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Grabeskirche der Frankenapostel soll neu erstrahlen

Innenraum der Neumünsterkirche in Würzburg wird bis 2010 generalsaniert – Ab Montag, 16. April, geschlossen – Diözese Würzburg trägt Kosten

Würzburg (POW) Der Innenraum der Neumünsterkirche wird in den kommenden drei Jahren generalsaniert. In zwei Bauabschnitten soll die Grabeskirche der Frankenapostel vom Mauerwerk über Altäre und Figuren bis hin zur Heizung erneuert werden, teilte Bau- und Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen mit. Die Kosten für die Innenraumsanierung schätzt das Bischöfliche Bauamt Würzburg derzeit auf rund drei Millionen Euro. Getragen werden sie von der Diözese Würzburg. Ab Montag, 16. April, ist die Neumünsterkirche geschlossen. Lediglich zur Kiliansgruft ist vom Kürschnerhof her der Zugang möglich.

Nach Angaben Lenssens ist die Renovierung der barocken Wallfahrtskirche immer wieder zurückgestellt worden, da für die Diözese die Pfarrkirchen im Bistum an erster Stelle rangierten. Die letzte große Innensanierung des ehemaligen Kollegiatstifts fand 1952 statt. 1948 war das Neumünster zur Bischofsweihe von Julius Döpfner notdürftig erneuert worden. „Wegen größerer Schäden ist die Sanierung heute dringend notwendig“, sagte Lenssen. Die bisher gemachten Befunde an Deckenbildern und Hochchor ließen in der nach dem Kiliansdom wichtigsten Kirche im Bistum Würzburg einen strahlenden Raum erwarten. Ausschlaggebend für das Sanierungskonzept sei der historische Bestand bis 1945. „Wir lassen uns von den früheren Vorgaben leiten“, betonte der Bau- und Kunstreferent.

Die Sanierungsarbeiten werden vom Bau- und Kunstreferat der Diözese Würzburg geleitet. In einem ersten Bauabschnitt werden der Hochchor, das Mittel- und Seitenschiff sowie die Anbetungskapelle saniert. Ab dem Kilianifest 2008 soll dieser Bereich wieder zugänglich sein. Im zweiten Bauabschnitt werden der Kuppelbau, die Empore, die Seitenkapellen, der Treppenaufgang und die Kiliansgruft erneuert. Neben der Sanierung von Mauerwerk, Stuck, Figuren, Altären, Orgel, Elektrotechnik, Lautsprecheranlage und Heizung soll ein zweiter Treppenaufgang zum Hochchor sowie ein behindertengerechter Zugang vom Lusamgärtchen her geschaffen werden. Das Kreuz mit Menschenhaaren von 1510, das bisher in einer Seitenkapelle hing, wird wieder an seinem ursprünglichen Ort im Chorbogen Platz finden. Der Individualfrömmigkeit wird nach den Worten Lenssens in diesem nie als Pfarrkirche konzipierten Gotteshaus Rechnung getragen.

In den kommenden zwei Monaten werden zunächst die Kirchenbänke entfernt und die Gerüste aufgebaut. Ab Juni beginnen die Sanierungsarbeiten, Die Gottesdienste und Andachten finden in der Bauphase im Dom und in der Marienkapelle statt. Zur eucharistischen Anbetung lädt die Liborius-Wagner-Kapelle im Dom ein. Die Kiliansgruft des Neumünsters bleibt geöffnet.

Die Neumünsterkirche gilt als Urstätte des Christentums in Franken, als ehrwürdigste Stätte des Frankenlands. Sie wurde an jener Stelle errichtet, wo 689 die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan um ihres Glaubens willen getötet und ihre Gebeine zunächst heimlich verscharrt wurden. Bald darauf entstand dort die erste Würzburger Kathedrale, der Salvatordom. Nach dem Neubau des Kiliansdoms in unmittelbarer Nachbarschaft wurde unter Bischof Adalbero im 11. Jahrhundert das „neue Münster“ als romanische Pfeilerbasilika errichtet. Seit dem 18. Jahrhundert zeigt sich das Neumünster als monumentale, kuppelüberwölbte Barockkirche. Baumeister des Umbaus von 1711 bis 1721 war Josef Greißing. Die weitere Ausgestaltung des Innenraums dauerte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. 1803 wurde das Stift säkularisiert. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 verbrannte fast die gesamte Innenausstattung. Nach dem Wiederaufbau diente die Neumünsterkirche bis 1967 als Kathedrale der Diözese Würzburg.

(1706/0564; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

Eine eigene Presseführung findet nach dem Aufbau der Gerüste im Juni 2007 statt. Einladung erfolgt.