt zum dortigen Gnadenbild seit 550 Jahren bezeugt. 500 Jahre alt wurde in diesem Jahr die Kapelle, in der das hölzerne Abbild der Muttergottes mit Kind bis heute seinen Platz hat. Für den Gottesdienst war das Gnadenbild im Altarraum aufgestellt.

„Wer einen Neuanfang machen will, der braucht neues Personal“, erklärte Bischof Jung in seiner Predigt. Die Änderungen von Strukturen reichten nach seinen Worten oft nicht, weil es die Menschen sind, die diese Strukturen mit Leben füllen. Dieser Interpretation folgend, hat Gott nach den Worten des Bischofs mit der Geburt Marias einen personellen Neuanfang gemacht. Von dieser Frau lasse sich einiges lernen. Zum Aspekt, dass sie ohne Erbsünde empfangen ist, sagte Jung: „In Maria ist der reine Neubeginn ermöglicht.“ Oft seien die Menschen auf das fixiert, was nicht gehe. Gottes Neubeginn mit Maria zeige jedoch die Chance, sich nicht vom Alten lähmen zu lassen, sondern darauf zu schauen, was möglich sei.

Dazu kommt für Bischof Jung der Mut Marias, Ja zu sagen zur Aufgabe, die Gott für sie bereithält: „Maria vertraut darauf, dass Gott ihr das schenken wird, was sie braucht, damit sein Sohn auf die Welt kommen kann.“ Die Gottesmutter gebe sich mit Leib und Seele hin, denn „ein bisschen schwanger gibt es nicht“. In den Augen des Bischofs hat sie zudem eine ungeheure Frustrationstoleranz. Schließlich begleite sie ihren Sohn trotz Hindernissen und Fehlschlägen und stehe am Ende bei ihm unterm Kreuz. Doch mit Maria könnten die Gläubigen auch lernen: „Aus der Perspektive Gottes heraus gehen die Dinge gut, meistens auf einem Weg, den wir vorher nicht hätten beschreiben können.“ Bischof Jung zitierte am Ende seiner Ansprache Papst Franziskus, der Maria als „Mutter der Hoffnung“ bezeichnet hat, und folgerte: „Wir Christen glauben nicht an den Weltuntergang, sondern daran, dass Gottes Licht neu aufgeht über dieser Erde!“

Musikalisch wurde das festliche Pontifikalamt von Markus Heinrich an der Orgel, Birgit Wagner an der Flöte und der Projektschola der Pfarreiengemeinschaft „Um den Gotthard im Odenwald, Amorbach“ gestaltet.

Hintergrund: Die Legende von Maria im Holderstock

Der Legende nach haben die Bewohner Schneebergs die Darstellung der Maria mit Kind immer wieder in einem Holderstock gefunden, ohne dass man Spuren entdecken konnte, wie das Bild dorthin gekommen ist. Schließlich wurde um den Stock herum eine Kapelle errichtet und das Gnadenbild dort untergebracht. Heute schließt sich die Kapelle direkt an die Wallfahrtskirche an. Der Holunderbaum soll noch bis 1861 zu sehen gewesen sein. Die Blütezeit der Wallfahrt zur „Maria im Holderstock“ war im 18. und 19. Jahrhundert. Wiederbelebt wurde die Tradition 1926 vom damaligen Pfarrer Joseph Brenneis. Von ihm stammt auch der Text des Schneeberger Wallfahrtsliedes, in dem es heißt: „Im Kranze der Berge im Odenwaldgrund, da klingt es in Schneeberg zu jeglicher Stund: Ave Maria!“ 

bv (POW)

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