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Im Gespräch

„Große Gedanken und Bilder“

Schauspieler Kai Christian Moritz überrascht von großem Interesse am Projekt „Vier Farben Jesus“ – Johannesevangelium als größte Herausforderung der szenischen Monologreihe

Würzburg (POW) Mit „Johannes – der Adler“ hat der Schauspieler Kai Christian Moritz am Montag, 20., und Dienstag, 21. Januar, im Würzburger Central im Bürgerbräu seine Reihe „Vier Farben Jesus“ abgeschlossen. Im folgenden Interview zieht er für sich ein Fazit, spricht über besondere Herausforderungen und deutet neue Projekte an.

POW: Herr Moritz, Sie haben für die Domschule Würzburg alle vier Evangelien als szenischen  Monolog inszeniert. Wie lautet Ihr Fazit?

Kai Christian Moritz: Es war ein unglaubliches Projekt in vielerlei Hinsicht. Zum einen war die schiere Menge an Text eine große Herausforderung. Diese in der Kürze der Zeit zwischen den jeweiligen Premieren zu bewältigen. Auch unterschieden sich ja die Übersetzungen sehr deutlich und es braucht seine Zeit, sich selbst in den jeweiligen Duktus und die damit verbundene „Melodie“ einzufühlen.

POW: Hat Sie das Projekt auch persönlich berührt?

Moritz: Auf gewisse Art war es für mich ein ganz spirituell-meditatives Erlebnis. Tagtäglich sagte ich diese Texte in einer Art verschärften „Lectio Divina“ vor mich hin. Die damit verbundene Durchdringung und Verinnerlichung wurde, denke ich, in den Aufführungen sicht- und hörbar.

POW: Wie sind Sie mit der Resonanz zufrieden?

Moritz: Unglaublich, wie viele Menschen bereit waren, sich diesem ungewöhnlichen Format auszusetzen. Viele von ihnen haben mich danach persönlich angesprochen. Unsere Idee, die Texte bewusst aus einem liturgischen Kontext zu lösen, hat diese offenbar für viele befreit und nachvollziehbar gemacht. Es wurde klar, dass es sich lohnt, die großen Gedanken und Bilder sich immer wieder selbst zuzumuten und zuzutrauen, und sich nicht ausschließlich theologischer Vermittlung anzuvertrauen und unterzuordnen.

POW: Welches Evangelium war für Sie die größte Herausforderung und warum?

Moritz: Tatsächlich Johannes. Technisch war es am aufwändigsten, das dialogische Prinzip zu verdeutlichen. Aber auch sprachlich. Ludger Schenke übersetzt den ohnedies schon schweren Text sehr eng am griechischen Original. Das bedeutet oft lange Sätze und schwierige Zeitenbildung. Wenn man da gedanklich falsch abbiegt hat man wirklich schnell ein Problem, aber es lohnt sich.

POW: Planen Sie irgendeine Art der inhaltlichen Fortsetzung?

Moritz: Die Geschichte des Mannes aus Nazareth und seiner Getreuen mit all ihren Konsequenzen habe ich jetzt, denke ich, erzählt. Sicher werde ich mich wieder einzelnen Komponenten, wie zum Beispiel Judas, zuwenden, aber im Großen und Ganzen ist dieses Projekt ein Solitär. Interessant und herausfordernd wären vielleicht noch die Psalmen. Mal sehen.

Interview: Markus Hauck (POW)

(0520/0099; E-Mail voraus)

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